Heimat-Rundblick Nr. 106 herbst 2013

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Erstellung des Bauhütten-Gebäudes auf dem Lilienhof Ein Projekt der „Ollń Handwarkers ut Worphusen un annere Dörper e.V.“: Gefördert aus dem „EU-Förderprogramm zur Entwicklung im ländlichen Raum“ -„Leader-Programm“ Lilienthal-Worphausen. Auf dem „Lilienhof“ in Lilienthal-Worphausen entsteht seit einigen Wochen ein neues Gebäude. Die „Ollń Handwarkers ut Worphusen“ erstellen eine „Bauhütte“, eine Museumswerkstatt. Im Handwerkermuseum auf dem „Lilienhof“ sind die räumlichen Kapazitäten erschöpft. Die dort ausgestellten Gewerke können nicht erweitert werden und es gibt noch viele Werkzeuge, Maschinen und auch ganze Werkstätten, vom Verein gesammelt und gesichert, die heute noch an verschiedenen Orten im Umkreis von 30 km um den „Lilienhof“ lagern und nicht präsentiert werden können. Zudem sind in den letzten beiden Jahren im Rahmen der vielfältigen Aktivitäten des Vereins, wie beispielsweise den Gewerke- Schautagen, etliche Exponate hinzugekommen und etliche wurden offeriert. Auch diese müssen gesichert, aufbereitet, restauriert und dann präsentiert werden. Dazu zählen z.B. eine Malerwerkstatt, eine Druckerei, Exponate der ehemals in Lilienthal ansässigen Firma Otto Zimmermann und insbesondere das im Mai des letzten Jahres gesicherte technische Innenleben der inzwischen abgerissenen Falkenberger Mühle. (siehe Heimat-Rundblick 101, Frühjahr 2012) Bei den mit der Gemeinde Lilienthal, dem Landkreis Osterholz und mit dem Amt für Landentwicklung Bremerhaven und der Förderung aus dem „Leader-Programm“ der Europäischen Union, diskutierten Vorhaben der „Oll`n Handwarkers“ ging es um die Projekte „Wiederaufbau Falkenberger Mühle“ und „Aufbau einer Schmiedescheune“. Die „Bauhütte“ im Werden – im Juli 2013 Deutlich wurde dabei, dass auf dem „Lilienhof“ die dafür „notwendige Infrastruktur“, die vor allem durch das Projekt Falkenberger Mühle notwendig wurde, nicht vorhanden war. Es fehlten dem Verein und seinem Handwerkermuseum dauerhafte, wettergeschützte Lager-, Abstellund Werkstattflächen neben ebenfalls dringend erforderlichen zusätzlichen Präsentations- und Ausstellungsflächen. Ein solcher Bereich musste geschaffen werden und das wird nunmehr mit einem in sich abgeschlossenen, sinnvollen (im Sinne der Absicherung und Weiterentwicklung des Handwerkermuseums) und dauerhaften Bauprojekt, dem der „Bauhütte“, geschehen. Das „Bauhütten“–Gebäude entsteht in der Nordwestecke vom „Lilienhof“ auf einer hier vorhandenen Wiesenfläche in unmittelbarer Nähe des Handwerkermuseums. In dem neu geschaffenen „Bauhütten“- Gebäude wird dann auch eine Präsentation der gesicherten und aufbereiteten Teile der einstigen Elektromühle und früheren Dampfmühle und die Dokumentation der Historie der Falkenberger Mühle erfolgen. Das Projekt „Aufbau einer Schmiedescheune“ mit einer historischen Schmiede, einer Wagner- und Stellmacherwerkstatt und einer alten Schnapsbrennerei wurde vorerst zurückgestellt. Bauantragszeichnung „Bauhütte“ – Ansichten und Schnitt … … sowie Grundriss oberes und unteres Geschoss 18 RUNDBLICK Herbst 2013
