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100 Prozent erneuerbar - so funktioniert die ... - Greenpeace

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<strong>100</strong> <strong>Prozent</strong> <strong>erneuerbar</strong> ‐<br />

<strong>so</strong> <strong>funktioniert</strong> <strong>die</strong> Energiewende<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Streit um Fukushima<br />

Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

im Monatsprofil<br />

Die neue Arbeitsteilung<br />

Meilenstein 11. März 2011<br />

Skript<br />

Dr. Rudolf Rechsteiner


Ursache: Erdbeben oder Tsnunami?


Zunehmende Häufung von Katastrophen:<br />

2010‐12 Ölpest, Flut, Stürme, Atomkatastrophe<br />

Flut in Pakistan 2010 Bild UN<br />

Wirbelsturm Joplin/Mis<strong>so</strong>uri 22.5. 2011<br />

Oelpest Golf of Mexico 2010<br />

Fukushima März 2011


Kollateralschäden der Energiekrise:<br />

zB. Verdoppelung Preise Grundnahrungsmittel<br />

Index der Nahrungsmittelpreise<br />

(Welternährung<strong>so</strong>rganisation FAO)<br />

Hauptbetroffen: ärmste<br />

Bevölkerungsschichten<br />

Nature 466/2010


Fünf Kernschmelzen innert 54 Jahren<br />

alle 11 Jahre ein SUPER‐GAU


Atomenergie: Ein Hoffnungsträger stirbt


Windkraft USA, mittlere Auslastung


Tschernobyl 1986‐2004: eine Million Todesfälle<br />

Janette D. Sherman‐Nevinger, «Chernobyl. Consequences of the catastrophe for people<br />

and the environnement», Annals of the New York Academy Of science, Volume 1181<br />

Verstrahlung durch Tschernobyl in Europa<br />

[Atlas of caesium deposition on Europe after the Chernobyl accident, 1998]


Falsche Wahrscheinlichkeiten<br />

Bisher gab es in 435 in Betrieb stehenden Reaktoren statistisch fünfmal einen<br />

Supergau (p=1,15 <strong>Prozent</strong>).<br />

• Für <strong>die</strong> Schweiz mit fünf Reaktoren beträgt p=5x1,15 <strong>Prozent</strong> = 5,75<br />

<strong>Prozent</strong> oder 1:17,4.<br />

• Rechnet man <strong>die</strong> Reaktoren in Fessenheim ein, steigt p auf 8 <strong>Prozent</strong><br />

oder 1:12,5.<br />

• Die Wahrscheinlichkeit eines Super‐Gaus liegt wesentlich höher als <strong>die</strong> Schätzung der<br />

Atomindustrie.<br />

• Die Atomindustrie behauptete, ein grosser Unfall ereigne sich nur einmal in <strong>100</strong>’000 bis<br />

einmal in 1 Million Jahren (Wahrscheinlichkeit bei 435 Reaktoren 1: 229 bzw. 1:2298).<br />

• In Wirklichkeit ist ein Super‐Gau alle 10‐20 Jahre zu erwarten.<br />

• Zum Vergleich: Das Risiko, in der Schweiz innert vierzig Jahren Opfer eines tödlichen<br />

Verkehrsunfalls zu werden liegt derzeit bei 1:537. (2009: 349 Per<strong>so</strong>nen von 7,5 Millionen<br />

Einwohnern). Das Risiko eines Supergaus liegt höher als das Risiko eines tödlichen<br />

Verkehrsunfalls.


Arnie Gundersen, US‐<br />

Nuklear‐Ing.<br />

hat für über 70 AKW‐<br />

Betreiber gearbeitet<br />

Befürchtung eines Experten:<br />

«1 Million mehr japanische<br />

Krebstote in nächsten 30 Jahren»<br />

Emission:<br />

Mikrosievert<br />

pro Stunde<br />

kumulierte<br />

Strahlung<br />

über 60 Jahre<br />

in mSv<br />

Anzahl<br />

Tode<strong>so</strong>pfer<br />

durch Krebs<br />

pro Million<br />

Einwohner<br />

(ICRP)<br />

Anzahl nicht<br />

tödliche<br />

Krebserkrank<br />

ungen pro 1<br />

Million<br />

Einwohner<br />

(ICRP)<br />

Anzahl<br />

genetische<br />

Effekte pro 1<br />

Million<br />

Einwohner<br />

(ICRP)<br />

0.25 131.4 6'570 1'314 1'708<br />

0.5 262.8 13'140 2'628 3'416<br />

1 525.6 26'280 5'256 6'833<br />

2 1051.2 52'560 10'512 13'666<br />

4 2102.4 105'120 21'024 27'331<br />

8 4204.8 210'240 42'048 54'662<br />

Berechnungsbasis: Internationale<br />

Strahlenschutzkommission ICRP<br />

(1990)<br />

Über 300’000 Erkrankungen pro 1 Mio.<br />

Einwohner im dunklen Gebiet<br />

Wahrnehmung des Risikos<br />

bewirkt Sofort‐Ausstieg<br />

in Japan (Stand 2011/12)


Räumliche Wirkung eines GAUs: Kontanimierte Flächen in Japan<br />

Quelle: André Herrmann, ehem. Kantonschemiker BS<br />

La contamination des <strong>so</strong>ls est estimée à<br />

• 1'000 km 2 > 600'000 Bq/m 2 et<br />

• 300 km 2 > 3'000’000 Bq/m 2 (30 mSv/a)<br />

“Difficult to Return” Zone (93 km 2 )<br />

Dose > 50 mSv/y<br />

Decontamination: It will decide on measures while<br />

observing the effectiveness of decontamination<br />

works.<br />

Restricted Zone (72 km 2 )<br />

20 mSv/y < Dose < 50 mSv/y<br />

Decontamination will be implemented at the level<br />

below 20 mSv/y by the end of March 2014.<br />

Lifting of Evacuation - Prepared Zone (102 km 2 )<br />

Dose < 20 mSv/y<br />

Decontamination<br />

• 10 – 20 mSv/y (December 2012)<br />

• 5 – 10 mSv/y (March 2013)<br />

• 1 – 5 mSv/y (March 2014)<br />

(NERH, Dec 26, 2011)


Zum Vergleich:<br />

30 km Zone rund um Fessenheim<br />

30 km


CH: Fünfmal höhere<br />

Bevölkerungsdichte als in Ost‐Japan


Das ENSI lässt A‐Werke auch dann in Betrieb,<br />

wenn wesentliche Sicherheitsvorschriften nicht<br />

erfüllt sind. (zB. fehlende diversitäre Kühlwasserzufuhr in Mühleberg)<br />

Hans Wanner, ENSI Chef: «alles ist sicher, wir<br />

lernen ständig dazu…» = nichts ist sicher<br />

Missachtung des Restrisikos wird gerichtlich korrigiert


Das Risiko eines Binnen‐Tsunamis bei Erdbeben<br />

(Wohlensee, 1 km oberhalb Mühleberg)


Fessenheim: Schliessung angekündigt für<br />

«Ende 2016» (franz. Staatspräsident)


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Der Streit um Fukushima<br />

Die Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

im Monatsprofil<br />

Die neue Arbeitsteilung


Was spricht gegen Atomkraftwerke?<br />

• Stark umweltbelastender Uranabbau<br />

• Unfallrisiko im Betrieb, Niedrigstrahlung<br />

• Keine Haftpflichtversicherung => verfälschter Preis<br />

(volle Haftpflicht verteuert <strong>die</strong> kWh um 14 bis 240 €C./kWh, <strong>so</strong> <strong>die</strong><br />

Berechnung der Leipziger Versiocherungsforen)<br />

• Strahlenbelastung bei Wiederaufarbeitung<br />

• Fehlende sichere Lagerung von radioaktiven Abfällen<br />

• Risiken der Plutonium‐Verbreitung<br />

• Keine langfristige Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit mit Uran<br />

• hohe Kosten‐ und Bauzeitüberschreitungen bei neuen AKWs


Der Ausbau der Kernenergie kam schon vor<br />

Fukushima zum Erliegen<br />

Entwicklung der Wachstumsraten der AKW‐<br />

Installationen weltweit 1961‐2010<br />

Schweizer Atoment<strong>so</strong>rgung:<br />

es fehlen 10 Milliarden Franken<br />

Quelle: IAEA: Nuclear Power Reactors in the World,<br />

Reference Data Series No. 2, April 2006/PRIS<br />

http://www.iaea.org/cgi‐bin/db.page.pl/pris.charts.htm<br />

Quelle: Bundesamt für Energie


Risiken der Kernenergie<br />

Verbreitung von Atomwaffen<br />

Mehr Kinderkrebs in der Umgebung von AKWs<br />

Global risk of radioactive fallout after major nuclear reactor accidents<br />

Atmos. Chem. Phys., 12, 4245–4258, 2012<br />

Ungelöste Abfallent<strong>so</strong>rgung


Argumente gegen<br />

<strong>erneuerbar</strong>e Energien<br />

Das BKW‐Märchen (Originalgrafik)<br />

Die Vorsitzenden der Atomkonzerne (bis 2011):<br />

Heinz Karrer, CEO Axpo<br />

Giovanni Leonardi, CEO Alpiq (früher Atel)<br />

Kurt Rohrbach, CEO Bernische Kraftwerke BKW<br />

Das Axpo‐Märchen (Originalgrafik)<br />

Das Alpiq‐Märchen (Originalgrafik)


Anteil der Windkraft<br />

in deutschen Bundesländern<br />

Quelle DEWI


Marktanteile der <strong>erneuerbar</strong>en Energien<br />

(MW‐Anteil und MWh‐Anteil sind nicht identisch)<br />

Capacity addition<br />

market share 43.7%<br />

Production<br />

addition share<br />

30.7%


Erdöl: Die Leitwährung versiegt<br />

Entdeckung grosser Ölfelder immer seltener<br />

(Höök)<br />

Erdölpreis steigt weltweit (Brent in US‐Dollar)<br />

(Thom<strong>so</strong>n Reuters)<br />

Ölverbrauch übersteigt Ölfunde seit 1981<br />

(Colin Campbell 2011)


World Oil Production 1900 – 2011<br />

(Crude Oil+Condensate, NGL, Heavy Oil, Tarsands)<br />

Mb/d<br />

Data Source:<br />

Kuweit 08<br />

World Oil Supply (EIA)<br />

Algeria07<br />

„All ‚Liquids“<br />

Iran 05<br />

Saudi Arabia 05<br />

Crude+Condensate<br />

Nigeria, Chad 05 Russia 10<br />

Mexico 04<br />

Katar 10<br />

Denmark, Equ. Guinea 04<br />

Libya 08<br />

Yemen 01<br />

Angola 08<br />

Norway 01<br />

UAE 08<br />

Oman 01<br />

Australia 2000<br />

UK 99<br />

Equador 99<br />

Colombia 99<br />

Venezuela (conv.+SCO) 98/68<br />

Argentinia 98<br />

Malaysia 97<br />

Gaboon 97<br />

Syria 95<br />

India 95<br />

Egypt 93<br />

Alaska 89<br />

Indonesia 77<br />

Romania 76<br />

Canada (conv.) 74<br />

USA (lower 48) 70<br />

Germany 67<br />

Austria 55<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Regions at or past Peak:<br />

1900 10 20 30 40 50 60 70 80 90 0 10<br />

Austria, Germany, USA, Canada, Netherlands, UK, Norway, Denmark, Saudi Arabiea Brazli, Mexiko: Statistics of national governments/companies;<br />

Other state: US-EIA, 2011 Data extrapolated from Jan-Sep or estimated for <strong>so</strong>me Staates by LBST<br />

Historical Data until 1970: IHS-Energy or US-EIA (USA); Analysis LBST Nov 2011<br />

Ludwig‐Bölkow Systemtechnik GmbH<br />

Biofuels +<br />

„processing gains“<br />

Regions pre Peak:<br />

NGL<br />

Heavy Oil, SCO, Bitumen<br />

(Canada)<br />

Azerbaijan<br />

Kazakhstan<br />

Thailand, Sudan, Pakistan<br />

Iraq<br />

Neutral Zone<br />

Brazil<br />

China<br />

Golf of Mexiko (USA)<br />

Year


World Oil Price (real) and spare<br />

capacity (IMF 2012)


Die teuerste Katastrophe aller Zeiten<br />

Steigende CO2‐<br />

Konzentration =<br />

steigende<br />

Temperatur<br />

(Th. Stocker)<br />

Zunahme der<br />

Hitzejahre<br />

erwartet<br />

(Th. Stocker)<br />

3 Meter Anstieg<br />

Meeresspiegel<br />

Grosser Verlust<br />

an<br />

Lebensräumen<br />

Anstieg der Temperaturen und des Meeresspiegel wird sich<br />

beschleunigen, Schnee‐ und Eisbedeckung sinkt ab. (IPCC)


Energieverbrauch 1910‐2011<br />

1971‐86: Atomzeitalter<br />

5 AKWs +Zehntausende<br />

Elektroheizungen<br />

Ab 1990: Beginn Klimaschutzpolitik/<br />

Zeitalter der Nachhaltigkeit<br />

1950‐1970: 50er‐Jahre‐<br />

Syndrom: 1 Auto + 1<br />

Ölofen für alle<br />

?<br />

1910‐1950: Wachstum der<br />

Wirtschaft bei stabilem<br />

Energie‐verbrauch: Kohle,<br />

Holz und Wasserkraft<br />

Fukushima 2011<br />

Tschernobyl 1986<br />

«Ölkrise» 1973


Teuer und schädlich:<br />

64% der Energie verpufft ohne Nutzen<br />

2/3 des Energieinhalts<br />

von Uran verpufft<br />

Bruttoverbrauch<br />

Endverbrauch<br />

¾ des Energiegehalts<br />

von Benzin verpufft<br />

Nicht energetischer Verbrauch 0.8 PJ<br />

(Kunststoffe, Asphalt, u.a.)<br />

Primärenergie<br />

1165 PJ: Kohle,<br />

Erdöl, Erdgas,<br />

Uran, Wasserkraft,<br />

Wind, Sonne,<br />

Erdwärme, Holz<br />

Endenergie 861.8<br />

PJ: Brennstoffe,<br />

Treibstoffe,<br />

Elektrizität, Gas,<br />

Wärme<br />

Umwandlungs-verluste<br />

295.2 PJ 25%<br />

Industrieprodukte, Mobilität,<br />

Automation, Kühlung Beleutete<br />

Flächen, PC-, Telefon- & Internet<br />

Verluste zur<br />

Nutzenergieerzeugung<br />

431.1 PJ 37%<br />

Nutzenergie<br />

430.7 PJ<br />

36%<br />

Grafik Dieter Imboden 2008


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Der Streit um Fukushima<br />

Die Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

im Monatsprofil<br />

Die neue Arbeitsteilung


Effizienz<br />

als Energiequelle<br />

<strong>100</strong> <strong>Prozent</strong><br />

Primärenergie:<br />

Uran<br />

Primärenergie:<br />

Wind (gratis)<br />

33 <strong>Prozent</strong><br />

Endenergie: Strom<br />

<strong>100</strong> <strong>Prozent</strong><br />

Endenergie:<br />

Windstrom<br />

3 <strong>Prozent</strong><br />

Nutzenergie: Licht<br />

Energiesparleuchte<br />

Bis zu 95 % Nutzenergie<br />

dank elektronischem<br />

Vorschaltgerät


Ein Drittel des Verbrauchs lässt sich technisch einsparen (SAFE 2011)<br />

Verbrauchsentwicklung<br />

ohne<br />

59.9<br />

1.2 0.0<br />

2.4<br />

3.7<br />

3.4<br />

Was Energieeffizienz leisten kann<br />

68.7<br />

1.1<br />

7.4<br />

0.0<br />

4.6<br />

Verbrauchsentwicklung<br />

mit Effizienzmassnahmen<br />

46.0<br />

Elektro‐Mobilität individuell (Autos, Motos,<br />

Velos)<br />

Elektroheizung Wärmepumpe<br />

Elektr. Warmwasser (inkl. Anteile WP)<br />

Elektroheizung Widerstand<br />

Bahnen, Trams, Seilbahnen etc.<br />

1.1<br />

40.9<br />

25.9<br />

4.4<br />

0.7 0.4<br />

2.1<br />

23.5<br />

4.2<br />

4.0<br />

0.4 0.3<br />

3.8<br />

3.2<br />

2.1<br />

18.1<br />

2.8<br />

1.8<br />

5.3<br />

15.5<br />

4.3<br />

1.6<br />

1.3<br />

1.6<br />

1.9<br />

1.4<br />

2.0<br />

0.8<br />

1.7<br />

1.6<br />

3.2<br />

0.6<br />

4.8<br />

4.2<br />

0.8<br />

2.9<br />

1.1<br />

1.2<br />

1.0<br />

0.6<br />

1.0<br />

5.9 6.5<br />

3.1<br />

2.8<br />

2.4 2.7<br />

3.9 3.4<br />

1.1 0.8<br />

IST 2010 TREND 2035 TECHNIK 2035 TECHNIK 2050<br />

Industrielle + Gewerbliche Anwendungen (75%<br />

Motoren)<br />

Haustechnik: Lüftung, Klima etc., ohne<br />

Elektrowärme<br />

Haustechnik: Umwälzpumpen<br />

Bürogeräte, Informations‐<br />

/Kommunikationstechnik, Heimbüro<br />

Unterhaltungselektronik<br />

Haushalt: diverse und Kleingeräte<br />

Haushaltgeräte Waschen + Trocknen<br />

Haushaltgeräte Küche inkl. Spezialgeräte wie<br />

Kaffeemaschinen etc.<br />

Beleuchtung Dienstleistung, Gewerbe, Industrie,<br />

öffentliche B.<br />

Beleuchtung Haushalte


Potentiale<br />

weltweit<br />

Potentiale der<br />

Erneuerbaren sind<br />

11’000 mal grösser als<br />

Weltverbrauch<br />

Wichtiges Kriterium:<br />

Spezifischer Flächenverbrauch


Lernkurven der <strong>erneuerbar</strong>en Energien


Windenergie übertrifft alle offiziellen<br />

Prognosen, wird immer billiger<br />

Meilensteine<br />

exponentiellen<br />

Wachstums<br />

Anzahl Jahre bis<br />

zur nächsten<br />

Verdoppelung<br />

kumulierter<br />

Bestand Ende<br />

Jahr<br />

(2 n ) erreicht Ende<br />

<strong>100</strong>0 MW 1985 6 1020 MW<br />

2000 MW 1991 6 2170 MW<br />

4000 MW 1995 4 4778 MW<br />

8000 MW 1998 3 10153 MW<br />

16000 MW 2000 2 17706 MW<br />

32000 MW 2003 3 39434 MW<br />

64000 MW 2006 3 74328 MW<br />

128000 MW 2009 3 157'900 MW<br />

264000 MW 2012(p) 3(p)


Solarstrom: Kosten sinken ‐ Produktion und Wirkungsgrade steigen<br />

Gestehungskosten seit 1976 (BNEF) Solarzellen‐ Wirkungsgrade (NREL)<br />

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c9/PVeff(rev<strong>100</strong>414).png<br />

Weltmarkt Solarzellenproduktion 2000‐11<br />

(Jäger‐Waldau: PV Status Report 2012)<br />

Endkundenpreis Dachanlagen BRD 2006‐11 (BSW)


Siliziumpreise (wieder) billig<br />

http://www.un‐energy.org/stories/2498‐re‐considering‐the‐economics‐of‐photovoltaic‐power<br />

Quelle: ISE (www.pv‐fakten.de)


Starkes Wachstum weltweit ‐<br />

Schwellenländer holen rasch auf<br />

GLOBAL NEW INVESTMENT IN RENEWABLE ENERGY:<br />

DEVELOPED V DEVELOPING COUNTRIES, 2004‐2011, BN $<br />

Source: BLOOMBERG NEW<br />

ENERGY FINANCE: Global<br />

Trends in Renewable Energy<br />

Investments 2012, edited by<br />

UNEP


Windzonen und Windres<strong>so</strong>urcen<br />

Offshore‐Nutzungszonen (weiss)<br />

Europa: Potentiale 20mal grösser als Verbrauch<br />

Auslastung der Anlagen<br />

(load Factor)<br />

Ausgeprägte Winterspitze<br />

Quelle: Forwind / EWEA 2011


Deutsche Windzonen in Nord‐ und Ostsee<br />

Techniken für jede Wassertiefe in Entwicklung<br />

Nordsee: Offshore Windparks<br />

43


Windatlas<br />

Schweiz<br />

(SuissÉole)<br />

Windenergie vom Binnenland:<br />

Höhere Türme, Waldstandorte :<br />

Waldwindpark Fasanerie,<br />

Gattendorf/Bayern<br />

Bild: Enercon


Solarstrom auf CH‐<br />

Dächern kann<br />

Atomstrom<br />

übertreffen<br />

Solarstrompotential in der Schweiz in TWh<br />

bestehende Dachflächen und Fassaden, Freiflächen<br />

Solarstrompotential PSI plus 10 ha / Gemeinde<br />

Solarstrompotential PSI 2005<br />

Solarstrompotential Schätzung IEA (2002)…<br />

Solarstrompotential Schätzung IEA (2002)…<br />

Solarstrompotential Schätzung Axpo 2010<br />

Atomstromproduktion 2009<br />

5.2<br />

18.4<br />

25.2<br />

31.7<br />

29.4<br />

42.6<br />

Solaratlas Schweiz: Höhenlagen im Alpenbogen<br />

haben ähnliche <strong>so</strong>lare Einstrahlung wie Spanien<br />

Landeserzeugung 2010<br />

64.3<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Potential bei Maximalausbau<br />

(Annahme:10 ha Freifläche pro Gemeinde)<br />

in % vom Verbrauch (79 TWh)<br />

39%<br />

45%<br />

16%<br />

Potential Solarstrom von Dächern und Fassaden<br />

Potential Solarstrom von Freiflächen ‐ 10 ha pro<br />

Gemeinde<br />

Anteil übriger Strom


Solarstrom: sehr zuverlässiger Stromertrag<br />

11 PV‐Anlagen Standort Schweizer Mittelland (Daten Benetz AG) 1 Standort alpin (Daten PSI)<br />

Standort Mittelland<br />

Alpiner Standort Schweiz<br />

Interessant sind Herbst‐ und Winterspitzen des PV Stromertrags in alpinen Lagen und der<br />

hohe Einstrahlungsertrag vergleichbar mit Nordspanien


PV an Schallschutzwand (Felsberg/Schweiz)<br />

PV:Vielseitige<br />

Anwendung (Fotos SSES)<br />

Dachanlage (Chur / Schweiz)<br />

Fassadenanlage (Lausanne/ Schweiz)


PV‐Anlage im Tagesverlauf: Standort Basel‐Stadt<br />

Ertrag: Schöner Sommertag<br />

Ertrag: Sommertag mit Bewölkung<br />

Ertrag:<br />

Bewölkter Morgen, schöner Nachmittag<br />

Ertrag:<br />

Tag mit Wolkendecke


Vergleich PV<br />

Ost‐West versus Südrichtung<br />

3<br />

1<br />

Sud


Solar‐ und Windstrom ergänzen sich gut<br />

(Deutschland 2012: ca. 30 GW Wind, PV)<br />

Mittlere Stundenleistung für <strong>die</strong><br />

Einspeisung von Sonnen‐ und Windstrom<br />

im Jahr 2012 [ISE 2013]<br />

Monatliche PV‐ und Windstromproduktion [ISE 2013]<br />

2011<br />

2012<br />

2011/12: +7 GW PV, +2 GW Wind (yoy)


Erschliessungsmethoden Geothermie<br />

0 km<br />

1 km<br />

Erdwärme<strong>so</strong>nde<br />

0.006 - 0.2 MW<br />

Wärmeentzug aus<br />

umhüllender<br />

Gesteinsformation<br />

Hydrothermal-<br />

System<br />

0.2 - 20 MW<br />

Hot-Fractured-Rock<br />

System<br />

30 - >200 MW<br />

10°C<br />

40 - 60°C<br />

Heizen<br />

mit<br />

Wärmepumpen<br />

2 km<br />

3 km<br />

4 km<br />

5 km<br />

Wärmeentzug<br />

aus Thermalwasser<br />

Wasserzirkulation<br />

durch hydraulisch<br />

stimuliertes<br />

Wärmereservoir<br />

70 - 90°C<br />

<strong>100</strong> - 130°C<br />

130 - 170°C<br />

160 - 210°C<br />

Heizen<br />

ohne<br />

Wärmepumpen<br />

Prozesswärme<br />

und<br />

Stromproduktion<br />

6 km<br />

190 - 250°C


Strom aus Wärmekraftkopplung


Strom aus Biomasse<br />

Landwirtschaftliche Biogasanlagen


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Streit um Fukushima<br />

Die Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

im Monatsprofil<br />

Die neue Arbeitsteilung


Weshalb <strong>erneuerbar</strong>e Energien?<br />

• einheimisch/regionale Quellen<br />

– weniger Abhängigkeit, weniger Ver<strong>so</strong>rgungsrisiko<br />

• Umweltfreundlich<br />

– Weniger CO2, Radioaktivität<br />

• Unerschöpflich<br />

– Keine Knappheiten/ kein Preisanstieg zu erwarten<br />

• Innovativ<br />

– Technische Verbesserungen senken Kosten weiter<br />

• Politisch gewollt: EU‐Ziele, CH‐Ziele, regionale<br />

Ziele


Beispiel Windenergie –17 Gründe des Erfolgs<br />

(Die meisten gelten auch für <strong>die</strong> Solarenergie)<br />

1. Die Primärenergie (Wind) ist kostenlos.<br />

2. Wind ist unerschöpflich, geht nie aus;<br />

3. Es gibt genügend Wind, in allen<br />

Weltregionen.<br />

4. Die Technik ist reif; stabile<br />

Lebenszykluskosten werden garantiert.<br />

5. Windkraft ist wettbewerbsfähig,<br />

betrachtet über den ganzen Lebenszyklus.<br />

6. keine CO2‐Emissionen, Luftemissionen,<br />

keine radioaktiven Abfälle.<br />

7. Windkraft benötigt kein Kühlwasser;<br />

8. Windturbinen haben eine kurze<br />

Energierücklaufzeit (< 1Jahr)<br />

9. Marktzutritt für neue Hersteller ist<br />

einfach, verglichen mit anderen<br />

Kraftwerkstechniken wie Atomenergie.<br />

10. Kurze Zeit von der Produktentwicklung bis<br />

zur Platzierung am Markt (time to market).<br />

11. Kurze Herstellungszyklen; grosse<br />

Windfarmen innert Jahresfrist möglich.<br />

12. Windenergie ist junge Technik, weitere<br />

Kostenreduktionen sind zu erwarten.<br />

13. Windenergie ist dezentrale Energie, wird<br />

nicht von wenigen Anbietern beherrscht.<br />

14. Moderate Distanz vom Ort der Erzeugung<br />

bis zum Ort des Verbrauchs ist (1–1500 km)<br />

15. Positive Nebenwirkungen für Hersteller<br />

und Nutzer: Steuereinnahmen, Einkommen für<br />

Bauern und Landbesitzer (relevant in<br />

abgelegenen Gebieten).<br />

16. Windenergie führt zur Schaffung von<br />

Know‐how und Arbeitsplätzen, immer öfter im<br />

Nutzerland selber.<br />

17. Windenergie ist Winterenergie.<br />

Source: Rechsteiner, Wind power in Context (2008)


CH‐Energiepolitik: Beschleunigung und<br />

Neuausrichtung 2008‐2014<br />

2008<br />

• Marktöffnung und Stromver<strong>so</strong>rgungsgesetz<br />

• Nichtdiskriminierender Netzzugang für alle<br />

Stromerzeuger und Verteilwerke<br />

• Freie Wahl des Lieferanten ab <strong>100</strong>’000 kWh<br />

Jahresverbrauch<br />

2009<br />

• Beginn der Einspeisevergütung für<br />

sauberen Strom<br />

2010<br />

• CO2‐Abgabe auf Brennstoffe neu 9 Rp./Liter<br />

• Gebäudesanierungsprogramm: 200 Mio.<br />

Franken aus Teilzweckbindung CO2‐Abgabe<br />

jährlich bis 2020.<br />

• Schärfere Energieverbrauchsvorschriften:<br />

Geräte und Anlagen – Gebäude:<br />

unterschiedlicher Vollzug<br />

• Beginn wettbewerbliche Ausschreibungen<br />

für Stromeffizienz:<br />

• CO2‐Kompensation für Gaskraftwerke<br />

2012<br />

• Motionen für Atomausstieg überwiesen<br />

• CO2‐Gesetz‐Revision<br />

• Erhöhung CO2‐Abgabe auf Brennstoffen von 36<br />

CHF auf max. 120 CHF/Tonne bis 2020 = von 9<br />

auf 30 Rp./l<br />

• Keine Kompetenz mehr für CO2‐Abgabe auf<br />

Treibstoffen (Rückschritt!),<br />

• Max. 130 g/km CO2 Flottenverbrauch<br />

• «Klimarappen» auf Treibstoffen<br />

(Kompensations‐Aufschlag max. 5 Rp./l)<br />

• Gebäudesanierung von 200 auf 300 Mio. CHF<br />

2013<br />

• Bewilligungserleichterungen für PV im<br />

Raumplanungsgesetz<br />

• Hochspannungsnetz geht an Swissgrid über<br />

2014 (geplant)<br />

• Eigenverbrauchsregelung nach Arealprinzip für<br />

PV für Ein‐ und Mehrfamilienhäuser<br />

• Einmalvergütung für Anlagen bis 10 kW<br />

• KEV‐Reduktion für Grossverbraucher<br />

• Beratung Energiewende im Parlament<br />

2015 Volksabstimmung


Entscheidend: wer bezahlt anfängliche<br />

Mehrkosten im offenen Markt?<br />

Mehrkosten von heute<br />

sind Minderkosten von<br />

morgen<br />

Grande Dixence<br />

(1961‐1965)<br />

Kraftwerk Rheinfelden 1898-2011 (gebaut 1894-1898)


So funktionieren Einspeisevergütungen:<br />

Beispiel Solarstrom(2009‐2011: reale Werte, 2012‐2017 Schätzung)<br />

Degression der<br />

Einspeisevergütung<br />

im Vergleich Vorjahr<br />

2010 18.0%<br />

2011 21.5%<br />

2012 25.5%<br />

2013 7.8%<br />

2014 33.7%


Solarstromvergütungen in Deutschland<br />

und in der Schweiz


9294 GWh Neuproduktion dank<br />

Einspeisevergütungen – 85% auf der Warteliste


KEV‐System: 20200 Anlagen auf Warteliste<br />

4522 in Betrieb, 1855 in Bau


Wichtige Fragen bei der<br />

Energiestrategie<br />

• Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit übers ganze Jahr<br />

• Günstige Kosten<br />

• Minimierung der Konflikte<br />

– Landschaft, Gewässer, Architektur<br />

• Inländische Wertschöpfung, know how<br />

• Technische Dynamik<br />

• Goldenes Ende?


