HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Wichtigkeit und Vorhandensein von Kenntnissen und Fähigkeiten für die derzeitige berufliche Tätigkeit<br />
Auch wenn einige Kompetenzen über alle Fachrichtungen hinweg als sehr wichtig bewertet<br />
werden, so lassen sich dennoch fachspezifische Abstufungen erkennen, die auf einschlägige Anforderungsprofile<br />
und Berufsfelder hindeuten.<br />
So stehen Selbstorganisationsfähigkeiten, Sozial- und auch Präsentationskompetenzen in<br />
Fachrichtungen mit einer Affinität zu Selbständigkeit oder pädagogischer Verantwortung, wie<br />
z. B. bei Lehrämtern, Pädagogik, Sozialwesen (FH), Sprach- und Kulturwissenschaften, merklich<br />
stärker im Zentrum der erfahrenen beruflichen Anforderungen als beispielsweise ein spezielles<br />
Fachwissen.<br />
Wissenschaftliche Methodenkenntnisse, insgesamt von eher geringerer Bedeutung, sind für<br />
Naturwissenschaftler/innen wichtig, während spezielles Fachwissen besonders für Humanmediziner/innen,<br />
aber auch für Architekt/inn/en und Raumplaner/innen (Uni/FH), Elektrotechniker/innen<br />
(Uni/FH) sowie für Informatiker/innen eine größere Bedeutung hat.<br />
7.2 Einschätzung des eigenen Kompetenzprofils<br />
Anders als in den Vorgängererhebungen wurden die Absolvent/inn/en nicht aufgefordert, defizitäre<br />
Aspekte der Hochschulausbildung zu nennen. Vielmehr sollten die Absolvent/inn/en – fünf<br />
Jahre nach Studienabschluss – eine Selbsteinschätzung ihrer vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
vornehmen. Gewiss kann man bei einer Reihe von Kompetenzmerkmalen zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht (mehr) sicher bestimmen, in welchem Maße die entsprechenden Qualifikationen an<br />
der Hochschule, im Beruf oder ggf. in anderen Lebensbezügen erworben wurden. Im Vordergrund<br />
steht daher die Frage, ob und wieweit sich vorhandene fachspezifische „Kompetenzprofile“<br />
erkennen lassen und schließlich in welchen Bezugs- und Bedeutungsmustern diese zu den<br />
oben dargestellten beruflichen Anforderungsprofilen stehen.<br />
Stellt man hier eine Reihenfolge der verschiedenen Kompetenzmerkmale auf, welche das Vorhandensein,<br />
gemessen an den Anteilswerten der Skalenpositionen 1 und 2, abbildet, so zeigt<br />
sich, dass sich die Absolvent/inn/en hauptsächlich überfachliche Kompetenzmerkmale zusprechen.<br />
Ihre starke Seite sehen die meisten Absolvent/inn/en in Selbstorganisationsfähigkeiten, Methoden-,<br />
Sozial- und Präsentationskompetenzen. Erst mit klarem Abstand werden wissenschaftliche<br />
Methoden-, Wirtschafts- und Fremdsprachenkenntnisse genannt.<br />
In der Reihenfolge des Vorhandenseins von Kompetenzen unterscheiden sich Fachhochschulabsolvent/inn/en<br />
nicht wesentlich von Absolvent/inn/en der universitären Studiengänge. Allerdings<br />
zeigen sich an drei Stellen durchaus unterschiedliche Kompetenzprofile. Wissenschaftliche<br />
Methodenkenntnisse und Fremdsprachen sehen Universitätsabsolvent/inn/en vermehrt bei sich<br />
verortet, während EDV-Kenntnisse augenscheinlich bei Fachhochschulabsolvent/inn/en stärker<br />
vorhanden sind.<br />
Unzureichend entwickelte Kompetenzbereiche liegen vermutlich dort, wo die Wichtigkeit der<br />
Qualifikationen zwar hoch eingestuft wird, die jeweiligen Kenntnisse und Fähigkeiten aber als<br />
nicht in hohem Maße vorhanden bzw. ausgeprägt eingeschätzt werden.<br />
Die aufgezeigten Kompetenzbedarfe implizieren jedoch weder zwangsläufig eine unzureichende<br />
(Hochschul-)Ausbildung der Absolvent/inn/en, noch indizieren sie Qualifikationsmängel<br />
der Befragten. Vielmehr ergeben sich Hinweise auf berufliche, zum Teil langfristige Spezialisierungsanforderungen<br />
und somit Weiterbildungs- und Weiterqualifizierungsbedarfe. Aspekte des<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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