HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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12.01.2014 Aufrufe

Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen Jahren immer noch 84 bzw. 77 Prozent an. Hierbei unterscheiden sich die beiden verglichenen Jahrgänge 1997 und 2001 kaum. Relativ oft gehen auch diejenigen, die zunächst eine befristete volle Stelle hatten, dann in eine unbefristete Stelle über. Bei den Fachhochschulabsolvent/inn/en dieser Gruppe sind es 57 Prozent, bei den Universitätsabsolvent/inn/en hingegen nur 34 Prozent. Für beide Gruppen gilt, dass der Wechsel von einer befristeten auf eine unbefristete Vollzeitstelle beim Jahrgang 2001 seltener erfolgte. Ein größerer Anteil (FH: 25 %, Uni: 35 %) bleibt auf der befristeten Stelle. Eine einmal begonnene Selbständigkeit erweist sich beim Jahrgang 2001 als stabiler. Etwa zwei Drittel der schon früh Selbständigen sind dies auch nach fünf Jahren noch; beim Jahrgang 1997 traf dies nur etwa für die Hälfte zu. Von den Universitätsabsolvent/inn/en, die zunächst in eine zweite Ausbildungsphase übergegangen waren, ist nach fünf Jahren etwa die Hälfte auf eine unbefristete volle Stelle gewechselt, weitere sechs Prozent auf eine unbefristete Teilzeitstelle. Hier unterscheiden sich die beiden Jahrgänge wenig. Die Situation der relativ kleinen Gruppe der Universitätsabsolvent/inn/en, die zunächst eine unterqualifizierte Tätigkeit aufgenommen hatte, hat sich nach fünf Jahren verändert. Knapp 30 Prozent sind in eine nicht mehr als unterqualifiziert zu bezeichnende Vollzeitbeschäftigung übergegangen, ein gutes Viertel allerdings bleibt unterqualifiziert tätig. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vergleichsjahrgang 1997 deutlich angestiegen. Ob sich hier der Trend andeutet, dass sich unterqualifizierte Tätigkeiten stärker verfestigen, muss offen bleiben, zumal sich der Anteil der zunächst unterqualifiziert Beschäftigten beim Jahrgang 2001 gegenüber dem Vergleichsjahrgang halbiert hat (vgl. Tab. 3.5.2). Diejenigen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung nicht (mehr) erwerbstätig sind, verbleiben zu 30 (FH) bzw. 20 Prozent (Uni) in diesem Status. Dabei unterscheiden sich erwartungsgemäß die Geschlechter sehr deutlich voneinander (vgl. Tab. 3.5.3). Bei den Männern, von denen zunächst acht Prozent nicht erwerbstätig sind, halbiert sich dieser Anteil zum Fünfjahreszeitpunkt auf nur noch vier Prozent. Bei den Frauen, die zunächst zu 14 Prozent nicht erwerbstätig waren, nimmt der Anteil der nicht (mehr) Erwerbstätigen hingegen auf fast ein Fünftel zu. Erneut ist dies ein Indiz für die auch bei Hochschulabsolvent/inn/en traditionell organisierte Form der Kinderbetreuung und Familienarbeit (vgl. auch Kap. 3.2). Frauen wechseln generell häufiger in eine Nichterwerbstätigkeit, unabhängig davon, was sie zum Zeitpunkt der ersten Befragung gemacht haben. Am seltensten gaben die bereits frühzeitig selbständig erwerbstätigen Frauen ihre Tätigkeit auf. Unbefristete Arbeitsstellen und die Selbständigkeit gehören zu den stabilen Arbeitsverhältnissen. Allerdings scheint der Anteil der sogenannten Normalarbeitsverhältnisse, die durch eine unbefristete Vollzeitbeschäftigung gekennzeichnet sind, zurückzugehen. Auch für Hochschulabsolvent/inn/en, zumindest soweit sie die an den Studienabschluss anschließenden Qualifizierungsphasen nach fünf Jahren abgeschlossen haben, kann man sagen, dass sie sich zunehmend in anderen Organisationsformen der Erwerbstätigkeit finden und sich den allgemeinen Trends zur Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen nicht entziehen können. Wahrscheinlich ist jedoch, dass sie über die qualifikatorischen Voraussetzungen verfügen, um sich in dieser veränderten Arbeitswelt auch längerfristig zu behaupten. Für die Gruppe der Hochschulabsolvent/inn/en dürften auch in Zukunft weniger die Arbeitslosenquoten Gegenstand der Sozialforschung sein als die sich verändernden Arbeitsbedingungen und ihre Auswirkungen auf berufliche Werdegänge, Qualifizierungsbedarfe und Lebensbedingungen. 78 | Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen Tab. 3.5.1 Art des Arbeitsverhältnisses ca. ein Jahr (erste Befragung) und ca. 5 Jahre (2. Befragung) nach dem Examen (Absolventenjahrgänge 1997 und 2001, in %) ca. ein und fünf Jahre nach dem Examen Art des Arbeitsverhältnisses Jahrgang '97 ein Jahr nach Examen '01 fünf Jahre nach dem Examen '97 '01 Fachhochschulabschluss nicht erwerbstätig unbefristete Anstellung (Vollzeit) 10 54 12 59 10 68 10 64 unbefristete Anstellung (Teilzeit) 2 4 5 6 befristete Anstellung (Vollzeit) 14 9 4 6 befristete Anstellung (Teilzeit) 2 3 2 3 Ausbildungsverhältnis (z. B. Ref.) 8 4 0 0 Honorar-/Werkvertrag 2 1 1 1 Summe 2) 100 100 100 100 selbständig/freiberuflich 5 6 8 9 unterqualifizierte Beschäftigung 1) 4 2 1 2 Universitätsabschluss nicht erwerbstätig 13 11 12 12 unbefristete Anstellung (Vollzeit) 24 25 53 48 unbefristete Anstellung (Teilzeit) 2 3 7 6 befristete Anstellung (Vollzeit) 12 15 12 15 befristete Anstellung (Teilzeit) 9 9 4 4 Ausbildungsverhältnis (z. B. Ref.) 28 30 2 2 Honorar-/Werkvertrag 4 2 1 2 selbständig/freiberuflich 4 4 8 9 unterqualifizierte Beschäftigung 1) 4 2 1 2 Summe 2) 100 100 100 100 Prüfungsjahrgänge 1997 und 2001, 1. und 2. Befragungen ca. 1 bzw. 5 Jahr(e) nach dem Examen HIS-Absolventenuntersuchung 2008 1) berufliche Stellung als ausführende/r Angestellte/r, (Fach-)Arbeiter/in, Beamter/Beamtin im einfachen Dienst, mithelfende Familienangehörige 2) die Summe der Prozentangaben kann rundungsbedingt von 100 abweichen Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss | 79

Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />

Jahren immer noch 84 bzw. 77 Prozent an. Hierbei unterscheiden sich die beiden verglichenen<br />

Jahrgänge 1997 und 2001 kaum. Relativ oft gehen auch diejenigen, die zunächst eine befristete<br />

volle Stelle hatten, dann in eine unbefristete Stelle über. Bei den Fachhochschulabsolvent/inn/en<br />

dieser Gruppe sind es 57 Prozent, bei den Universitätsabsolvent/inn/en hingegen nur 34 Prozent.<br />

Für beide Gruppen gilt, dass der Wechsel von einer befristeten auf eine unbefristete Vollzeitstelle<br />

beim Jahrgang 2001 seltener erfolgte. Ein größerer Anteil (FH: 25 %, Uni: 35 %) bleibt auf der befristeten<br />

Stelle. Eine einmal begonnene Selbständigkeit erweist sich beim Jahrgang 2001 als stabiler.<br />

Etwa zwei Drittel der schon früh Selbständigen sind dies auch nach fünf Jahren noch; beim<br />

Jahrgang 1997 traf dies nur etwa für die Hälfte zu. Von den Universitätsabsolvent/inn/en, die zunächst<br />

in eine zweite Ausbildungsphase übergegangen waren, ist nach fünf Jahren etwa die Hälfte<br />

auf eine unbefristete volle Stelle gewechselt, weitere sechs Prozent auf eine unbefristete Teilzeitstelle.<br />

Hier unterscheiden sich die beiden Jahrgänge wenig.<br />

Die Situation der relativ kleinen Gruppe der Universitätsabsolvent/inn/en, die zunächst eine<br />

unterqualifizierte Tätigkeit aufgenommen hatte, hat sich nach fünf Jahren verändert. Knapp 30<br />

Prozent sind in eine nicht mehr als unterqualifiziert zu bezeichnende Vollzeitbeschäftigung übergegangen,<br />

ein gutes Viertel allerdings bleibt unterqualifiziert tätig. Dieser Anteil ist gegenüber<br />

dem Vergleichsjahrgang 1997 deutlich angestiegen. Ob sich hier der Trend andeutet, dass sich<br />

unterqualifizierte Tätigkeiten stärker verfestigen, muss offen bleiben, zumal sich der Anteil der<br />

zunächst unterqualifiziert Beschäftigten beim Jahrgang 2001 gegenüber dem Vergleichsjahrgang<br />

halbiert hat (vgl. Tab. 3.5.2).<br />

Diejenigen, die zum Zeitpunkt der ersten Befragung nicht (mehr) erwerbstätig sind, verbleiben<br />

zu 30 (FH) bzw. 20 Prozent (Uni) in diesem Status. Dabei unterscheiden sich erwartungsgemäß<br />

die Geschlechter sehr deutlich voneinander (vgl. Tab. 3.5.3). Bei den Männern, von denen zunächst<br />

acht Prozent nicht erwerbstätig sind, halbiert sich dieser Anteil zum Fünfjahreszeitpunkt<br />

auf nur noch vier Prozent. Bei den Frauen, die zunächst zu 14 Prozent nicht erwerbstätig waren,<br />

nimmt der Anteil der nicht (mehr) Erwerbstätigen hingegen auf fast ein Fünftel zu. Erneut ist dies<br />

ein Indiz für die auch bei Hochschulabsolvent/inn/en traditionell organisierte Form der Kinderbetreuung<br />

und Familienarbeit (vgl. auch Kap. 3.2). Frauen wechseln generell häufiger in eine Nichterwerbstätigkeit,<br />

unabhängig davon, was sie zum Zeitpunkt der ersten Befragung gemacht haben.<br />

Am seltensten gaben die bereits frühzeitig selbständig erwerbstätigen Frauen ihre Tätigkeit<br />

auf.<br />

Unbefristete Arbeitsstellen und die Selbständigkeit gehören zu den stabilen Arbeitsverhältnissen.<br />

Allerdings scheint der Anteil der sogenannten Normalarbeitsverhältnisse, die durch eine<br />

unbefristete Vollzeitbeschäftigung gekennzeichnet sind, zurückzugehen. Auch für Hochschulabsolvent/inn/en,<br />

zumindest soweit sie die an den Studienabschluss anschließenden Qualifizierungsphasen<br />

nach fünf Jahren abgeschlossen haben, kann man sagen, dass sie sich zunehmend<br />

in anderen Organisationsformen der Erwerbstätigkeit finden und sich den allgemeinen Trends<br />

zur Flexibilisierung von Arbeitsverhältnissen nicht entziehen können. Wahrscheinlich ist jedoch,<br />

dass sie über die qualifikatorischen Voraussetzungen verfügen, um sich in dieser veränderten Arbeitswelt<br />

auch längerfristig zu behaupten. Für die Gruppe der Hochschulabsolvent/inn/en dürften<br />

auch in Zukunft weniger die Arbeitslosenquoten Gegenstand der Sozialforschung sein als die<br />

sich verändernden Arbeitsbedingungen und ihre Auswirkungen auf berufliche Werdegänge,<br />

Qualifizierungsbedarfe und Lebensbedingungen.<br />

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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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