HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />
Die Agentur für Arbeit spielt als Initiator für berufliche außerhochschulische Fort- und Weiterbildungen<br />
für Akademiker/innen im Grunde keine Rolle. Dafür ist allenfalls die Arbeitsmarktsituation<br />
in dem jeweiligen Fach von Bedeutung, was sich namentlich bei Architekt/inn/en (FH), aber<br />
auch Agrar- und Ernährungswissenschaftler/inne/n, Magisterabsolvent/inn/en und Biolog/inn/en<br />
als Adressat/inn/en von Weiterbildungsinitiativen der Agentur für Arbeit zeigt.<br />
6.2.3 Finanzierung von außerhochschulischer Weiterbildung<br />
Es überrascht nicht, dass die Kosten der beruflichen Fort- und Weiterbildungen bei der Mehrzahl<br />
ganz oder teilweise vom Arbeitgeber übernommen wurden. Insgesamt übernehmen die Betriebe<br />
erwartungsgemäß vermehrt dann die Kosten, wenn die Weiterbildungen auf ihre Initiative zurückgehen.<br />
In den Fachrichtungen, deren Absolvent/inn/en überdurchschnittlich häufig in größeren<br />
Betrieben tätig sind, und die eine höhere Weiterbildungsteilnahme aufweisen, liegt der Anteil<br />
derjenigen, deren Arbeitgeber sich an den Kosten beteilig(t)en, bei gut 90 Prozent. Dies ist<br />
etwa in den Fachrichtungen Elektrotechnik (Uni) und Wirtschaftsingenieurwesen (Uni/FH), etwas<br />
weniger bei Maschinenbau, Informatik oder Wirtschaftswissenschaften der Fall (Tab. 6.2.2). Mit einer<br />
hohen Kostenübernahmequote durch den Arbeitgeber korrespondiert in den meisten Fächern<br />
eine vergleichsweise niedrige Quote der Eigenfinanzierung, so etwa bei den Mathematiker/inne/n,<br />
den Informatiker/inne/n (Uni/FH) oder den Ingenieurinnen und Ingenieuren (Uni/FH).<br />
In besonders hohem Maße beteiligen sich dagegen die Befragten aus den pädagogisch-psychologischen<br />
und medizinischen Fachrichtungen an den Weiterbildungskosten. Die für diese Fachrichtungen<br />
typischen Zusatzausbildungen werden offenbar zu einem erheblichen Teil privat<br />
(teil-)finanziert. Für die Humanmediziner/innen wiederum ist die Facharztausbildung zwar ein integraler<br />
Bestandteil der Arbeit, für darüber hinausgehende oder ergänzende außerhochschulische<br />
Fort- oder Weiterbildungen scheinen sie jedoch auch sehr häufig Eigenmittel einzusetzen.<br />
Insgesamt spielen Eigenmittel, Rücklagen und Zuwendungen Dritter nur für etwa jede/n zehnte/<br />
n Weiterbildungsteilnehmer/in eine Rolle. Die Kostenübernahme durch Stipendien, öffentliche<br />
Mittel oder sonstige Finanzierungen ist nur sehr gering verbreitet. Für ein Fünftel der Befragten<br />
sind indes überhaupt keine Kosten angefallen.<br />
6.2.4 Veranstalter, Anbieter und Durchführung der außerhochschulischen<br />
Weiterbildung<br />
Die Verteilung der Anbieter und Veranstalter der außerhochschulischen Fort- und Weiterbildungen<br />
ist breit gestreut (Tab. 6.2.3). Der wichtigste Veranstalter bzw. Ort der beruflichen Weiterbildung<br />
ist dabei der eigene Arbeitgeber bzw. Betrieb. Damit besitzt der Arbeitsplatz (im engeren<br />
oder weiteren Sinne) als Lernort eine große Bedeutung (vgl. weiter unten). Besonders stark trifft<br />
dies für die Ingenieurinnen und Ingenieure (Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen),<br />
Informatiker/innen, Mathematiker/innen und Wirtschaftswissenschaftler/innen zu.<br />
Private oder freiberufliche Weiterbildungseinrichtungen sind neben dem eigenen Betrieb ein<br />
zweiter wichtiger Weiterbildungsträger. Sie werden von Weiterbildungsteilnehmer/inne/n aus<br />
fast allen Fachrichtungen genannt. Wirtschaftswissenschaftler/innen, Ingenieurinnen und Ingenieure<br />
und Informatiker/innen sind im Hinblick auf Weiterbildungen etwa in der Steuerberatung,<br />
Softwareschulung oder in anderen fachlich einschlägigen Themen besonders stark auf private<br />
Anbieter angewiesen. Vergleichbares gilt für Psycholog/inn/en und Pädagog/inn/en, deren (therapeutische)<br />
Zusatzausbildungen offenbar in hohem Maße von privaten Anbietern veranstaltet<br />
werden.<br />
184<br />
| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss