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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />

6.4 Hochschulische und außerhochschulische Weiterbildung: Situation, Vergleich<br />

und Ausblick<br />

6.4.1 Weiterbildungssituation<br />

(Berufliche) Weiterbildung umfasst ein hier breites Spektrum verschiedener Maßnahmen, die von<br />

längeren hochschulischen Formen der (Weiter-)Bildung und Qualifizierung, über kürzere Angebote<br />

von Hochschulen, bis zu außerhochschulischen beruflichen Fort- und Weiterbildungen reichen.<br />

Um die Bandbreite dieser Formen abbilden zu können, wurden für den Absolventenjahrgang<br />

2001 erstmals verschiedene Formen der Weiterbildung erhoben, die deren unterschiedliche<br />

Bedeutung unterstreichen. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse die mit dem Bildungsniveau steigende<br />

Weiterbildungsintensität. Nur 14 Prozent der Absolvent/inn/en des Jahrgangs 2001 haben<br />

sich überhaupt nicht fort- oder weitergebildet (vgl. Tab. 6.1). Ein Vergleich mit dem Jahrgang<br />

1993 bzw. 1997 (25 % bzw. 6 % Nicht-Teilnahme) ist wegen der geänderten Frageformulierung<br />

allerdings nicht möglich. In ihrem Weiterbildungsverhalten sind sich die Befragten aus Fachhochschulen<br />

und Universitäten insgesamt sehr ähnlich. Allerdings zeigt sich in den verschiedenen<br />

Fachrichtungen ein unterschiedliches Weiterbildungsverhalten.<br />

Zu den bevorzugten organisatorischen Formen beruflicher Fort- und Weiterbildungen gehören<br />

besonders berufsbegleitende Kurse, Seminare oder Studienangebote (vgl. Tab. 6.4.1). Hier<br />

sind sich die Absolvent/inn/en Hochschul- und fächerübergreifend einig. Einigkeit herrscht weitestgehend<br />

auch bei (regelmäßigen) Tages-/Halbtagesveranstaltungen, welche fast von der Hälfte<br />

der Befragten bevorzugt werden. Mehrtägige Veranstaltungen, wie z. B. Block- oder Wochenendseminare<br />

werden von über einem Drittel der Absolvent/inn/en als organisatorische Form ihrer<br />

Weiterbildung(en) präferiert – Letzteres stärker von Universitätsabsolvent/inn/en. Fast ein<br />

Drittel der Befragten favorisieren informelle Lernformen, wie das Selbstlernen, etwa ein Fünftel<br />

bevorzugt Fernkurse, Tele- und Online-Learning.<br />

Die Bedeutung des Arbeitsplatzes als Lernort (vgl. auch Abschnitt 6.2.4) kommt auch an anderer<br />

Stelle zu Tage (vgl. Tab. 6.4.2): Die Befragten sollten die Wichtigkeit verschiedener Lernformen<br />

für ihre heutige berufliche Tätigkeit beurteilen. Die eindeutig wichtigsten Lernformen mit jeweils<br />

deutlich über 80 Prozent sind demnach das Selbstlernen durch Beobachten bzw. Ausprobieren<br />

am Arbeitsplatz und das Lernen bzw. der Austausch mit Kolleg/inn/en. Besonders für Lehrer/innen<br />

haben diese Lernformen eine enorme Bedeutung. Für etwa zwei Drittel der Befragten sind<br />

aber auch das Lesen von Fachliteratur (besonders für Naturwissenschaftler/innen und Humanmediziner/innen)<br />

und eben der Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen wichtige Lernformen<br />

und Möglichkeiten der Aneignung von Wissen. Besuche von Fachvorträgen haben durchschnittliche,<br />

Fachmessen und Kongresse merklich unterdurchschnittliche Bedeutung (mit Ausnahme der<br />

Biolog/inn/en und Humanmediziner/innen). Das absolvierte Studium spielt unter diesen Gesichtspunkten<br />

fast gar keine Rolle mehr. In ihren Einschätzungen unterscheiden sich Absolvent/<br />

inn/en beider Hochschularten im Übrigen nicht voneinander.<br />

Interessant sind schließlich die Entwicklungen bei den Hochschulen als Weiterbildungsanbieter,<br />

nachdem die wissenschaftliche Weiterbildung im HRG als dritte Aufgabe festgeschrieben<br />

wurde. Das vorliegende Datenmaterial enthält Indikatoren für eine Positionsbestimmung der<br />

Hochschulen auf dem Weiterbildungsmarkt für Hochschulabsolvent/inn/en. Diese zeigen – wenig<br />

überraschend – an, dass Hochschulen bzw. Hochschulweiterbildung nur einen relativ geringen<br />

Anteil am Weiterbildungsmarkt besitzen und dass Hochschulen nur zu Teilen die von Hochschulabsolvent/inn/en<br />

nachgefragten Weiterbildungen bedienen.<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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