Orientierungsmappe Cybermobbing - Thun

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12.01.2014 Aufrufe

1.4 Täter / Opfer Wenn man über Mobbing spricht, dann kann man die beteiligten Personen in verschiedene Gruppen einteilen. Die zwei Offensichtlichsten sind der Täter und das Opfer. Doch es kann auch Täter-Opfer geben. Dazu kommt, dass es auch immer aussenstehende Personen geben muss, die nicht direkt betroffen sind. 1.4.1 Täter Der Täter ist derjenige, der andere plagt, aber selber nicht geplagt wird. Zu den Tätern gehören auch die Mitläufer oder passiven Täter, die nicht von sich aus die Initiative ergreifen zu mobben, aber mithelfen. Dazu gehören auch Personen, welche direkt helfen oder solche, die Mobbingsituationen aufsuchen und mitlachen (vgl. Alsaker, 2004: 31). 1.4.2 Opfer Die Opfer werden geplagt, aber plagen niemanden. Aus diesem Grund werden sie auch die passiven Opfer genannt. Gleich wie beim Täter hat auch das Opfer Helfer. Diese versuchen Mobbingsituationen zu stoppen oder auch einfach das Opfer zu trösten. Wobei diese meistens nicht so erfolgreich sind (vgl. Alsaker, 2004: 31). Was vor allem bei den Opfern betont werden sollte ist, dass es jeden treffen kann, niemand ist vor Mobbing sicher (vgl. Erziehungsberatung Thun). 1.4.3 Täter-Opfer Die Täter-Opfer werden geplagt, plagen aber auch andere Personen (vgl. Alsaker, 2004: 31). 1.4.4 Aussenstehende / Bystander Die meisten Menschen gehören zu der Gruppe Aussenstehende, da sie Mobbingsituationen meiden oder sogar ignorieren. Denn sie werden weder geplagt noch plagen sie jemanden, aber unternehmen gleichzeitig auch nichts, um zu helfen (vgl. Alsaker, 2004). „Da man weiss, dass die Opfer von Mobbing sich nicht recht wehren können, ist es sehr wichtig, dass die unbeteiligten Kinder lernen, dass sie Mitverantwortung tragen, wenn ein Kind wehrlos von anderen geplagt wird und ihm niemand hilft. Ebenfalls wichtig ist, dass die Kinder lernen, effizient und sichtbar zu intervenieren und erwachsene Personen mit einzubeziehen.“ (Alsaker, 2004: 93) Mädchenarbeit Stadt Thun August 2013 Seite 6 von 30

2. Folgen von Cyber-Mobbing Gleich wie beim traditionellen Mobbing gibt es auch bei Cyber-Mobbing Folgen. Dies nicht nur für das Opfer, sondern auch für den Täter oder eine ganze Gruppe. Diese meist negativen Konsequenzen können zum einen eher kurzfristig sein und nur den Moment der Attacke resp. kurz danach betreffen, zum anderen langfristig und Jahre nach dem Mobbing noch auftreten. 2.1 Für die Opfer Für Kinder und Jugendliche ist es meist sehr schwer eine Cybermobbing - Attacke jemanden zu erzählen und versuchen über einen längeren Zeitraum alleine damit fertig zu werden. Dem Opfer ist die Täterschaft oft nicht bekannt und es weiss nicht, wem man vertrauen kann und wem nicht. Dies kann dazu führen, dass die Taten erst spät aufgedeckt werden. Erste Anzeichen: Verletzung, Trauer aber auch Wut Spätere Symptome können Konzentrationsschwierigkeiten, gesundheitliche Probleme, Angstzustände, Depressionen, Verhaltensprobleme, körperliche Beschwerden oder gar Suizidgedanken sein (vgl. Bericht des Bundesrates). Vor allem die psychosozialen Folgen beobachtet man bei Mobbingopfern häufig. Das Selbstwertgefühl / Selbstbewusstsein von Gemobbten ist mit der Zeit so tief, dass es häufig zu sozialer Isolation führen kann. Denn sie halten selbst nicht viel von sich, was sie auch ausstrahlen. Auf die negativen Gefühle gegen sich selber folgen oft neue Mobbing–Angriffe, zu späteren Zeitpunkten mit neuen Tätern (vgl. Pieschl / Porsch, 2012: 31f.). Auch beim Cyber-Mobbing kann ein grosser finanzieller Schaden entstehen, sei es durch Behandlungskosten einer Therapie oder einem Schulwechsel (vgl. Bericht des Bundesrates). Durch den ausgesetzten Stress verschlechtern sich auch die schulischen Leistungen. Häufigeres Nachsitzen oder mehr Fehlzeiten sind keine Seltenheit, da die Konzentration sinkt. Es gibt noch zwei weitere Folgen, die es beim klassischen Mobbing nicht gibt. Zum Einen kommt es immer häufiger vor, dass ein möglicher zukünftiger Arbeitgeber den Bewerber googelt oder auf Fabebook sucht. Dabei kann dieser nicht unterscheiden, was wahr ist und was von anderen fälschlicherweise veröffentlicht worden ist. Dies kann Auswirkungen auf ein mögliches Arbeitsverhältnis haben. Zum Anderen kann ein Opfer einen ängstlichen Umgang mit neuen Medien entwickeln. Aber auch ein plötzliches Aufhören das Medium zu benutzen oder ein bedrückt sein nach der Benutzung (vgl. Pieschl / Porsch, 2012: 31f.). 2.2 Für die Täter Die Motivation des Täters hängt mit dem Nutzen seines Verhaltens zusammen und durch das Machtgefühl fühlt er sich stark. Dies wird solange aufrecht erhalten bis die für ihn positiven Aspekte nachlassen. Cybermobbing kann auch negative Folgen haben, die sich die Täter in den seltenen Fällen bewusst sind und auch in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden (vgl. Teuschel / Heuschen, 2013: 226f.). Falls sich das Opfer beginnt zu wehren und zur Polizei geht, muss mit Schutzmassnahmen und Strafen gerechnet werden (vgl. Safersurfing). Diese sind abhängig vom genauen Tatbestand und Anklage, da es kein Strafbestand „Cybermobbing“ in der Schweiz gibt (mehr dazu im Kapitel 3). Bei den Tätern können langfristig ähnliche Symptome auftreten wie bei den Opfern: Depressive Symptome Mädchenarbeit Stadt Thun August 2013 Seite 7 von 30

1.4 Täter / Opfer<br />

Wenn man über Mobbing spricht, dann kann man die beteiligten Personen in verschiedene<br />

Gruppen einteilen. Die zwei Offensichtlichsten sind der Täter und das Opfer. Doch es<br />

kann auch Täter-Opfer geben. Dazu kommt, dass es auch immer aussenstehende Personen<br />

geben muss, die nicht direkt betroffen sind.<br />

1.4.1 Täter<br />

Der Täter ist derjenige, der andere plagt, aber selber nicht geplagt wird.<br />

Zu den Tätern gehören auch die Mitläufer oder passiven Täter, die nicht von sich aus die<br />

Initiative ergreifen zu mobben, aber mithelfen. Dazu gehören auch Personen, welche direkt<br />

helfen oder solche, die Mobbingsituationen aufsuchen und mitlachen (vgl. Alsaker,<br />

2004: 31).<br />

1.4.2 Opfer<br />

Die Opfer werden geplagt, aber plagen niemanden. Aus diesem Grund werden sie auch<br />

die passiven Opfer genannt. Gleich wie beim Täter hat auch das Opfer Helfer. Diese versuchen<br />

Mobbingsituationen zu stoppen oder auch einfach das Opfer zu trösten. Wobei<br />

diese meistens nicht so erfolgreich sind (vgl. Alsaker, 2004: 31).<br />

Was vor allem bei den Opfern betont werden sollte ist, dass es jeden treffen kann, niemand<br />

ist vor Mobbing sicher (vgl. Erziehungsberatung <strong>Thun</strong>).<br />

1.4.3 Täter-Opfer<br />

Die Täter-Opfer werden geplagt, plagen aber auch andere Personen (vgl. Alsaker, 2004:<br />

31).<br />

1.4.4 Aussenstehende / Bystander<br />

Die meisten Menschen gehören zu der Gruppe Aussenstehende, da sie Mobbingsituationen<br />

meiden oder sogar ignorieren. Denn sie werden weder geplagt noch plagen sie jemanden,<br />

aber unternehmen gleichzeitig auch nichts, um zu helfen (vgl. Alsaker, 2004).<br />

„Da man weiss, dass die Opfer von Mobbing sich nicht recht wehren können, ist es sehr<br />

wichtig, dass die unbeteiligten Kinder lernen, dass sie Mitverantwortung tragen, wenn ein<br />

Kind wehrlos von anderen geplagt wird und ihm niemand hilft. Ebenfalls wichtig ist, dass<br />

die Kinder lernen, effizient und sichtbar zu intervenieren und erwachsene Personen mit<br />

einzubeziehen.“ (Alsaker, 2004: 93)<br />

Mädchenarbeit Stadt <strong>Thun</strong> August 2013 Seite 6 von 30

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