„sammeln bewahren forschen dokumentieren ausstellen vermitteln“ Um diesem Grundsatz des Museums für die Zukunft gerecht werden zu können, wurde eine Museumswerkstatt mit einer Aufbau-, Präsentations- und Ausstellungsfläche und eine zusammenhängende Abstell- und Lagerfläche auf dem „Lilienhof“ in der Nähe des Handwerkermuseums notwendig. Die neuen Räumlichkeiten sollen in der Tradition des historischen Bauhüttenwesens in einem Werkstattverbund unterschiedlichster alter Handwerke genutzt werden. Dort soll auch der historische Handwerks- und Baubetrieb mit seinen überlieferten Regeln gezeigt werden mit den Möglichkeiten, handwerkliche und technische Fertigkeiten, Techniken und Wissen, das ansonsten verloren zu gehen droht, weiterzugeben. Gebäude historischer Bauhütten waren meistens ein länglicher Holzbau mit zwei Geschossen. Diese entstanden am Bauplatz eines Gebäudes und in diesen organisierten die am Bau beteiligten Handwerker den Bauablauf über die gesamte, oft jahrzehntelange Bauzeit. Im unteren Geschoss befanden sich die Werkstätten der verschiedenen Handwerker, im oberen Geschoss das Zeichen- und Schreibbüro und der Reißboden. Unter dem Dach einer Bauhütte arbeiteten „Meister, Parliere, Laubbauer (Künstler), Kunstdiener, Gesellen, Lehrlinge, Werkleute“. Die Arbeiten wurden bei Einbruch des Winters beendet und im Frühjahr wieder aufgenommen, wie wir es auch bis heute noch aus der Bauwirtschaft kennen. Das Gebäude der „Bauhütte“ auf dem „Lilienhof“ wird neu erstellt. In den Außenmaßen von 10,00 x 17,50 m und einem überdachten Vorplatz von etwa 2,50 x 18,00 m entsteht eine Gebäudegrundfläche von etwa 220 qm. Die Nutzfläche im unteren Geschoss beträgt etwa 180 qm und im oberen Geschoss mehr als 100 qm. Im unteren Geschoss werden Flächen für Ausstellung und Präsentation, für Werkstätten und Lager, im oberen Geschoss Flächen für Reißboden, Zeichen- und Schreibstube, Magazin- und Lagerflächen geschaffen. Für die Anlieferung von Exponaten erhält das Gebäude eine Einfahrt und Durchfahrt für größere Transportfahrzeuge. Das Gebäude ist, entgegen aller bislang auf dem „Lilienhof“ erstellten Gebäude, ein Neubau in Anlehnung an landwirtschaftliche Nutzgebäude. Die Grundkonstruktion besteht aus Stahl- und Holzbauteilen. Das Dach ist mit Ziegelpfannen eingedeckt und die Wandverkleidungen in Holzdeckelschalung aus Lärchenholz ausgeführt. Für eine gute Belichtung des Gebäudeinneren erhält das Gebäude großzügige Fenster-, Tür- und Torflächen und einige Lichtbänder in der Dachfläche. Durch die später in „grauer Patina“ sich zeigende Lärchenholzverkleidung, den aus Lärchenholz bestehenden Fenstern und Türen, dem roten Sockelmauerwerk und der ziegelroten Dachfläche fügt sich das Gebäude der „Bauhütten“ schon jetzt gut in die historische Baukulisse des „Lilienhofes“ mit der Bauernhofanlage und dem Handwerkermuseum ein. Nachbemerkung: Mit der „Bauhütte“–Museumswerkstatt des Handwerkermuseums, einschließlich der darin enthaltenen Lager- und Abstellflächen, können in Zukunft mit den vorhandenen Kapazitäten und Möglichkeiten der „Ollń Handwarkers“ von dem Verein gesicherte Dokumente und Exponate der regionalen Handwerks- und Firmengeschichte und der vor- und/oder klein-industriellen Entwicklung in der Region aufbewahrt und dauerhaft oder zeitlich begrenzt gezeigt werden. Es können Exponate für die Lagerung im Museumsmagazin vorbereitet werden und in den Räumlichkeiten sind auch die vorhandenen und geplanten Aktionen mit Kindergärten und Schulen, mit der Kinderakademie, mit Berufsschulen besser möglich, ebenso wie das Angebot von Praktika etc.. Das alles kann unabhängig von der Witterung und ohne Zeitdruck, dem teilweise fortgeschrittenem Alter der alten Handwerker angemessen, umgesetzt werden. In Zukunft wird eine Zusammenarbeit mit den Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mit in der jüngsten Vergangenheit neu gegründeten Bauhütten vor allem im kirchlichen Bereich, ebenso eine Kooperation mit dem Landschaftsverband Stade, dem Museumsverband und anderen Museumswerkstätten, angestrebt. Text und Fotos: Johannes Rehder-Plümpe Quellen: Johannes Rehder-Plümpe, Projektskizze Erstellung des „Bauhütten-Gebäudes“ 2010 Johannes Rehder-Plümpe, Begründung + Beschreibung, Bauantrag 2011 Lesenswertes Die Henne und ihre Entenkinder – eine wahre Geschichte ... ... wie sie das Leben schreibt. Mit seinem Buch „Die Henne und ihre Entenkinder“ hat Helmut Stelljes ein Kinderbuch herausgebracht, welches auch Erwachsene in seinen Bann zieht. Das Buch ist dabei faszinierend und spannend zugleich, denn der aus Worpswede stammende Autor erzählt hier, wie das noch ungeborene Leben von Enten zuerst durch Menschenhand und später von Hühnern gerettet wird. Dass die Hühner sich tatsächlich der Enteneier annehmen und an- RUNDBLICK Herbst 2013 schließend die geschlüpften Entenküken aufziehen, ist eine tolle Begebenheit. In diesem Buch, das Helmut Stelljes nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie geschrieben hat, sind zahlreiche Fotos zu sehen, welche die tierische „Patchworkfamilie“ aus Hühnern und Enten zeigt. Wie liebevoll und gewissenhaft die Enten von den Hühnern aufgezogen und umsorgt werden, ist an den zahlreichen Illustrationen gut zu erkennen. Den Werdegang der Enten zu verfolgen ist mit Sicherheit ein guter Weg, die Kinder mit einheimischen Tieren vertrauter zu machen. Gestaltet ist das Buch so, dass es von Kindern gut zu lesen ist. Die Fotos und Illustrationen dazu sorgen für Abwechslung beim Lesen und dokumentieren diese von Menschenhand begonnene und von den Hühnern erfolgreich vollendete Rettungsaktion. Gedruckt wurde dieses Buch in der Region auf umweltfreundlichem Papier. Erschienen ist es im Druckerpresse-Verlag UG, Lilienthal, und erhältlich zum Preis von 15,95 im Buchhandel, beim Verlag und beim Autoren. ISBN 978-3-9815264-1-7 Tim Wöbbeking 19
Seite 1 und 2: Herbst 2013 Einzelpreis € 4,50 3/
Seite 3 und 4: Aus dem Inhalt Aktuelles Harald Ste
Seite 5 und 6: Doch zurück zu den beiden Pfortenh
Seite 7 und 8: „Schloss Mühlenthal“ in St. Ma
Seite 9 und 10: [Die Sinnbilder der Evangelisten si
Seite 11 und 12: ten, wenn sie von der Oberwörpe ko
Seite 13 und 14: Die Wörpedorfer Mühle Ein Grasber
Seite 15 und 16: ständigen Veränderungen unterzieh
Seite 17: konnten, somit mußten sie die Schu
Seite 21 und 22: Bisher vermutlich erstmalig veröff
Seite 23 und 24: Bauleuten des Dorfes angesiedelt wo
Seite 25 und 26: die Ausgangssperre und die vielen a
Seite 27 und 28: Zuge der Übernahme der Enklave Bre
Seite 29 und 30: Siet mien Keerl dootgahn is, hebb i
Seite 31 und 32: Jugendseite Die Jugendfeuerwehr Lil

Heimat-Rundblick Nr. 106 herbst 2013

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?