HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Wichtigkeit und Vorhandensein von Kenntnissen und Fähigkeiten für die derzeitige berufliche Tätigkeit<br />
Weiterbildungs- und Weiterqualifikationsverhaltens und potentieller Nachfrage werden in Kapitel<br />
6 behandelt.<br />
Vor allem bei der bereichsspezifischen Fachkompetenz deutet sich ein genereller Weiterqualifizierungsbedarf<br />
an, sowohl bei Fachhochschul- als auch bei Universitätsabsolvent/inn/en. Deutlich<br />
weisen Absolvent/inn/en der Fachrichtungen Agrar- und Ernährungswissenschaften (FH), Architektur<br />
und Raumplanung (Uni/FH), Humanmedizin, Psychologie und Rechtswissenschaft nach<br />
dieser Lesart Kompetenzdefizite auf.<br />
Beachtlich ist bei Absolvent/inn/en der Lehramtstudiengänge, dass sie breites Grundlagenwissen<br />
zwar beruflich als sehr wichtig erachten (90 %), jedoch nur 67 Prozent (Lehramt Primarstufe/Sonderschule)<br />
bzw. 77 Prozent (Lehramt Sek. I, Gymnasium, Real-, Berufsschule) meinen, diese<br />
Kompetenz in hohem Maße zu besitzen; vergleichbares gilt auch für Humanmediziner/innen (vgl.<br />
Tab. 7).<br />
Als unzureichend ausgebildet können auch Kompetenzbereiche bewertet werden, bei welchen<br />
relativ viele Befragte die Skalenpositionen 4 und 5 angeben, gleichbedeutend mit „in nur<br />
geringem Maße vorhanden“. So spielt spezielles Fachwissen für 84 Prozent der Elektrotechniker/<br />
innen (FH) und 81 Prozent der Mathematiker/innen im Beruf eine große Rolle und 81 bzw. 85 Prozent<br />
geben an, dass es bei ihnen auch in hohem Maße vorhanden sei. Allerdings sehen jeweils 16<br />
Prozent der Absolvent/inn/en in diesem Bereich ein Defizit im eigenen Profil. Ein vergleichbares<br />
Ergebnis zeigt sich bei Agrar- und Ernährungswissenschaftler/inne/n (FH) bezüglich der Präsentationskompetenzen.<br />
Streiten lässt sich über die Relevanz bzw. die Forderung nach guten Wirtschaftskenntnissen.<br />
Seitens Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden wird ein Mangel an wirtschaftlichem Grundwissen,<br />
nicht nur bei Auszubildenden sondern auch bei Hochschulabsolvent/inn/en, beklagt. Insbesondere<br />
Hochschullehrkräfte zweifeln die Notwendigkeit ökonomischen Wissens an und warnen<br />
eher vor einer Dominanz wirtschaftswissenschaftlicher Inhalte auf Kosten des fachlichen Gehalts<br />
der Lehrpläne. Umso interessanter ist, dass die Absolvent/inn/en sich selbst tatsächlich sehr geringe<br />
Wirtschaftskenntnisse bescheinigen, diese jedoch gleichzeitig als beruflich unwichtig bewerten<br />
(mit Ausnahme der einschlägigen Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen).<br />
Besonders trifft dies für Absolvent/inn/en der Naturwissenschaften, der<br />
Humanmedizin und der Lehramtstudiengänge zu.<br />
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass weitestgehend Übereinstimmung zwischen den<br />
als wichtig bzw. unwichtig erachteten Kompetenzen und den vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten<br />
herrscht. In diesem Sinne kann von einer fächerübergreifend gültigen Profilpassung<br />
zwischen beruflichen Anforderungs- und vorhandenen Kompetenzprofilen gesprochen werden.<br />
216<br />
| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss