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Hoch hinaus am Aussichtsturm Pyramidenkogel in Kärnten

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26.11.2013 | Seite 1/3<br />

<strong>Hoch</strong> <strong>h<strong>in</strong>aus</strong> <strong>am</strong> <strong>Aussichtsturm</strong> Pyr<strong>am</strong>idenkogel <strong>in</strong> <strong>Kärnten</strong><br />

Die Treppe zum Himmel - Weltweit höchster Holzaussichtsturm<br />

An der Südseite des Wörthersees – konkret <strong>in</strong> Keutschach - erhebt sich der<br />

Pyr<strong>am</strong>idenkogel, e<strong>in</strong> Bergrücken mit bis zu 850 Metern Höhe. Se<strong>in</strong>e Spitze<br />

ist gekrönt von e<strong>in</strong>em hölzernen Turm, dessen gedrehte Form sich elegant<br />

um weitere 71 Meter gen Himmel schraubt und <strong>in</strong>klusive Technikzyl<strong>in</strong>der bis<br />

zur Antennenspitze sagenhafte 100 Meter misst. Korbartig das<br />

Treppenhaus mit <strong>in</strong>tegrierter Gebäuderutsche umschließende<br />

Brettschichtholzstützen aus Lärche bilden die durchbrochene Hülle.<br />

Dieser überwiegend aus Holz konstruierte und öffentlich zugängliche<br />

<strong>Aussichtsturm</strong> ermöglicht auf mehreren Ebenen Panor<strong>am</strong>ablicke über die e<strong>in</strong>drucksvolle Berg- und<br />

Seenlandschaft <strong>Kärnten</strong>s. Er entstand nach Plänen des Klagenfurter Architekturbüros Klaura Kaden +<br />

Partner <strong>in</strong> Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Tragwerksplanern Lackner & R<strong>am</strong>l. Im Juni 2013 wurde der neue<br />

<strong>Aussichtsturm</strong> <strong>am</strong> Pyr<strong>am</strong>idenkogel fertiggestellt. Mit e<strong>in</strong>er Ges<strong>am</strong>thöhe von 100m (bis zur Antennenspitze)<br />

ist er somit der weltweit höchste Holzaussichtsturm se<strong>in</strong>er Art.<br />

Eleganz (liegt) im Auge des Betrachters: Dyn<strong>am</strong>ische Formen als Blickfang mit<br />

Symbolcharakter<br />

Der <strong>Aussichtsturm</strong> bee<strong>in</strong>druckt <strong>in</strong> mehrerer H<strong>in</strong>sicht: Sowohl <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Optik als auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bauweise<br />

kann man ihn zweifelsohne als Kunstwerk bezeichnen. Die gedrehte Form des Turms entsteht durch zehn<br />

Ellipsenr<strong>in</strong>ge, welche sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Abstand von 6,40m jeweils um 22,5 Grad versetzt <strong>in</strong> die Höhe<br />

schrauben und geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> mit 80 Stahldiagonalstreben die Aussteifung für die Hauptkonstruktion aus 16<br />

Brettschichtholzstützen aus Lärche bilden. Für den Betrachter wirkt sie mit ihrer elegant geschwungenen<br />

Taillierung schlank und leicht – verbaut wurden <strong>in</strong>des 600m³ Holz sowie 300 t Stahl.<br />

Der Turmbau besticht somit durch die vordergründig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em optischen Ersche<strong>in</strong>ungsbild dom<strong>in</strong>ierende<br />

Fragilität, die im starken Kontrast zur vorhandenen, massiven – <strong>in</strong> ihrem vollen Ausmaß nur zu erahnenden<br />

- Baukonstruktion im H<strong>in</strong>tergrund steht.<br />

Die geschwungenen Konturen schmeicheln aber nicht nur dem Auge sondern verkörpern auch e<strong>in</strong><br />

Statement - denn die Spiralform steht symbolisch für Wachstum und Entwicklung. Angelehnt an e<strong>in</strong>en<br />

weiblichen Torso, ausgeführt <strong>in</strong> heimischer Lärche und Stahl, bildet die Skulptur im Landschaftsraum e<strong>in</strong>en<br />

touristischen Anziehungspunkt der besonderen Art, der sich trotz oder vielleicht gerade wegen se<strong>in</strong>es<br />

exzentrischen Ersche<strong>in</strong>ungsbilds <strong>in</strong> die umgebende Landschaft harmonisch e<strong>in</strong>fügt. Das Turmbauwerk<br />

erstreckt sich über 10 Regelebenen mit der Höhe von je 6,40m - darüber s<strong>in</strong>d zwei freiliegende<br />

Aussichtsplattformen mit der jeweiligen Geschosshöhe von 3,20m angeordnet.<br />

Sehen und gesehen werden – imposantes Holzbauwerk für den Weitblick<br />

Die höchste Besucherplattform liegt auf 70,56 m. Die Ebene 9 wurde als<br />

“SKYBOX“ wetterfest verglast, ist somit auch für temporäre<br />

Veranstaltungen nutzbar und bietet den Besuchern neben dem<br />

Witterungsschutz auch e<strong>in</strong>e emotional gesicherte Umgebung. Der<br />

Benutzer des zentralen, transparenten Aufzugs, welcher für 20 Personen<br />

konzipiert ist, erlebt den allseitigen freien Blick <strong>in</strong> die Landschaften <strong>in</strong> der<br />

vertikalen Schussfahrt. Alle Besucherebenen s<strong>in</strong>d mit dem Aufzug und<br />

somit auch für beh<strong>in</strong>derte Menschen erreichbar.<br />

E<strong>in</strong>en besonderen Kick vor allem für K<strong>in</strong>der bietet die höchste Gebäuderutsche Europas, die, unmittelbar<br />

vom Bauwerk abgeleitet, aus 51,36m Höhe <strong>in</strong> die Tiefe geht - als Rutschunterlage für e<strong>in</strong>en gleichmäßigen<br />

Widerstand dient e<strong>in</strong> Sack. Die Rutsche ist mit Bullaugen versehen. Mit e<strong>in</strong>er Neigung von 25° ergibt sich<br />

auf e<strong>in</strong>er Länge von 120m e<strong>in</strong>e Rutschdauer von rd. 25 Sekunden.<br />

Der Fuß des Turms ist kreisförmig von e<strong>in</strong>er Basis umschlossen, die aus Gründen des Brandschutzes als<br />

Massivbau errichtet wurde. Auf <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t 700 m² umfasst das Basisgebäude außer dem Foyer mit<br />

Ticketschalter e<strong>in</strong> Restaurant, e<strong>in</strong>en Shop sowie Sanitär- und Personalräume. Die Besucher (der Turm ist<br />

für 500 Menschen ausgelegt) gelangen durch das Foyer zu den 440 Stufen der Panor<strong>am</strong>atreppe oder zum<br />

transparenten Lift, um e<strong>in</strong>e der drei Aussichtsplattformen <strong>in</strong> luftiger Höhe zu erreichen.<br />

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Holzskelettturm mit flexiblem, mechanischem Schließsystem<br />

Für das Basisgebäude des hölzernen <strong>Aussichtsturm</strong>s waren Schließanlagen von hoher Qualität und<br />

Zuverlässigkeit gefordert. Zum E<strong>in</strong>satz kommt e<strong>in</strong> besonders flexibles mechanisches Schließsystem,<br />

dessen Schlüssel bei jedem Sperrvorgang <strong>in</strong>sges<strong>am</strong>t vierfach abgefragt werden. Ihre anspruchsvolle<br />

Fertigung und die d<strong>am</strong>it verbundenen Technologien erschweren das Anfertigen illegaler Kopien ganz<br />

erheblich. Insges<strong>am</strong>t 70 mechanische Zyl<strong>in</strong>der sichern die Zugänge von außen, zwischen den<br />

verschiedenen Nutzungen im Gebäude und wichtigen Verb<strong>in</strong>dungstüren der Innenräume. Die wetterfesten<br />

Zyl<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d modular aufgebaut, konnten an unterschiedliche Türsituationen vor Ort angepasst und auch<br />

beidseitig sperrbar ausgeführt werden.<br />

Nachhaltige Erneuerung: Nachfolger mit Stil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Dimension – Pionierbauwerk<br />

aus Holz und Stahl<br />

Am 12. Oktober 2012 fiel auf dem Pyr<strong>am</strong>idenkogel nach kontrollierter Sprengung der mit 40 Jahren<br />

ausgediente alte <strong>Aussichtsturm</strong> aus Stahlbeton. Der neue sollte anders se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> attraktives Wahrzeichen <strong>in</strong><br />

touristisch geprägter Region – nicht nur höher, sondern auch landschaftsgerechter und nachhaltiger. So<br />

st<strong>am</strong>mt das verbaute PEFC-zertifizierte Holz aus den nahe gelegenen Hohen Tauern. Aus dem Hause der<br />

Klagenfurter Architekten Klaura+Kaden+Partner und den Tragwerksplanern Lackner+R<strong>am</strong>l aus Villach<br />

st<strong>am</strong>mt der favorisierte Planungsvorschlag für das Spiel mit Ellipse und Schraubenform – mit dem zugleich<br />

die Grenze der Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus ausgelotet wurde. Statische Bemessungen –<br />

unter anderem maßstabsgetreu im W<strong>in</strong>dkanal – sowie geotechnische Gutachten standen an der<br />

Tagesordnung. Mit e<strong>in</strong>em 800-Tonnen Betonfund<strong>am</strong>ent, mit 8 Stahlankern 20 Meter tief im Fels<br />

gegründet, war e<strong>in</strong>e solide Basis geschaffen um zu logistischen und baulichen Höchstleistungen für den<br />

Turmbau aufzulaufen.<br />

Begehbare Skulptur mit vielen Facetten<br />

Das atemberaubende Ergebnis: E<strong>in</strong> Gebäude mit skulpturalem Charakter und die bee<strong>in</strong>druckende<br />

Dimension <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem großflächigen und massiven E<strong>in</strong>satz von Holz waren schnell zur<br />

persönlichen Herausforderung geworden, die bravourös gemeistert wurde mit dem Ziel etwas bisher noch<br />

nie Dagewesenes zu schaffen, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zigartigkeit die Vorstellung und Hoffnungen aller Beteiligten<br />

sprichwörtlich noch haushoch übertraf.<br />

Bautafel/Projekteckdaten:<br />

Bauvorhaben: Holzaussichtsturm auf dem Pyr<strong>am</strong>idenkogel<br />

Standort:<br />

L<strong>in</strong>den 62; A-9074 Keutschach <strong>am</strong> See<br />

Bauweise:<br />

Ingenieur-Holz-/Stahlbau<br />

Bauzeit:<br />

Oktober 2012 bis Juni 2013 (davon Turmrohbau<br />

2 Monate)<br />

Baukosten:<br />

ca. 8 Mio. Euro (ohne Steuern)<br />

Bruttogeschossfläche: 700 m²<br />

Bauherr: Pyr<strong>am</strong>idenkogel Infrastruktur GmbH & Co KG, A-9020<br />

Klagenfurt<br />

Projektsteuerung:<br />

Architektur/<br />

Generalplanung :<br />

Tragwerksplanung:<br />

Statische Prüfung:<br />

ÖBA+BauKG:<br />

Elektroplanung:<br />

W<strong>in</strong>dkanalversuche:<br />

Holzbau:<br />

Stahlbau<br />

Kastner ZT-GmbH, A-9020 Klagenfurt,<br />

Klaura, Kaden + Partner ZT GmbH, A-9020 Klagenfurt,<br />

Architekt Mag. Markus Klaura, Architekt Mag. Dietmar<br />

Kaden, Architekt Dipl.-Ing. Erich Laure<br />

Lackner + R<strong>am</strong>l ZT GmbH, Dipl.-Ing. Markus Lackner,<br />

A-9500 Villach<br />

Création Holz GmbH, CH-9101 Herisau sowie<br />

Rubner Holzbau GmbH, A-3200 Ober-Grafendorf<br />

BUILD.iNG Baumanagement GmbH, A-9500 Villach<br />

TB Hartl GmbH, A-9020 Klagenfurt<br />

Wacker Ingenieure, D-75217 Birkenfeld<br />

Werkplanung und Fertigung: Rubner Holzbau GmbH, A-3200 Ober-Grafendorf<br />

(Zweigstelle Villach), und A-F<strong>in</strong>kenste<strong>in</strong> (Projektabwicklung + Montage)<br />

Werkplanung und Fertigung: Zeman & Co GmbH, A-1120 Wien<br />

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Verw. Holzmengen: 500 m³ BS-Holz (Lärche), 1.000 m² BSP (Fichte)<br />

Verw. Stahlmenge: 300 t<br />

Fertigstellung: 2013<br />

Bildnachweis: Arch. Mag. Markus Klaura, Klagenfurt; Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf<br />

Über Klaura, Kaden und Partner ZT GmbH<br />

Architekt Architekt Mag. Markus Klaura ist geschäftsführender Gesellschafter des erfolgreichen<br />

Architekturbüros Klaura, Kaden + Partner ZT GmbH. Das Unternehmen g<strong>in</strong>g im Jahr 2007 als Sieger aus<br />

dem ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für den Turm <strong>am</strong> Pyr<strong>am</strong>idenkogel hervor und wurde Ende<br />

des Jahres 2011 mit der Generalplanung beauftragt. Die Architekten der Klaura, Kaden + Partner ZT GmbH<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gespieltes Te<strong>am</strong> und s<strong>in</strong>d bekannt dafür e<strong>in</strong> breites Spektrum von Bauaufgaben bewältigen zu<br />

können.<br />

Quelle: Klaura, Kaden + Partner ZT GmbH, A-9020 Klagenfurt,<br />

Architekt Mag. Markus Klaura www.klaura.at<br />

Architekt Mag. Dietmar Kaden www.kaden.cc<br />

Architekt Dipl.-Ing. Erich Laure www.arch-laure.at<br />

Panor<strong>am</strong>ablick vom <strong>Aussichtsturm</strong> <strong>am</strong> Pyr<strong>am</strong>idenkogel (Foto: Robert Staufer)<br />

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