Neu: Einspeisevergütungen tiefer als<br />

Bezugskosten:<br />

Verrechnungsart entscheidend für<br />

Rentabilität!<br />

• Bisher: Eigenverbrauch meistens<br />

toleriert aber rechtlich ungesichert<br />

• ab 2014 (geplant):<br />

zeitgleicher Eigenverbrauch erlaubt,<br />

Arealprinzip:<br />

was in einer Liegenschaft direkt<br />

konsumiert wird, spart den<br />

Bezugstarif. Nur was ins Netz fliesst,<br />

wird tief vergütet (oft 5‐12 Rappen)<br />

• Wie würde «net metering»<br />

funktionieren?<br />

Überschüsse am Tag werden<br />

Nachtbezug gutgeschrieben. («Zähler<br />

läuft rückwärts»)


Tücken der Eigenverbrauchsregelung<br />

Zeitgleicher Eigenverbrauchsanteil in Mehrfamilienhäusern höher<br />

Im Einfamilienhaus deckt<br />

sich <strong>die</strong> Erzeugung nur zu<br />

20‐30% zeitgleich mit<br />

dem Verbrauch.<br />

Im grossen<br />

Mehrfamilienhaus ist der<br />

zeitgleiche<br />

Eigenverbrauch viel<br />

grösser.*<br />

Das Arealprinzip bei der<br />

Kostenverrechnung kann<br />

<strong>die</strong> Rendite einer Anlage<br />

entscheidend verbessern.<br />

Grafik: Markus Hlusiak, Ann‐Katrin Gerlach, Christian<br />

Breyer: Übergang zu einer regionalen<br />

Elektrizitätsver<strong>so</strong>rgung aus <strong>100</strong> % Erneuerbarer Energie<br />

am Beispiel des Allgäus, Das Solarzeitalter 3/2012<br />

*grösserer und zeitlich stärker<br />

gestreuter Verbrauch, weniger<br />

Dachfläche pro Einwohner


In immer mehr Ländern wird Photovoltaik vom Dach billiger als<br />

Strom vom Netz, wenn er direkt verbraucht wird:<br />

Referenzpunkt ist der Endverbraucherpreis<br />

Strompreis Endverbraucher<br />

Solare Einstrahlung


Endverbraucherpreise der Haushalte<br />

in der Schweiz zwischen 15 und 25 Rappen


So <strong>funktioniert</strong> net metering<br />

(=Zähler rückwärts laufen lassen)<br />

Situation heute<br />

Net metering<br />

Endverbraucher zahlen 22 Rappen, erhalten<br />

aber nur 7‐12 Rappen/kWh<br />

Endverbraucher erhalten gleich viel<br />

gutgeschrieben wie sie selber bezahlen.<br />

Zähler läuft rückwärts.<br />

Solarstrom ist immer Spitzenstrom. Er wird dann produziert, wenn der Verbrauch<br />

hoch ist, zur Tageszeit! Deshalb ver<strong>die</strong>nt er eine faire Entschädigung.


KEV‐Referenzpunkt ist der Grosshandelspreis.<br />

Anlastung von Netzkosten verteuert Solarstrom


Net metering wäre <strong>die</strong> ideale Lösung<br />

für Kleinanlagen<br />

• Net‐Metering ist eine Verrechnungsmethode.<br />

• Sie verbessert <strong>die</strong> Rentabilität der eigenen PV‐Anlage massiv.<br />

• Die Einspeisung gutgeschrieben und mit dem Eigenverbrauch<br />

während eines Kalenderjahres verrechnet.<br />

• Es werden keine Netzgebühren angelastet für Strom, der<br />

netto nicht ins Netz fliesst.<br />

• Statt nur den Grosshandelspreis von 5‐10 Rappen erhalten <strong>die</strong><br />

Stromerzeuger eine Gutschrift im Wert von ca. 20 Rappen.


Weshalb ist Net Metering<br />

ökonomisch gerechtfertigt?<br />

• Solarstrom befindet sich schon beim Endverbraucher. Sein spezifischer Wert<br />

entspricht eher dem Endverbraucherpreis als dem Grosshandelspreis.<br />

• Solarstrom ist Spitzenenergie und wird am Tag (von 06 –18h), in der Zeit der<br />

höchsten Nachfrage geliefert.<br />

• Solarstrom erhöht <strong>die</strong> Reichweite der Stauseen, reduziert den Bedarf nach<br />

Pumpspeichern <strong>so</strong>wie <strong>die</strong> Pumpverluste, verbessert Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit.<br />

• Auch Pumpstrom ist von Netzgebühren befreit; Pumpstrom beansprucht aber<br />

im Unterschied zu Solarstrom <strong>die</strong> Übertragungsnetze.<br />

• Bei Sonnenschein sinken dank Solarstrom <strong>die</strong> Preisnotierungen an der<br />

Strombörse.<br />

• Solarstrom entlastet über seine Preiswirkung alle Konsumenten (Merit‐Order‐<br />

Effekt).<br />

• Dezentrale Erzeugung entlastet <strong>die</strong> oberliegenden Netze. Es entstehen<br />

Netzreserven und Raum für andere Stromdurchleitungen; <strong>die</strong> Netzverluste<br />

sinken.


CH‐Bauvorschriften: Senkung des<br />

spezifischen Verbrauchs um Faktor 6<br />

Minergie A = Selbstver<strong>so</strong>rgung<br />

Innovation in Immobilien<br />

Minergie(38 kWh/m 2 /a),<br />

Minergie‐P (30 kWh/m 2 /a) und<br />

Minergie‐A (0 kWh/m 2 /a)<br />

Solaranlage<br />

I<strong>so</strong>lation 20‐35 cm<br />

A‐Klasse Geräte<br />

I<strong>so</strong>lierfenster<br />

3fach verglast<br />

Solarspeicher<br />

Kontrollierte Lüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung<br />

(einziges Heizsystem!)


Die Sanierung der bestehenden Gebäude ist<br />

entscheidend<br />

Gebäudepark des Kantons Zürich<br />

80<br />

Quelle : Energieplanungsbericht 2006, Bericht des Regierungsrates über <strong>die</strong> Energieplanung des Kantons Zürich<br />

www.energie.zh.ch Seite 18


Schweiz verpasst Kyoto‐Ziele<br />

fehlende Massnahmen im Verkehrssektor –<br />

Gaskraftwerke würden Klimapolitik weiter verschlechtern


2. Energiestrategie 2050 des Bundesrates<br />

CO 2<br />

Verkehr*<br />

CO 2<br />

Brennstoffe<br />

Stromeffizienz<br />

Stromprod.<br />

& Netze<br />

AbkommenC<br />

H‐EU<br />

Energie<br />

Fukushima<br />

CO2‐Gesetz 2013‐<br />

2020<br />

Energiestr. 2050 Paket 1 ,<br />

Gesetzestufe<br />

Inkl. Verbot Bau neuer AKW<br />

Vereinfachungen div. Verfahren<br />

Normen KEV max. 0.9<br />

Rp<br />

Ausstiegsmotionen überwiesen<br />

‐ Vernehml.<br />

‐ Botschaft<br />

‐ Parlament<br />

‐ evt. Referendum<br />

KEV 1.4 + Entlast.<br />

Stromintensiven<br />

Paket 2, evt mit Ökologischer Steuerreform, in <strong>die</strong>sem Fall<br />

auf Stufe Verfassung, obl. Volksabst. , <strong>so</strong>nst Stufe Gesetz<br />

?<br />

Blockiert<br />

wegen<br />

Fragen Steuer<br />

und<br />

Institu‐tionen<br />

.<br />

* Fehlt auf dem Schema: Bereich Verkehrsinfrastrukturen


Neuerungen Paket 2014<br />

Parlamentarische Initiative 12.400<br />

• KEV‐Umlage steigt von 0,9 auf maximal 1,4 Rappen<br />

– Ermöglicht Anschluss Tausender neuer Projekte<br />

[Situation 2013: erst 0,45 Rappen/kWh erhobene Kostenumlage; Differenz von 0,45 Rappen war<br />

bisher reserviert für bereits angemeldete Projekte]<br />

• Einmalvergütung für kleine PV‐Anlagen < 10 kW anstelle von<br />

Einspeisevergütungen: max 30% der Investitionskosten<br />

• Recht auf Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom<br />

• Arealprinzip beim Eigenverbrauch<br />

– aller Strom, der nicht ins Netz fliesst, kann als Eigenverbrauch<br />

verrechnet werden<br />

– Erzeuger spart Bezugskosten (=Energiekosten + Netzgebühr)<br />

• Erleichterungen für energieintensive Betriebe<br />

– Stromkosten > 5% der Wertschöpfung (ab 10% volle Rückerstattung)<br />

– Verpflichtung zur Effizienzsteigerung im Unternehmen unter Einsatz<br />

von 20% der Rückerstattungssumme<br />

– Bundesrat kann Härtefälle regeln.


Was bedeutet <strong>die</strong> Möglichkeit des Eigenverbrauchs?<br />

Aus der Botschaft der Nationalrats‐Kommission<br />

• Die Eigenverbrauchsregelung räumt den Produzenten ein Wahlrecht ein:<br />

Dabei geht es um <strong>die</strong> Abrechnung der Energieflüsse.<br />

• Die Eigenverbrauchsregelung stellt klar, dass <strong>die</strong> Produzenten wählen<br />

dürfen, ob sie <strong>die</strong> gesamte produzierte Energie oder nur <strong>die</strong> überschüssige<br />

Energie nach Abzug des zeitgleichen Eigenverbrauchs ins Netz einspeisen.<br />

• Dies bedeutet für <strong>die</strong> Produzenten, dass sie weniger Energie vom<br />

Netzbetreiber beziehen und <strong>so</strong> Strombezugskosten (Netznutzung und<br />

Energie) sparen, umgekehrt jedoch auch keine Einspeisevergütung für den<br />

selbst verbrauchten Strom erhalten.<br />

• Dabei werden <strong>die</strong> vom und zum Endkunden fliessenden Energieflüsse<br />

separat erfasst. Energie, <strong>die</strong> zeitgleich vom Produzenten (hier auch<br />

Endverbraucher) selbst verbraucht wird, wird zu statistischen Zwecken<br />

kalkulatorisch erfasst.<br />

• An den physikalischen Stromflüssen ändert sich im Übrigen nichts, es geht<br />

einzig um eine Klarstellung bezüglich der Möglichkeit zur Abrechnung der<br />

selbst verbrauchten Energie.


Neue Situation: Solardach im Mehrfamilienhaus<br />

Veränderung der Rentabilität dank Verbrauch vor Ort<br />

«Wenn sich ein Produzent für den Eigenverbrauch entscheidet, sind demnach rein<br />

„interne“ Energieflüsse bei einem Endverbraucher und gleichzeitigen<br />

Anlagenbetreiber aus Sicht des Netzbetreibers nicht mehr zu beachten –erst wenn<br />

das Netz des Netzbetreibers zwischen Produktionsanlage und Verbrauch in Anspruch<br />

genommen wird, liegt kein Eigenverbrauch mehr vor.<br />

Von „selber verbrauchen“ ist <strong>so</strong>mit z.B. auch dann auszugehen, wenn mit<br />

Solarmodulen auf einer Mietliegenschaft Elektrizität erzeugt wird; hier liegt<br />

Eigenverbrauch vor, obwohl der Strom effektiv durch <strong>die</strong> Mieterschaft verbraucht wird<br />

und nicht –für seine eigenen Zwecke – durch den Anlagenbetreiber selbst.<br />

Energieflüsse zwischen Anlagenbetreiber und Konsument/Mieter betreffen nur <strong>die</strong>se<br />

Parteien. Bei der Abrechnung zwischen Netz‐ und Anlagenbetreiber sind einzig <strong>die</strong><br />

physikalischen Energieflüsse in das und aus dem Verteilnetz massgebend und nicht<br />

irgendwelche bilanzierten Werte. Mit anderen Worten, <strong>die</strong> Eigenverbrauchsreglung<br />

gilt für den zeitgleichen Eigenverbrauch aus der Produktionsanlage.»<br />

Parlamentarische Initiative Freigabe der Investitionen in <strong>erneuerbar</strong>e Energien ohne Bestrafung der Grossverbraucher;<br />

Bericht der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates<br />

vom 8. Januar 2013


Massnahmen im Paket 1 (Wärme)<br />

• Verstärkung MuKEN (Musterverordnung Gebäude der<br />

Kantone)<br />

– Bessere Vorschriften für Neubauten<br />

• Ersatz Elektro‐Widerstandsheizungen<br />

• Gebäudesanierungsprogramm (heute 200 Mio.)<br />

– 300 Mio. CHF ab 2014 (beschlossen)<br />

– 600 Mio. CHF ab 2015<br />

– Beiträge an Ersatzneubauten<br />

• SIA 380/4 obligatorisch in Mehrfamilienhäusern<br />

Nachfolgeprogramm:<br />

ökologische Steuerreform:<br />

Steuern auf alle Energien, inkl. Wasserkraft mit Rückerstattung


Massnahmen Paket 1 (Strom)<br />

• Einspeisevergütungen für Wärmekraft‐Kopplung‐Strom<br />

• Deckel weg bei den Einspeisevergütungen<br />

– Aber: PV kontingentiert auf 600 GWh bis 2020 (höchst fragwürdig)<br />

– Keine KEV für Kehrichtverstromung und Kläranlagen (fragwürdig)<br />

• Erleichterung von Dachanlagen und Beschränkung auf be<strong>so</strong>ndere<br />

Landschaften und denkmalgeschützte Bauten. (im Raumplanungsgesetz <strong>so</strong><br />

angenommen am 3.3.2013)<br />

• Beschleunigung der Bewilligungsverfahren für Hochspannungsleitungen<br />

• Verschärfung der Effizienzvorschriften, Ersatz Elektro‐Widerstandsheizungen<br />

• Erhöhung der wettbewerblichen Ausschreibungen für Stromsparprogramme<br />

auf <strong>100</strong> Mio. CHF<br />

• Bonus‐Malus‐Programme der Elektrizitätswerke zum Stromsparen<br />

• Verstärkung des Programms EnergieSchweiz


Massnahmen im Paket 1 (Verkehr)<br />

Verschärfung der PKW‐Abgasnormen:<br />

• aktuelle Flotte Autos über 200 g CO2/ km<br />

• beschlossen: 130 g CO2/km im Jahr 2015<br />

(Flottendurchschnitt)<br />

• Vorschlag Bundesrat bis 2020: 95 g/km 2020, (wie<br />

Europäische Union), mit Einbeziehung der Lieferwagen bei<br />

147 g/km<br />

Defizite<br />

• Keine CO2‐Besteuerung der Treibstoffe<br />

– Kompentenz im CO2‐Gesetz 2011 abgeschafft<br />

• zögerliche Politik bei den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

• Autobahnausbau: 2. Gotthard‐ Röhre, neue Fonds für<br />

Autobahnen.


Ziel <strong>100</strong>% <strong>erneuerbar</strong>er Strom –<br />

weshalb <strong>so</strong> spät, weshalb Gaskraftwerke?<br />

Das Stromangebot gemäss Bundesrat<br />

Hauptkritik am Bundesrat: Warum <strong>so</strong>ll <strong>die</strong> Photovoltaik erst ab 2030 zulegen? Die Preise<br />

sind ja bereits stark gesunken und der Eigenverbrauch mit net metering wäre überall<br />

rentabel<br />

Swis<strong>so</strong>lar schlägt 12 TWh 2025 (=20%) vor, statt 11 TWh 2050<br />

89<br />

Quelle Zahlen: Vernehmlassungsbotschaft, Prognos


Programmiertes Schneckentempo beim<br />

BFE: Selbstblockade bei der Solarenergie?<br />

Erst im Jahre 2035 <strong>so</strong>ll bestehende Warteliste abgearbeitet sein. Weshalb?


Verbrauch<br />

Primärenergie<br />

Wirkung Massnahmenpaket 1 (Vernehmlassung)<br />

24%<br />

32%<br />

46%<br />

58%<br />

72%<br />

49%<br />

Anteil an<br />

Erneuerbares<br />

Anteil<br />

Erneuerbare<br />

Quelle Zahlen: Vernehmlassungsbotschaft, Prognos<br />

«Neue Energ‐pol » = mit den weitergehenden<br />

Massnahmen


Energieverbrauch nach Verwendung<br />

Zukunft gemäss Vernehmlassungsentwurf<br />

Szenario Bundesrat<br />

Energieverbrauch nach Verwendungszweck: Raumwärme und Mobilität mit grösstem<br />

Rückgang des Verbrauches, eben<strong>so</strong> rückläufig: Prozesswärme<br />

92


Energieverbrauch nach Verwendung<br />

Zukunft gemäss Bundesrat Vernehmlassungsentwurf<br />

Szenario Bundesrat<br />

Energieverbrauch nach Verwendungszweck: Raumwärme und Mobilität mit grösstem<br />

Rückgang des Verbrauches, eben<strong>so</strong> rückläufig: Prozesswärme und Beleuchtung<br />

93


2. Teil<br />

I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Streit um Fukushima<br />

Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

Die neue Arbeitsteilung


Langjährige Trends im Kraftwerksbau<br />

Kraftwerke mit<br />

<strong>erneuerbar</strong>en<br />

Energien


Neu‐Installationen von Kraftwerken in Europa:<br />

71% der Leistung = <strong>erneuerbar</strong>e Energie (2011)


Handlung<strong>so</strong>ptionen nach Fukushima<br />

Verlängerte Laufzeiten<br />

alter Atomkraftwerke<br />

Position der<br />

ehemaligen<br />

Monopolisten<br />

Neue Gaskraftwerke<br />

und neue grosse<br />

Wasserkraftwerke<br />

Gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Position der<br />

neuen<br />

Anbieter<br />

Rascher Wechsel auf<br />

<strong>erneuerbar</strong>e<br />

Energien und<br />

Effizienz


Zeitbedarf für neue AKWs ‐ Rückkehr<br />

deshalb wenig realistisch


Drei Szenarien:<br />

drei<br />

unterschiedliche<br />

Antworten


Ersatzbedarf und Potentiale CH


Szenario<br />

<strong>so</strong>lar & effizient


Szenario<br />

europäisch vernetzt


Szenario binnenorientiert mit Gas


CH: Genug Reserveleistung –CH braucht keine Gaskraftwerke,<br />

kann wind‐ und <strong>so</strong>nnenarme Zeiten gut überbrücken


Stauseen erleichtern Integration<br />

von Wind‐ und Sonnenstrom<br />

Speicherentnahmen<br />

Integration von Wind‐ und<br />

Sonnenstrom ist ohne<br />

Mehrkosten möglich<br />

• dank bestehenden grossen<br />

Leistungsreserven in der<br />

Schweiz und in Europa<br />

(CH 12 GW, Europa 96GW<br />

Wasserspeicher)<br />

• Dank Ausbau der Netze<br />

• Dank Ausbau der<br />

Pumpspeicher (Spanien,<br />

Schweiz, Deutschland,<br />

Norwegen usw.)<br />

• Dank neuen Speichern (E‐Gas)<br />

und fossilem Backup (Erdgas)<br />

Grafik: CH Elektrizitätsstatistik<br />

Zu jeder Tages‐ und Jahreszeit<br />

• schont Wind‐ und Solarstrom <strong>die</strong><br />

Entnahme von Reserven aus den<br />

Speicherseen (hellblau)<br />

• verbessert <strong>die</strong> Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

• ersetzt Kohle‐, Gas‐ oder Atomstrom


Leistungsprofil im Sommer, mit 18<br />

TWh Solarstrom jährlich<br />

Umkehrung der Speicherzyklen!<br />

Speicherkraftwerke produzieren am Abend und in der Nacht<br />

Pumpspeicher pumpen am Tag (Sommerzyklus, PV‐Maximum)


Schweizer Lastkurve heute:<br />

Importe bei Nacht und im Winter


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Streit um Fukushima<br />

Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale der Erneuerbaren<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit<br />

Die neue Arbeitsteilung


Einspeisevergütungen Deutschland 1990‐2010:<br />

von 3% auf 25% sauberen Strom (50% bis 2020?)<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

Windenergie<br />

Start<br />

1991<br />

<strong>100</strong>00<br />

0<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

2010<br />

2020: 39‐47% oder<br />

mehr (Schätzung)<br />

1990<br />

3%<br />

2012/7<br />

25%


Deutsche<br />

Vollver<strong>so</strong>rgung mit<br />

Ökostrom bis 2030<br />

praktisch vollzogen<br />

Entwicklung der Stromerzeugung<br />

2010‐2030 (SRU 2011)<br />

Zusammensetzung der<br />

Stromerzeugung im Jahresverlauf


Neuer Solarstrom im Winter/Frühjahr<br />

wertvoller als neue Wasserkraft<br />

Quelle: Nordmann/Remund 2012


Ausgleichseffekte dank Vernetzung verschiedener<br />

Erzeugungsregionen: Beispiel Windkraft


Prognosegenauigkeit wird besser<br />

wichtig für Netzstabilität, Stromhandel, Reservekraftwerke<br />

Prognosegenauigkeit steigt mit<br />

wachsender Zeitnähe B, Lange/ISET<br />

Produktionsprognosen<br />

‐‐‐‐ 24 Stunden im Voraus<br />

‐‐‐‐ 4 Stunden im Voraus<br />

‐‐‐‐ 2 Stunden im Voraus<br />

‐‐‐‐ Effektive Produktion<br />

90 % Prognoseintervall


Wetterabhängige, fluktuierende Res<strong>so</strong>urcen: erprobte<br />

Strategien für Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit und Netzintegration<br />

1. Vernetzung (schafft Überschüsse dorthin, wo sie Verwendung finden)<br />

2. Diversifikation der Herkunftsregionen über mehrere Wetterzonen<br />

(<strong>so</strong>rgt für Ausgleichseffekte)<br />

3. Diversifikation der Technologien<br />

Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse, Geothermie Ausgleichseffekte dank unterschiedlichem<br />

Profil<br />

4. Nutzung bestehender Leistungsreserven<br />

Speicherseen, Pumpspeicher, Biomasse‐WKK, Batterien<br />

5. «Smart grids»<br />

6. In Notfällen: Zuschalten von fossilen Reserven<br />

‐ Bestehende Gaskraftwerke<br />

‐ 50‐<strong>100</strong> GW eingemottete Kohlekraftwerke in Europa (Beibehalten einer Notereserve<br />

Diversifikation und Dezentralisierung verbessern<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit & schaffen einheimische Wertschöpfung


Gleichmässigere Winterproduktion dank offshore Windenergie<br />

Onshore: 1500‐3000 Volllast‐Stunden / Offshore: 2500‐4500 Volllast‐Stunden<br />

Nordsee: nur etwa 10% der Jahreslaufzeit herrscht Windstille<br />

Horns Rev, West‐DK 160 MW, ca. 600 GWh, Kap.faktor 45%<br />

Nysted, Kattegat, DK, 165,6 MW, 480 GWh, Bauzeit 81 Tage! Kap.faktor 36%<br />

1 Windfarm = Strom für 200‘000 Haushalte


ABB: neue 2000‐km‐<br />

Ultrahochspannungsleitung<br />

7 GW Leistung = 7 mal Leibstadt<br />

Kapazität: 7200 MW<br />

(Schweizer Höchstleistung 6864<br />

MW, Winter 2009)<br />

Quelle: ABB<br />

Vorteile: weniger<br />

Verluste, kein<br />

Elektrosmog (keine<br />

Induktion)


China baut Dutzende neuer<br />

Leitungen bis 2020


Vernetzung mit Gleichstromleitungen:<br />

grössere Reichweite, kleinere Verluste<br />

Unterwasserkabel:<br />

Stand de Technik<br />

The benefits of grids:<br />

• Balancing power over<br />

several markets<br />

• Access to new re<strong>so</strong>urces<br />

• Access to existing storages<br />

(e.g. pump storage)<br />

• Access to excess power in<br />

other areas<br />

Gleichstromleitungen Nord‐Süd<br />

im Bundesnetzplan 2012


Stromdrehscheibe bisher<br />

operierte mit Wasser‐,<br />

Atom+Kohle‐Strom<br />

Heute: französischer Atomstrom und<br />

deutscher Kohlestrom wird in der Schweiz<br />

zwischengelagert bzw. veredelt und nach<br />

Italien weitergeliefert.<br />

Stromdrehscheibe morgen<br />

operiert mit<br />

Wind‐, Wasser‐ +Sonnenstrom<br />

Morgen: europäische Wind‐ und<br />

Solarstrom wird in der Schweiz<br />

zwischengelagert bzw. veredelt und<br />

nach ganz Europa weitergeliefert.


Engpässe im Schweizer Stromnetz


Ausbaupläne für das strategische<br />

Schweizer Stromnetz


I<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

Streit um Fukushima<br />

Gesichter der Energiekrise<br />

Potentiale<br />

Politische Weichenstellung<br />

Drei Szenarien<br />

Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit im<br />

Monatsprofil<br />

Die neue Arbeitsteilung


Monatsprofile: Wind, Wasserkraft und Sonne<br />

[Flachland/alpin] können sich sehr gut ergänzen<br />

Zur Vermeidung<br />

von Überschüssen<br />

und Defiziten <strong>so</strong>llte<br />

man über <strong>die</strong> Höhe<br />

der<br />

Einspeisevergütung<br />

en den<br />

Kraftwerkspark<br />

steuern<br />

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez<br />

Wasser‐Laufkraftwerke CH 2006‐2010 5% 4% 6% 8% 12% 13% 13% 12% 9% 7% 6% 6%<br />

Wasser‐Speicherwerke CH 2006‐2010 8% 8% 7% 6% 8% 10% 11% 10% 9% 8% 8% 8%<br />

Windkraft BRD, 13 Jahre Durchschnitt 13% 11% 12% 7% 6% 5% 5% 4% 7% 9% 9% 12%<br />

Solar Flachland 11 Anlagen, 41 Betriebsjahre 3% 5% 8% 12% 12% 13% 14% 12% 10% 7% 3% 2%<br />

Solar alpin, 2 Anlagen, 23 Jahre 8% 9% 10% 11% 9% 9% 8% 8% 9% 8% 7% 5%


Grosse Netzreserven der Stromdrehscheibe CH<br />

Transitstrom ist 130% des CH Verbrauchs<br />

Schweizer<br />

Importe/Exporte höher<br />

als Eigenverbrauch<br />

(El.‐Stat 2011)


(Atom‐ + Kohle‐)Stromimporte haben Tradition –<br />

werden durch Windstromimporte ersetzt<br />

Beteiligungen und Bezugsrechte an fossilen<br />

Kraftwerken<br />

Atomstrom‐Bezugsrechte ‐<br />

verschiedene Kon<strong>so</strong>rtien


Sinkende Exporte ‐ steigende Importe<br />

vor allem im Winter<br />

Sinkende Exporte ‐ steigende Importe<br />

Schweiz. Elektrizitätsstatistik<br />

Höhe der Stromimporte im Monatsprofil<br />

in <strong>Prozent</strong> vom Verbrauch


Neue Pumpspeicher <strong>die</strong>nen<br />

nur dem Ausland:<br />

Schweizer Stromwirtschaft<br />

investiert 5 Milliarden ‐<br />

ver<strong>die</strong>nte lange sehr gut


Neue Pumpspeicher brauchen nicht<br />

zwingend neue Becken


Solar home systems: kleine Speicher in<br />

hoher Zahl netztechnisch vorteilhaft


Starkes Marktwachstum der <strong>so</strong>lar<br />

home systems erwartet (Samsung)


Wichtig:<br />

In vielen Ländern besteht ein<br />

grosser Bedarf nach<br />

Speichern und<br />

Netzintegration.<br />

Die Schweiz hat aber bis auf<br />

weiteres kein<br />

Speicherproblem und <strong>so</strong>llte<br />

besser in neue Kraftwerke<br />

statt in Speicher investieren.<br />

Alle nötigen Speicher<br />

(Stauseen) sind schon da, um<br />

eine grosse<br />

Solarstromerzeugung zu<br />

ermöglichen.<br />

Die zeitliche Verschiebung der<br />

Stromerzeugung vom Mittag<br />

in den Abend ermöglicht in<br />

der Schweiz eine weitgehend<br />

verlustfreie Integration von<br />

Solarstrom.


Alternative zu Pumpspeicher: synthetisches Methan<br />

Nutzung der Gasnetze möglich ‐ Nachteil: höhere Verluste


Energiespeicher:<br />

Techniken, Leistung, Wirkungsgrad<br />

Quelle: IEA: Variability of Wind Power and other Renewables, Paris 2005 S:27


Wärme & Mobilität als Speicher für <strong>erneuerbar</strong>e Elektrizität :<br />

80‐270 % Wirkungsgrad (Verbrennungsmotoren heute 18‐25% )<br />

04.03.2013 135<br />

135


Beispiele elektrische Mobilität<br />

Nissan Leaf<br />

E‐Bikes<br />

04.03.2013 136<br />

136


04.03.2013 137


So <strong>funktioniert</strong> ein intelligentes Netz<br />

(«smart grid»)<br />

Bringt saubere Energien zu den Konsumenten und steuert den Verbrauch, wo <strong>die</strong>s möglich ist<br />

(zB. Ein‐ und Ausschalten von Boilern, Heizungsspeichern, Kühlanlagen, Waschmaschinen usw.)


Preiseinbrüche am Spotmarkt<br />

Beispiel 16. Juli 2011


Folge der Einspeisevergütungen:<br />

Strompreise sinken


Strompreise auf Tiefststand<br />

(Strompreis Futures CAL 13)<br />

23.Juni 2012<br />

4,7 €‐Cent/kWh<br />

Baseload 2013


Tagespreis sinkt unter den Nachtpreis<br />

Beispiel: Strombörse EEX, 7.3.2012


Market Clearing Price Germany<br />

Sunday August 8, 2012


Dank sinkenden Kosten entstehen<br />

neue selbsttragende Märkte<br />

30<br />

Rappen<br />

pro kWh<br />

25<br />

interessanter Teilmarkt für<br />

Gemeinde‐ und Stadtwerke:<br />

PV‐Freiflächenanlagen<br />

interessanter Teilmarkt<br />

für Kleinverbraucher: mit<br />

Dachanlage mit net<br />

Kleinverbraucherpreis (Tagestarif inkl.<br />

20<br />

15<br />

Windfarmen:<br />

Anfangsinvestitionen nur<br />

dank Einspeisevergütungen<br />

rentabel für Investoren<br />

Lebenszyklus‐<br />

Kosten<br />

rentabel für<br />

Konsumenten<br />

dank meritorder‐Effekt<br />

10<br />

Grosshandelspreis<br />

5<br />

0<br />

Solar PV<br />

Freistehend<br />

><strong>100</strong>0kW<br />

<strong>so</strong>lar PV<br />

angebaut<br />

< <strong>100</strong> kW<br />

<strong>so</strong>lar PV<br />

Integriert<br />

< 30 kW<br />

Windenergie<br />

EU onshore<br />

Windenergie<br />

EU onshore<br />

abgeschrieben<br />

Windenergie<br />

EU offshore<br />

Windenergie<br />

EU offshore<br />

abgeschrieben<br />

Wasserkraft<br />

abgeschrieben


Keine Investitionen mehr ohne Einspeisevergütungen<br />

–in Märkten ohne KEV wird nicht investiert<br />

• EU‐Ziel: Ausbau der <strong>erneuerbar</strong>en Energien. EU‐weit gelten Einspeisevergütungen<br />

oder ähnliche Instrumente.<br />

• Wirtschaftliche Folge: Die Energiepreise sinken auf ein Niveau, das nur noch <strong>die</strong><br />

variablen Kosten deckt; <strong>die</strong> Netzgebühren steigen, um <strong>die</strong> KEV zu finanzieren.<br />

• In Ländern ohne Einspeisevergütungen wird nicht mehr investiert.


Der Merit‐Order‐Effekt<br />

<strong>erneuerbar</strong>e Energien drücken den Strompreis nach unten<br />

Sinkende Nachfrage verbilligt den Strom<br />

Merit order in Deutschland


Geschäftsmodell für Gemeinden und<br />

Methode Chance Risiko Bewertung<br />

1. Kauf von Herkunftsnachweisen<br />

Gemeindewerke<br />

steigert<br />

Qualitätsbewusstsein<br />

reiner Abtausch von<br />

Atomstrom mit<br />

Wasserkraft ohne<br />

Mehrwert<br />

Als i<strong>so</strong>lierte Aktion nicht<br />

empfohlen<br />

2. Bau von neuen<br />

Kraftwerken mit<br />

<strong>erneuerbar</strong>en Energien<br />

aus eigenen Mitteln<br />

echte Umstellung auf<br />

sauberen Strom<br />

anfängliche Mehrkosten<br />

können nur mit KEV<br />

überwälzt werden<br />

empfohlen<br />

3. Erwerb von örtlich<br />

erzeugtem sauberem<br />

Strom<br />

echte Umstellung auf<br />

sauberen Strom + lokale<br />

Wertschöpfung<br />

Mehrkosten können nicht<br />

überwälzt werden<br />

empfohlen<br />

Kombination<br />

1+2+3<br />

sauberer Strom inkl.<br />

Saubere Investitionen ohne<br />

Verschlechterung der<br />

Wettbewerbsposition<br />

regulatorisches Risiko: zB.<br />

Gesetzgeber deckelt<br />

Einspeisevergütungen<br />

empfohlen


Kauf neuer<br />

Kraftwerke<br />

unter KEV‐<br />

Regime<br />

KEV‐Abgabe 0,9 Rappen/kWh<br />

KEV Fonds<br />

Wind/Solarfarm: Stadtwerk = Eigentümer<br />

Z<br />

Einspeisevergütung<br />

€<br />

Örtliches Netz am<br />

Standort<br />

Z<br />

Strombörse EEX<br />

CHF<br />

Stadt‐ oder Gemeindewerk:<br />

Verbrauch zertifiziert <strong>100</strong>% <strong>erneuerbar</strong> und<br />

Eigenproduktionsquote <strong>100</strong>% <strong>erneuerbar</strong><br />

Z<br />

Verschränkte<br />

vertikale<br />

Integration<br />

Gewinnausschüttung<br />

Kapitaleinlage


Kombination von Bezügen aus<br />

alten und neuen Kraftwerken<br />

Produktionsseitig:<br />

welcher Strom wird finanziert?<br />

• Bau eigener neuer EE‐<br />

Installationen<br />

• Nutzung der vorhandenen<br />

Fördermechanismen<br />

• Einspeisevergütungen<br />

• Herkunftsnachweise<br />

• Direktbezug erst nach<br />

durchschrittener<br />

Abschreibung /Ende KEV<br />

• Ziel: finanzielles Optimum<br />

inkl. Aufstockung EE ohne<br />

Aufpreis für Kunden<br />

Alte Wasserkraftwerke<br />

kWh<br />

CHF<br />

Neue<br />

Kraftwerke<br />

Einspeisevergütung<br />

Örtliches Netz<br />

Strombörse EEX<br />

KWh + grüne Zertifikate<br />

Abgeschriebene<br />

Kraftwerke ohne KEV<br />

Täglicher IBA‐Verbrauch:<br />

zertifiziert <strong>100</strong>% <strong>erneuerbar</strong> und zu <strong>100</strong>%<br />

aus <strong>erneuerbar</strong>en Kraftwerken


Ende<br />

EXTRA – FOLIEN


10 Vorwürfe und zehn Entgegnungen (I)<br />

Vorwürfe aus : Bulletin 6s/2011 VSE und Electrosuisse, Seite 12<br />

Willy Gehrer, Präsident von Electrosuisse, und Kurt Rohrbach , Präsident VSE, äusserten sich an der<br />

Generalversammlung der beiden Verbände vom 5. Mai 2011 wie folgt:<br />

1. <strong>erneuerbar</strong>e Energien produzieren Strom<br />

„stochastisch“; sie vermögen keine<br />

Bandenergie zu liefern.<br />

2. Diese stochastische Stromerzeugung<br />

müsse zwischengespeichert werden.<br />

3. Ohne neue Speicherkraftwerke sei <strong>die</strong>s<br />

nicht machbar.<br />

4. Die Zwischenspeicherung <strong>so</strong>rge für einen<br />

„Verlust von ca. 15% der Energie“, der<br />

zusätzlich produziert werden müsse.<br />

5. Die Einspeisung von <strong>erneuerbar</strong>er Energie<br />

über viele kleine Anlagen bedinge „eine<br />

massive Verstärkung des heutigen<br />

Verteilnetzes“ und erschwere <strong>die</strong><br />

Netzregulierung.<br />

1. «Bandenergie» wie sie Atomkraftwerke liefern, führt zu<br />

Überschüssen in der Nacht und im Sommer, deren Verwertung<br />

Kosten nach sich zieht. Zur sicheren Ver<strong>so</strong>rgung benötigen wir<br />

nicht Bandenenergie <strong>so</strong>ndern variable, lastgerechte , verfügbare<br />

Leistung.<br />

2. Sonne und Wind liefern ihren Strom meistens «richtig», nämlich<br />

zu Zeit der höchsten Nachfrage: Wind im Winter, Sonne<br />

zwischen 8 und 16 Uhr. Beide reduzieren <strong>die</strong> Entnahme aus den<br />

Speicherseen. Deshalb muss Windenergie und Solarstrom an<br />

Werktagen nie zwischengespeichert werden.<br />

3. Weil nichts gespeichert wird, braucht es für den Schweizer<br />

Bedarf keine neuen Speicherkraftwerke. Wenn es sie bräuchte –<br />

zum Beispiel an <strong>so</strong>nnigen & windigen Wochenenden –<strong>die</strong>nen sie<br />

Exportzwecken. Der monatliche Spitzenbedarf beträgt in der<br />

Schweiz selbst verbrauchsstärksten Monat nur 75 <strong>Prozent</strong> der<br />

verfügbaren Spitzenleistung.<br />

4. Weil nichts gespeichert wird, gibt es auch keine<br />

Speicherverluste. Der Vorwurf ist haltlos.<br />

5. Die Einspeisung von <strong>erneuerbar</strong>en Energien erfolgt dezentral<br />

und erfordert keine oder eher kleine Netz‐Investitionen, da <strong>die</strong><br />

Netzanbindung zB. von Dächern schon vorhanden ist. Auch für<br />

Windturbinen und dezentrale Wasserkraftwerke ist der Weg zur<br />

nächsten Mittelspannungsleitung in der Regel kurz.


10 Vorwürfe und 10 Entgegnungen(II)<br />

6. Kraftwerke mit <strong>erneuerbar</strong>en Energien haben eine<br />

geringe Auslastung (Kapazitätsfaktor). Sie beträgt<br />

bei der Solarenergie 900 Stunden und bei der<br />

Windenergie ca. 2000 Stunden pro Jahr.<br />

Entsprechend höher seien <strong>die</strong> Leistung und <strong>die</strong><br />

Kosten, der neu installierten Leistung<br />

7. Die Umstellung auf <strong>erneuerbar</strong>e Energien<br />

verstärke <strong>die</strong> Auslandabhängigkeit.<br />

8. Klein‐Wasserkraftwerke führen zu<br />

Landschaftseingriffen. Generell –al<strong>so</strong> auch bei der<br />

Windenergie und bei Freiflächen‐<br />

Solarstromanlagen –fehle <strong>die</strong> Akzeptanz der<br />

Bevölkerung.<br />

9. So oder <strong>so</strong> sei mit sehr hohen Kosten zu rechnen,<br />

mit dramatischen Eingriffen in <strong>die</strong> Landschaft und<br />

einer sehr langen Umsetzungsdauer.<br />

10.Wenn wir Strom importieren wollten, müssten wir<br />

rasch mehrere Höchstspannungsleitungen bauen.<br />

Das sei «mit den heutigen Verfahren nicht in<br />

vernünftiger Frist» zu machen.<br />

6. Einspeisevergütungen werden nur für <strong>die</strong> real<br />

produzierte Energie (kWh) bezahlt. Die Auslastung<br />

ist –wenn überhaupt ‐ das Problem des Investors.<br />

Man wird einem Auto auch nicht vorwerfen, es sei<br />

nutzlos, wenn es nicht 24 Stunden pro Tag mit<br />

Höchstgeschwindigkeit in Betrieb ist. Es muss vor<br />

allem kostengünstig und funktionstüchtig sein.<br />

Wind und Sonne haben <strong>die</strong>sen beweis erbracht.<br />

7. Auslandabhängig werden wir nur, wenn wir Windund<br />

Solarstrom importieren. Die neuen Kapazitäten<br />

sind aber im Inland geplant. Uran, Benzin, Heizöl,<br />

Gas und Kohle sind zu <strong>100</strong>% importiert.<br />

8. Die Akzeptanz von Solaranlagen ist hoch. Weshalb<br />

nicht vorrangig <strong>die</strong> Dächer nutzen?<br />

9. Die Eingriffe sind bei umsichtiger Planung<br />

vertretbar und mehrheitsfähig.<br />

10. Für <strong>die</strong> französischen Atomstromimporte wurden<br />

Auslandverbindungen bereits erstellt. Die Frage ist,<br />

ob <strong>die</strong> Atomenergie <strong>die</strong>se Leitungen weiterhin<br />

exklusiv nutzen <strong>so</strong>ll. Die EU bestreitet <strong>die</strong>s.


CH: KEV‐Deckelung und<br />

Bewilligungsverfahren behindern Ausbau<br />

Im Gesetz finden sich neben dem generellen „Kostendeckel“ von 0,9 Rp./kWh<br />

noch weitere Beschränkungen:<br />

• Keine einzelne Technik – Biomasse, Geothermie, Windenergie und<br />

Solarenergie und darf mehr als 30% der Mittel beanspruchen (Wasserkraft<br />

max. 50%) .<br />

• Für <strong>die</strong> Photovoltaik wurden anfänglich nur 5%, ab 2011 10% der Mittel<br />

freigegeben. Erst mit fortschreitender Kostensenkung (Mehrkosten unter<br />

30 Rp./kWh) darf sie höhere KEV‐Mittel beanspruchen (ab 2012 20% der<br />

gesamten von ca. 450 Mio. Franken). Doch wenn neue Mittel für <strong>die</strong> PV frei gegeben<br />

werden sind <strong>die</strong> verfügbaren Mittel oft von anderen Techniken<br />

ausgeschöpft.<br />

Minimale<br />

Degression<br />

gemäss Gesetz<br />

Gesetzliche<br />

Absenkpfade<br />

Vergütungsdauer<br />

/ Jahre<br />

Wirksam<br />

ab<br />

PV 25 ‐8% 2010 ‐18%<br />

Windkraft 20 ‐1.50% 2013 ‐1,5%<br />

Biomasse 20 0% 2010 0%<br />

Geothermie 20 ‐0.50% 2018 0%<br />

Klein‐Wasserkraft 25 0% 2010 0%<br />

Tatsächliche bisherige<br />

Degression pro Jahr


Bei Betriebsbeginn haben neue Kraftwerke meist<br />

Gestehungskosten über dem Marktpreis<br />

– Hohe Zinsbelastung, hoher Abschreibungsbedarf<br />

– Kleine Betriebskosten (Versicherung und Unterhalt)<br />

– Keine Brennstoffkosten<br />

Im Goldenen Ende können hohe Gewinne entstehen (Nach<br />

Abschreibung aller Investitionen bleiben nur variable Kosten)<br />

– Wind, Sonne und Wasserkraftwerke sind Preisnehmer, sie<br />

spielen dann <strong>die</strong> Marktpreise ein<br />

– Es gilt der Merit order Effekt: billigste Kraftwerke zuerst!<br />

– Ist das Netz voll mit Wind‐ und Solarstrom, sinkt der Preis auf<br />

null<br />

Altanlagen eignen sich nicht als Referenz für Neubauten<br />

– Alte Wasserkraftwerke produzieren für 3‐5 Rappen<br />

– alte AKWs produzieren für 5‐10 Rappen pro kWh (ohne<br />

externe Kosten)<br />

– Die EDF verlangt aber für neue AKWs in GB 25,2 Rappen<br />

Einespeisevergütung (The Times, 15.Juli 2012)<br />

Ohne Gewinnperspektive wird nicht investiert<br />

– Anreize sind notwendig: Einspeisevergütungen oder<br />

Zertifikate<br />

– Zertifikate‐Lösungen sind teuer und funktionieren nirgends<br />

befriedigend<br />

Das «Vertrauen in den Markt» führt nur zum Bau neuer<br />

Gaskraftwerke<br />

– Gaskraftwerke beinhalten hohe Preis‐Risiken und<br />

Abhängigkeiten mit unsicheren langfristigen Kosten<br />

– 60% Kosten sind Brennstoffkosten, ein Gaspreisanstieg bringt<br />

<strong>so</strong>fort eine Kostenexplosion<br />

– Die Gasförderung in der EU ist rückläufig<br />

– Weit entfernte Lieferländer bergen Ver<strong>so</strong>rgungsrisiko<br />

– Die CO2 Ziele werden nicht erreicht<br />

Von Kosten und<br />

Preisen<br />

Über den ganzen Lebenszyklus<br />

betrachtet sind Wind‐ Solar‐. Und<br />

Wasserkraftwerke <strong>die</strong> billigsten<br />

Energiequellen.<br />

Aber sie weisen höhere<br />

Anfangskosten auf


Weshalb Einspeisevergütungen den<br />

anderen Instrumenten überlegen sind<br />

• Empirische Erfolge<br />

– Verbreitung von EE wurde effizient vorangetrieben,<br />

– Kontinuität des Rechtsanspruchs verschaffte Herstellern innovatives Umfeld.<br />

– Gestehungskosten für neue Techniken wurden wirksam gesenkt<br />

• Verursacherprinzip. Einspeisevergütungen kommen nicht aus Staatskasse,<br />

<strong>so</strong>ndern werden über Strompreis verursachergerecht finanziert.<br />

• Wettbewerb. Neue Anbieter können in den Markt eintreten.<br />

– Die Investitionsgüter werden in einem hoch kompetitiven Markt beschafft.<br />

– Anders als bei Ausschreibungen bestehen keine protektionistischen Strukturen.<br />

– Strommarkt wird entmonopolisiert.<br />

• Tiefe Markteintrittsschwelle.<br />

– Dank allgemeinem Rechtsanspruch können auch private Investoren Strom anbieten.<br />

– Dadurch steigt <strong>die</strong> Ver<strong>so</strong>rgungssicherheit.<br />

• Entschädigung ist kosten‐ und res<strong>so</strong>urcengerecht. Auch Kraftwerke mit<br />

kleiner Leistung oder (noch) teurere Techniken werden entschädigt.<br />

• Mit einer Quote werden einheimische Potentiale nicht erschlossen, <strong>die</strong> etwas teurer sind als der Marktpreis<br />

inkl. Zertifikatepreis. Die Photovoltaik bleibt als grösste einheimische Res<strong>so</strong>urce ungenutzt.


Weshalb Einspeisevergütungen<br />

überlegen sind (2)<br />

Einheimische Wirtschaftsimpulse. Einspeisevergütungen behalten das Geld im<br />

eigenen Land. Sie stärken Stromerzeugung vor Ort, schotten den Markt<br />

hinsichtlich der Hardware (Kraftwerk‐Equipment) nicht ab.<br />

„Bankability“. Einspeisevergütungen erleichtern <strong>die</strong> Finanzierung neuer<br />

Projekte. Sie liefern eine gesetzlich festgelegte, hohe Vergütungssicherheit.<br />

Selbst Kleininvestoren können auf <strong>die</strong>ser Basis Hypotheken oder günstige Kredite<br />

erhalten, was bei anderen Fördermodellen nicht der Fall ist.<br />

Langfristige Planbarkeit. Gesetzliche Einspeisevergütungen gelten für viele<br />

Jahre. Dies erleichtert es Investoren, vor Ort eine <strong>erneuerbar</strong>e Energien‐Industrie<br />

aufzubauen und <strong>die</strong> Planungen langfristig anzugehen. So gelingt es, Erfahrungen<br />

zu sammeln und <strong>die</strong> Kosten zu senken.<br />

Technischer Fortschritt. Lernkurve wurde beschleunigt und es kam zu<br />

Kostensenkungen, was wiederum <strong>die</strong> Absenkung der Vergütungen beschleunigt<br />

und <strong>die</strong> Konsumenten entlastet hat.<br />

Merit order‐Effekt. Bei Sonnenschein sinken <strong>die</strong> Preisnotierungen an der<br />

Strombörse. Solarstrom entlastet über seine Preiswirkung alle Konsumenten.


Probleme mit Investitionszuschüssen<br />

• Reale Produktion bleibt unberücksichtigt.<br />

• Langlebigkeit der Anlage wird nicht belohnt.<br />

• Gefahr von «build and run»<br />

– Unausgereifte Techniken (weisse Elefanten)<br />

– fehlender Unterhalt<br />

– Keine Professionalisierung<br />

• Sehr häufig stop‐and‐go‐Zyklen


Probleme mit Quoten<br />

• Mit Quoten sind Ausbaukontingente von Anfang an limitiert<br />

– Quote = Deckel, mögliches Umstiegstempo wird gedrosselt<br />

– verursacht teure Stop‐and‐go‐Zyklen, verteuert und gefährdet Umstieg<br />

– Das bei Einspeisevergütungen offene System wird zum Oligopol mit wenigen Anbietern<br />

• Fehlende Vergütungssicherheit und Mitnahmeeffekte verteuern Projekte<br />

– Einheitlicher Zertifikatepreis <strong>so</strong>rgt für hohe Mitnahmeeffekte = unnötige Verteuerung<br />

– Zertifikate‐Preis hängt von Regulator, Verbrauchswachstum und anderen Geboten ab<br />

– Banken und Investoren erheben hohe Risikozuschläge wegen Preis‐Unsicherheit; Folge:<br />

Nur marktbeherrschende Konzerne investieren, weil als einzige kreditwürdig. Oder: Banken<br />

verweigern Kredite (Folge der Finanzkrise).<br />

– Kleine Investoren können verbrauchernahe, dezentrale Kraftwerke nicht realisieren;<br />

Ausschluss von Projekten im Ver<strong>so</strong>rgungsgebiet zugunsten von billigeren Projekten<br />

«irgendwo», mit unbekannten, externalisierten Netzkosten.<br />

• nur kostengünstigste Techniken und Standorte sind wettbewerbsfähig.<br />

– Innovationen in neue, teure Techniken mit sinkenden Kosten finden nicht statt.<br />

– Starke Konflikte um Nutzungsrechte an First‐best‐Standorten (Häufig Schutzgebiete)<br />

– Second‐best ‐Standorte sind nicht wettbewerbsfähig, zahlreiche Dachflächen von Anfang<br />

an «unwirtschaftlich», weil Netzersparnisse nicht in <strong>die</strong> Berechnung eingehen.


Weniger Mitnahmeeffekte bei<br />

Einspeisevergütungen<br />

A<br />

D<br />

E<br />

B<br />

C<br />

Einspeisevergütungen berücksichtigen<br />

<strong>die</strong> Gestehungskosten einer Technik,<br />

indem sie über Höhe und Laufzeit der<br />

Vergütung <strong>die</strong> Standortqualität genau<br />

<strong>so</strong> berücksichtigen, dass <strong>die</strong> Kosten<br />

gedeckt werden, aber nicht mehr.<br />

Mehrkosten der Quote = Fläche ABCD<br />

Marktpreis = blaue Linie pc<br />

Mehrkosten Einspeisevergütungen =<br />

Fläche ECB<br />

Quoten geben jedem Einspeiser ein<br />

Zertifikat pro kWh, das unabhängig von<br />

den Gestehungskosten immer gleich<br />

viel wert ist. Die Hersteller mit<br />

überdurchschnittlich guten Standorten<br />

realisieren Differenzialgewinne (graue<br />

Fläche). Die Gesellschaft trägt höhere<br />

Kosten als bei Einspeisevergütungen.<br />

Benefits for Central and Eastern European (CEE) economies from the cooperation mechanisms in the RES‐<br />

Directive , Dr. Mario Ragwitz, Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research, 8th Inter‐<br />

Parliamentary Meeting on Renewable Energy and Energy Efficiency November 7th 2008


Quoten sind teurer – empirische<br />

Beweise gibt es<br />

Land<br />

installierte<br />

Leistung<br />

Vergütung total in<br />

Eurocents/kWh<br />

System<br />

Ireland 1631 6.8 Einspeisevergütungen<br />

Denmark 3871 7.1 Einspeisevergütungen<br />

Portugal 4083 7.4 Einspeisevergütungen<br />

Spain 21674 7.8 Einspeisevergütungen<br />

France 6800 8.2 Einspeisevergütungen<br />

Germany 29060 8.9 Einspeisevergütungen<br />

Switzerland 37 11.5-17.9 Einspeisevergütungen<br />

UK 6540 10.8 Quota<br />

Poland 1616 11.4 Quota<br />

Belgium 1078 14.2 Quota<br />

Italy 6747 14.9 Quota


Hohe Volatilität der Zertifikatepreise<br />

• Regulierte CO2‐Reduktionen hätten Bedarf nach Zertifikaten erzeugen <strong>so</strong>llen<br />

• Es wurden von Anfang zu viele Zertifikate ausgegeben<br />

• Fehlende Preissicherheit führte zu unsicheren Kalkulationsgrundlagen für<br />

Alternativen, wenig oder gar kein Leunkungseffekt war <strong>die</strong> Folge<br />

• Begünstigung der Kohle und der Altanlagen durch Gratiszuteilungen,<br />

überproportionale Zuteilungen

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