HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />
Grundlage formaler Qualifikationen bzw. erworbener Bildungszertifikate passiert, können sich die<br />
Hochschulen in der Weiterbildung besonders profilieren und die Stärke ihres strukturellen Wettbewerbsvorteils<br />
ausspielen: Noch besitzen sie die Quasi-Monopolstellung bei der Vergabe akademischer<br />
Abschlüsse und entsprechender Bildungszertifikate, welche sich status- bzw. positionszuweisend<br />
auswirken. Eine Verwässerung dieses Systems bzw. eine Entwertung der Bildungszertifikate<br />
hätte unweigerlich Folgen für die Position der Hochschulen auf dem Weiterbildungsmarkt.<br />
In einer international vergleichenden Studie zur Teilnahme an Hochschulweiterbildung<br />
(Schaeper/Schramm u. a. 2006) wurden bereits weitere Überlegungen und Empfehlungen zu den<br />
Anforderungen und Erfordernissen an Hochschulweiterbildung formuliert. Damit sich Hochschulen<br />
erfolgreich auf dem Weiterbildungsmarkt behaupten können, sind verschiedene Anforderungen<br />
an akademische Weiterbildungsangebote zu stellen: Dazu gehört zunächst eine intensive Bedarfserkundung,<br />
da Hochschulen in vielen Fällen die außeruniversitären Weiterbildungsbedarfe<br />
gar nicht kennen und umgekehrt für Unternehmen und andere Nachfrager von Weiterbildung<br />
das Leistungs- und Angebotsspektrum von Hochschulen oft nicht transparent ist. Das bedarf<br />
aber einer klaren Definition der Zielgruppen oder Kunden, welche die Hochschulen mit ihren<br />
Weiterbildungsangeboten ansprechen wollen. Weiterbildungsangebote, die sowohl Kriterien der<br />
Kundennähe, die Vielfalt der Zielgruppen und Heterogenität der Anforderungen wie auch die unterschiedlichen<br />
fach- bzw. disziplinspezifischen „Fachlogiken“ zu berücksichtigen haben, erfordern<br />
eine Pluralität von Programmen. Dazu müssen sie innovative Lehr- und Lernarrangements<br />
finden bzw. ausbauen, welche die spezifischen Lernbedürfnisse und Zeitpotentiale von Erwachsenen<br />
berücksichtigen, beispielsweise die Vereinbarkeit von Weiterbildung, beruflicher Tätigkeit<br />
und familiären Verpflichtungen. Aus Gründen der Profilbildung und der institutionellen Selbstlegitimation<br />
einer wissenschaftlich profilierten Weiterbildung ist die Entwicklung eines überregionalen<br />
Qualitätsmanagementsystems (Qualitätsprüfung und Qualitätssicherung) unerlässlich. Und<br />
sollten sich Hochschulen für eine (expansive) Weiterbildungsstrategie entscheiden, dann müssen<br />
sie sich auch den nachfolgenden Konsequenzen für ihre Organisationsentwicklung, Personalund<br />
Haushaltsplanung stellen.<br />
200<br />
| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss