HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />
6.3 Bedarf an Weiterbildung<br />
Betrachtet man den Gesamtdurchschnitt und die einzelnen Verteilungen, so ergibt sich der Eindruck<br />
weitgehend unveränderter Weiterbildungspläne bzw. Bedarfe gegenüber dem Jahrgang<br />
1997. 15 Entsprechend den hohen Teilnahmequoten an Fort- und Weiterbildung sehen etwa 88<br />
Prozent der Absolvent/inn/en für sich zukünftigen Weiterbildungsbedarf (vgl. Tab. 6.3.1). Der Anteil<br />
derer, die einen künftigen Bedarf an Fort- und Weiterbildungen für sich ausschließen, liegt<br />
entsprechend bei unter zwölf Prozent. Allerdings verdeckt dieser Durchschnitt unterschiedliche<br />
Entwicklungen und Weiterbildungsabsichten der Absolvent/inn/en beider Hochschularten und<br />
nicht zuletzt auch in den einzelnen Fachrichtungen.<br />
Überragend hoch ist die Weiterbildungsbedarf der Humanmediziner/innen und Pharmazeut/<br />
inn/en, die beinahe alle zukünftige Weiterbildung planen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass<br />
sich die meisten Mediziner/innen noch in der Fortbildung zum Facharzt/zur Fachärztin befinden.<br />
In den technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen liegen die Weiterbildungsbedarfe<br />
meist auf dem sehr hohen durchschnittlichen Niveau. Um wenige Prozenpunkte geringer<br />
ist der Weiterbildungsbedarf für die Absolvent/inn/en mit einem ingenieur-, wirtschafts-,<br />
rechts- und naturwissenschaftlichen Fächerhintergrund sowie Magisterabsolvent/inn/en.<br />
Der Bedarf an zukünftigen Weiterbildungen fächert sich thematisch weit auf. Ohne weitere<br />
Beachtung bleiben im Folgenden jene Themenbereiche, die in erster Linie auf einzelne Fachkompetenzen<br />
zielen, etwa ingenieurwissenschaftliche Themen oder medizinische Spezialgebiete.<br />
Weiterbildungsbedarf im Hinblick auf EDV-Anwendungen wird zwar immer noch häufig artikuliert<br />
(vgl. Tab. 6.3.2). Deutlich ist aber, dass die Bedeutung dieses Themenbereichs gegenüber<br />
den Jahrgängen 1993 und 1997 stark zurückgegangen ist (vgl. Tab. 6.3.2). 1993 gaben dies etwa<br />
zwei Drittel der jungen Akademiker/innen an, im Jahrgang 1997 war es nur noch etwa die Hälfte,<br />
beim aktuellen Jahrgang ist es nur noch ein Drittel. Daraus ist zwar nicht zu schließen, dass EDV-<br />
Anwendungen für die Absolvent/inn/en von 2001 weniger wichtig wären, was sich ja anhand der<br />
bisherigen Ergebnisse zum Weiterbildungsverhalten gezeigt hat (vgl. weiter oben). Aber mit zunehmender<br />
Verbreitung vieler EDV-Anwendungen und deren stark gestiegenem Stellenwert in<br />
der Hochschulausbildung und infolge von bereits absolvierten Weiterbildungen (z. B. durch<br />
Schulungen) verfügen viele Befragte offenbar jetzt über ein solides EDV-Grundwissen. Wo die Informationstechnik<br />
für hochqualifizierte Fachkräfte eine besonders wichtige Rolle spielt, wie z. B<br />
für Informatiker/innen, sehen sie Weiterbildungsbedarf eher in informationstechnischem Spezialwissen.<br />
An Bedeutung verloren haben zwar auch Schlüsselqualifikationen und überfachliche Themen<br />
wie Kommunikations-/Interaktionstraining, Mitarbeiterführung und Personalentwicklung, Managementwissen,<br />
Fremdsprachen, Wirtschaftskenntnisse sowie Verwaltungs- und Organisationsinhalte.<br />
Nichtsdestotrotz zeigt der Weiterbildungsbedarf der jungen Akademiker/innen, dass die<br />
Wissensanforderungen in der Arbeit die fachbezogenen Kompetenzen übersteigen. Neben dem<br />
EDV-Wissen sind es organisations- und personalbezogene Themen, für die erkennbarer Weiterbildungsbedarf<br />
besteht. Immerhin weisen die Anteile der überfachlichen Qualifikationen, wie Managementwissen<br />
(von etwa einem Drittel als Bedarf genannt), Wirtschaftskenntnisse (von ungefähr<br />
einem Viertel) und Verwaltung/Organisation (von 14 %) auf den organisatorischen und ökonomischen<br />
Kontext der Arbeit. Das gilt ebenso für das 1997 erstmals erfragte Thema "Mitarbeiterfüh-<br />
15 Die entsprechende Frageformulierung hat sich gegenüber der 1997er Befragung leicht geändert. Die Fragestellung<br />
1997 lautete: "Wo sehen Sie ggf. für sich persönlich noch Bedarf an Fort- und Weiterbildung?" (Frage 4.10). In<br />
der aktuellen Studie wurde gefragt: "Sehen Sie für sich persönlich weiteren Bedarf zur Teilnahme an beruflicher<br />
Weiterbildung und Qualifikation? Wenn ja, tragen Sie hier bitte die für Sie wichtigsten Themen bzw. Fachgebiete<br />
ein (Frage 4.7).<br />
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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss