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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />

3.4 Berufliche Stellung<br />

Auch nach fünf Jahren haben zwar noch nicht alle Hochschulabsolvent/inn/en die auf den Studienabschluss<br />

folgenden weiteren Qualifizierungsprozesse, wie die Facharztausbildung in der Medizin<br />

oder eine Promotion, beendet. Zuverlässiger als der Status kurz nach dem ersten Abschluss<br />

stellt die nach fünf Jahren erreichte berufliche Stellung jedoch einen der Indikatoren dafür dar,<br />

inwieweit es den befragten Absolvent/inn/en gelungen ist, eine ihrer Hochschulausbildung entsprechende<br />

Position zu erreichen oder ob sie eine unterqualifizierte Erwerbstätigkeit aufgenommen<br />

haben (vgl. dazu auch Kap. 4.1).<br />

Im Kern gehören zu den Absolvent/inn/en, die eine qualifikationsangemessene berufliche<br />

Stellung einnehmen, die wissenschaftlich qualifizierten Angestellten mit und ohne Leitungsfunktion,<br />

die Beamten (in erster Linie aus dem Lehramt und der Rechtswissenschaft) sowie vermutlich<br />

auch die allermeisten der bereits Selbständigen und freiberuflich Tätigen. Zählt man diese Gruppen<br />

zusammen, so ergibt sich mit 82 Prozent ein Anteilswert, der ebenso hoch ausfällt wie in der<br />

Kohorte 1997 (damals 83 Prozent). Die Gruppe derer, die nach eigenen Angaben eine unterqualifizierte<br />

Tätigkeit ausführen, ist mit zwei Prozent unverändert klein. Dazwischen liegt eine mittlere<br />

Gruppe derer, die sich als „qualifizierte Angestellte“ verstehen bzw. entsprechend eingeordnet<br />

haben (vgl. Tab. 3.4). Eine verbreitet unterqualifizierte Erwerbstätigkeit liegt also nicht vor, auch<br />

im Vergleich der Jahrgänge bleiben die Anteile weitgehend stabil.<br />

Es fällt auf, dass unter den Fachhochschulabsolvent/inn/en der Anteil derjenigen in einer qualifizierten<br />

Angestelltentätigkeit in allen drei befragten Kohorten mit ca. 20 Prozent etwa doppelt<br />

so hoch ausfällt wie unter den Universitätsabsolvent/inn/en (11 %; Tab. 3.4). Befragte mit einem<br />

Fachhochschuldiplom haben deutlich häufiger vor dem Studienabschluss eine Berufsausbildung<br />

abgeschlossen und man könnte vermuten, dass die Option der Rückkehr in den erlernten Beruf<br />

für den hohen Anteil an qualifizierten Angestelltenpositionen ausschlaggebend ist. Empirisch bestätigt<br />

sich diese Vermutung in den Daten jedoch nicht. Fachhochschulabsolvent/inn/en in qualifizierten<br />

Angestelltenpositionen schätzen diese zu einem erheblichen Teil als ihrer Hochschulausbildung<br />

angemessen ein; mehr als 60 Prozent geben an, dass ein Hochschulabschluss auf der von<br />

ihnen bekleideten Position notwendig oder die Regel ist. Ein ähnlich hoher Anteil beurteilt auch<br />

das Niveau der Arbeitsaufgaben als angemessen (vgl. Kap. 4.1). Viele der Fachhochschulabsolvent/inn/en<br />

empfinden möglicherweise die Bezeichnung „wissenschaftlich qualifiziert“ als nicht<br />

zu ihrer Tätigkeit passend, weil der qualifizierte, doch in erster Linie praxisorientierte Zuschnitt ihrer<br />

Arbeitsaufgaben im mittleren Positionssegment im Vordergrund der Wahrnehmung steht.<br />

Innerhalb der Gruppe derer mit adäquater beruflicher Stellung zeigen sich für einzelne Fachrichtungen<br />

Veränderungen zwischen den Kohorten. Dies betrifft vor allem die Lehrer/innen, deren<br />

verbesserte Arbeitsmarktchancen sich in einer deutlichen Zunahme des Beamtenanteils in<br />

den drei befragten Kohorten zeigen. Drei Viertel der Lehramtsabsolvent/inn/en des Jahrgangs<br />

2001 für die Sekundarstufen I und II sind inzwischen verbeamtet. Aus dem Jahrgang 1993 traf das<br />

fünf Jahre nach dem Verlassen der Hochschule nur für etwa 40 Prozent zu. Zu über 80 Prozent<br />

konnten Lehramtsabsolvent/inn/en der Primarstufe ins Beamtenverhältnis wechseln. Auch unter<br />

den Rechtswissenschaftler/inne/n ist der Anteil der Beamten für den Jahrgang 2001 auf ein Viertel<br />

angestiegen. Zugleich ist auch der Anteil der Selbständigen wieder leicht angestiegen.<br />

Im Vergleich der drei Kohorten ist bei den Fachhochschulabsolvent/inn/en eine Verschiebung<br />

zugunsten der wissenschaftlich qualifizierten Angestellten zu beobachten. Rund ein Drittel der<br />

Fachhochschulabsolvent/inn/en gibt diesen Status an, gegenüber dem Jahrgang 1993 ein Zuwachs<br />

um acht Prozentpunkte. Dagegen ist der Anteil der Fachhochschulabsolvent/inn/en um<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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