HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />
3.3 Art des Arbeitsverhältnisses<br />
Die Frage nach der Art des Arbeitsverhältnisses ist – auch – vor dem Hintergrund der Diskussion<br />
über das „Ende des Normalarbeitsverhältnisses“ interessant. Für Hochschulabsolvent/inn/en einiger<br />
Fächergruppen kann die Selbständigkeit oder Freiberuflichkeit als normaler Status gelten.<br />
Übliche Referenzgröße für das Normalarbeitsverhältnis ist jedoch die unbefristete Vollzeitstelle<br />
(vgl. Tab. 3.3.2). Die erste Befragung der Hochschulabsolvent/inn/en 2005 erbrachte deutliche<br />
Hinweise auf eine Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse kurz nach dem Studienabschluss<br />
(Briedis 2007: 190ff.). Auch die hier vorliegende zweite Befragung des Jahrgangs 2001 zeigt diese<br />
Tendenz. Die Zunahme von befristeten Arbeitsverhältnissen oder von Werk- und Honorartätigkeiten<br />
deutet auf die abnehmende Bindungskraft von Arbeitsverhältnissen hin.<br />
Insgesamt geht der Anteil derer mit einer unbefristeten Anstellung von 71 auf 66 Prozent zurück.<br />
Der Anteil derer mit befristeten Arbeitsverträgen steigt hingegen von 16 auf 19 Prozent<br />
leicht an. Werk- und Honorarverträge spielen fünf Jahre nach dem Studium nach wie vor nur eine<br />
geringe Rolle, liegen aber wieder geringfügig höher auf dem Niveau des Jahrgangs 1993. Selbständig<br />
oder freiberuflich sind neun Prozent der Absolvent/inn/en tätig. Auch dieser Anteil hat<br />
leicht zugenommen. Eine Entwicklung zu mehr freiberuflicher und selbständiger Erwerbstätigkeit<br />
beim Jahrgang 2001 hatte sich bereits nach der ersten Befragung dieses Jahrgangs abgezeichnet<br />
(vgl. Kerst/Minks 2005a sowie Kap. 4.8). Vertiefende Analysen der Daten könnten weitere Informationen<br />
über den Umfang der Selbständigkeit sowie mögliche Ursachen und Motive erbringen.<br />
Die Art des Arbeitsverhältnisses unterscheidet sich zwischen den Fachrichtungen beträchtlich.<br />
Besonders hohe Anteile unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse gibt es in den ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fachrichtungen, der Informatik sowie den Wirtschaftswissenschaften, wo bis<br />
zu 90 Prozent der Absolvent/inn/en auf einer unbefristeten Stelle tätig sind (vgl. Tab. 3.3.1). Diese<br />
Fachrichtungen zeigen über alle Befragungskohorten hinweg etwa gleich bleibend hohe Anteile<br />
unbefristeter Beschäftigung. Auch die Lehrkräfte sind überdurchschnittlich häufig unbefristet angestellt,<br />
wobei für Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II seit dem Jahrgang 1993 der Anteil der<br />
unbefristet Beschäftigten von 57 auf 81 Prozent angestiegen ist. Zugleich nehmen die Befristungen<br />
hier von 31 auf acht Prozent ab.<br />
Für einige Fachrichtungen mit einem auch nach fünf Jahren überdurchschnittlich hohen Anteil<br />
an befristeten Stellen sind noch nicht vollständig abgeschlossene Übergangsprozesse nach<br />
dem Studium als wichtigster Grund für den hohen Anteil an Befristungen zu vermuten. Dies gilt<br />
etwa für Mediziner/innen, von denen drei Viertel auch fünf Jahre nach dem Studienabschluss befristet<br />
angestellt sind, weil sie sich in der Facharztausbildung befinden. Aus diesem Grund ist<br />
auch der Anteil der bereits selbständigen Ärztinnen und Ärzte mit vier Prozent zu diesem Zeitpunkt<br />
noch sehr gering. Bei Absolvent/inn/en mit universitären Abschlüssen in den Natur- und<br />
Ingenieurwissenschaften ist der Befristungsanteil hoch, weil sich ein erheblicher Anteil von ihnen<br />
noch am Ende der Promotion befindet und eine der typischerweise befristeten Promotionsstellen<br />
besetzt oder eine Post-Doc-Stelle inne hat. In anderen Fachrichtungen sind hingegen Veränderungen<br />
am Arbeitsmarkt als Ursache für steigende Befristungsanteile zu vermuten. So ist im Sozialwesen<br />
schon seit dem Jahrgang 1997 der Befristungsanteil mit fast 30 Prozent sehr hoch, auch<br />
der Anteil der Selbständigen und Werkvertragsnehmer/innen hat sich gegenüber 1993 verdoppelt.<br />
Bei Magisterabsolvent/inn/en sowie in der Pädagogik finden sich ähnlich hohe Anteile, wobei<br />
hier nach einem Rückgang beim Jahrgang 1997 ein erneuter Anstieg der Befristungsanteile<br />
erkennbar ist. Insgesamt liegt der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse für Angestellte im öffentlichen<br />
Dienst überdurchschnittlich hoch. Sogar wenn Mediziner/innen und Beschäftigte auf wis-<br />
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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss