HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Wichtigkeit und Vorhandensein von Kenntnissen und Fähigkeiten für die derzeitige berufliche Tätigkeit<br />
7 Wichtigkeit und Vorhandensein von Kenntnissen<br />
und Fähigkeiten für die derzeitige berufliche<br />
Tätigkeit<br />
Die Absolventinnen und Absolventen wurden danach gefragt, wie sie die Relevanz bestimmter<br />
Kompetenzen für ihre Berufspraxis einschätzen und in welchem Maße sie über dieselben Kompetenzen<br />
verfügen. Die gewonnen Daten können ein Bild darüber vermitteln, inwieweit die an der<br />
Hochschule erworbenen Kompetenzen den beruflichen Anforderungen genügen. Natürlich lassen<br />
sich diese Kompetenzen nicht unmittelbar auf eine hochschulexterne, berufliche und betriebliche<br />
Welt anwenden, da die Hochschule einen eigenen Raum darstellt, in dem lediglich die<br />
Basis für Professionalität geschaffen werden kann. Professionalität kann als Einheit von Qualifikation<br />
und Sozialisation sowie von Fachlichem und Überfachlichem definiert werden und muss sich<br />
im Laufe des Berufslebens entwickeln. Insofern lässt sich Professionalität daran messen, ob und<br />
wieweit es den Absolvent/inn/en gelungen ist, ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen<br />
integrativ herauszubilden.<br />
Behutsamkeit ist jedoch dabei geboten, Konzepte von Professionalität, die etwa auch mit den<br />
vorliegenden Erhebungsdaten konstruiert werden, zur Richtschnur für die curriculare Gestaltung<br />
der Hochschulbildung zu erheben. Die betrieblichen oder institutionellen Strukturen, Prozesse<br />
und Produkte bilden den Kontext für die subjektiven Urteile der Absolvent/inn/en. Die Organisationen<br />
aber repräsentieren oft das geronnene Wissen von gestern und nicht zuletzt hängen berufliche<br />
Anforderungen auch von der „Modernität“ der jeweiligen Arbeitskultur im einzelnen Betrieb<br />
ab (vgl. Minks/Schaeper 2002). Qualifikation jedoch muss, wenn sie Organisationen, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft voranbringen soll, immer mehr sein als ein passgenaues, den aktuellen<br />
betrieblichen Anforderungen entsprechendes Befähigungsprofil. Innovation ist nicht möglich,<br />
ohne die Fähigkeit zur konstruktiven Kritik der herrschenden Realität. Qualifikation muss einerseits<br />
profund und nachhaltig für den Beruf befähigen und andererseits die Fähigkeit zu lebenslangem<br />
Lernen einschließen (Minks/Schaeper 2002: 99f.).<br />
Das in dieser Absolventenbefragung eingesetzte Instrumentarium zur Beurteilung des Kompetenzprofils<br />
von Hochschulabsolventen wurde bereits für die erste Befragung des Prüfungsjahrgangs<br />
2001 entwickelt und ist in einer gesonderten Studie (vgl. Schaeper/Briedis 2004) näher dargestellt.<br />
Auf konkrete fachliche Anforderungen und spezielle, berufsfeldspezifische Schlüsselqualifikationen<br />
kann in diesem Bericht aufgrund des überfachlichen Charakters des Befragungsinstruments<br />
nicht näher eingegangen werden. Hierzu bieten sich weitergehende berufsfeldbezogene<br />
Analysen an.<br />
Der Schwerpunkt in der Befragung liegt auf Kompetenzen, die im aktuellen Hochschulbildungsdiskurs<br />
als Schlüsselkompetenzen bezeichnet werden. Je nach Fächergruppe lassen sie<br />
sich jedoch nicht von Fachkompetenzen trennen, so ist beispielsweise die Kommunikationsfähigkeit<br />
im Bereich Sozialwesen eine Fachkompetenz ebenso wie die Wirtschaftskenntnisse für Wirtschaftswissenschaftler/innen.<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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