HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />
6.1.1 Teilnahme an Studien, Studienprogrammen und Studienkursen<br />
Während in den bisherigen Befragungen die Absolventinnen und -absolventen direkt danach gefragt<br />
wurden, ob sie nach ihrem (Erst-)Studium an Zweit-, Aufbau-, Weiterbildungs- oder Ergänzungsstudiengängen<br />
teilgenommen haben, wurden die Absolvent/inn/en in der vorliegenden<br />
zweiten Befragung darum gebeten, alle längeren (mit einer Mindestdauer von einem Semester)<br />
Bildungs-/Qualifizierungsangebote von Hochschulen, die sie nach ihrem ersten Studienabschluss<br />
begonnen, abgeschlossen, unter- oder abgebrochen haben, in ein Tableau einzutragen. 14 Durch<br />
das Vermeiden einer differenzierten Vorauswahl von bestimmten Studienformen sollte eine<br />
mögliche Unterschätzung des Teilnahmevolumens an Hochschulweiterbildung verhindert werden.<br />
Die zweite Befragung der 1997er Absolvent/inn/en kam zu dem Ergebnis, dass die Teilnahme<br />
an Zweit-, Aufbau-, Weiterbildungs- und Ergänzungsstudiengängen insgesamt sehr gering<br />
ausfällt und insgesamt zwischen drei und sechs Prozent liegt (alle abgeschlossenen, laufenden<br />
und abgebrochenen Vorhaben zusammengenommen). Vergleichbare, wenn auch nicht inhaltlich<br />
reproduzierbare, Studien und Statistiken (z. T. auch internationale) wiesen für Deutschland höhere<br />
Teilnahmequoten an Hochschulweiterbildung aus, so dass eine sinnvolle Veränderung des bisher<br />
benutzten Frageinstruments anregt wurde.<br />
An längeren Weiterbildungen von bzw. an Hochschulen haben 17 Prozent der Befragten teilgenommen.<br />
Hier unterscheiden sich weder die Teilnahmequoten nach Hochschulart (Uni/FH)<br />
noch nach Geschlecht. Über die Hälfte der Befragten mit einer längeren hochschulischen Weiterbildung<br />
hatte die Maßnahme bereits abgeschlossen, etwa jeder Fünfte hat sie abgebrochen. Zu<br />
den angestrebten oder erreichten Abschlussarten im Rahmen dieser Weiterbildungen bzw. Qualifizierungen<br />
gehören vor allem Magister und Diplome (36 %), Staatsexamen (14 %) sowie Master<br />
in Vollzeit (10 %) und berufsbegleitende Master (9 %). Nicht-formale Hochschul-Abschlüsse in<br />
Form von Zertifikaten und Zeugnissen haben ebenfalls einen relativ großen Anteil von 20 Prozent.<br />
Für gut die Hälfte der genutzten längeren Bildungs- und Qualifizierungsangebote der Hochschulen<br />
mussten die Befragten Studien bzw. Teilnahmegebühren entrichten.<br />
Die Entscheidung für solche Weiterbildungen wird meist von der individuellen Situation beeinflusst.<br />
Neben individuell sehr zielgerichteten (fachlichen) Spezialisierungen scheinen einige<br />
weitere begonnene Studien der Überbrückung zwischen Studienabschluss und erfolgreichem<br />
Berufseinstieg gedient zu haben.<br />
Nach ihrem ersten Studienabschluss nahmen Absolvent/inn/en der Architektur/Raumplanung<br />
vergleichsweise häufig weitere Studien, Studienprogramme oder Studienkurse auf oder haben<br />
diese zwischenzeitlich zumindest begonnen. Dies gilt sowohl für 34 Prozent der Universitätsbzw.<br />
28 Prozent der Fachhochschulabsolventen dieser Fachrichtung (vgl. Tab. 6.1). Unter Umständen<br />
haben die Architekten beider Hochschularten des Jahrgangs 2001 mit dem Beginn einer<br />
längeren hochschulischen Weiterbildung auf einen nicht ganz leichten Berufseinstieg reagiert.<br />
Aber auch Jurist/inn/en, Sozialarbeiter/innen, Magisterabsolvent/inn/en und Pädagog/inn/en<br />
sind relativ weiterbildungsaktiv. Bei den Lehrer/inne/n der Sekundarstufe I, Gymnasium, Real-,<br />
Berufsschule werden weitere Studiengänge häufig mit dem Ziel der Erweiterung des Fächerspektrums<br />
oder der Ergänzung der Lehrbefugnisse besucht. Die Teilnahmequoten der Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure (Uni/FH) und Naturwissenschaftler/innen sind eher durchschnittlich. Zu den<br />
Fachrichtungen mit deutlich unterdurchschnittlichen Teilnahmequoten an längerer Hochschulweiterbildung<br />
zählen die Humanmedizin und die Informatik, sowohl der Universität als auch der<br />
Fachhochschule.<br />
14 Für die Auswertungen erfolgte zudem ein Abgleich mit den entsprechenden Angaben der Befragten aus der ersten<br />
Befragung, um zu verhindern, dass z. B lang zurückliegende abgeschlossene oder ggf. abgebrochene Studien(-programme)<br />
nach dem ersten Abschluss nicht berücksichtigt werden.<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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