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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />

6 Weiterbildung und Weiterqualifikation<br />

Weiterbildung im Allgemeinen und Hochschulweiterbildung im Besonderen gewinnen im Zuge<br />

des wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Wandels auf nationaler (vgl. z. B. BLK 2004)<br />

wie internationaler Ebene (vgl. z. B Europäische Kommission 2000) einen zunehmend höheren<br />

Stellenwert in der Bildungspolitik. Die Teilnahme an Weiterbildung ist nicht nur eine wichtige<br />

strukturelle und innovationspolitische Größe für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes,<br />

sondern auch für die individuellen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten relevant. So ist in<br />

allen modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften ein tendenziell expansiver Weiterbildungsmarkt<br />

zu beobachten, auch wenn es sich hierbei keineswegs um eine geradlinige, mehr<br />

oder weniger automatische Entwicklung handelt 13 .<br />

Im Rahmen dieser allgemeinen Entwicklungen kommt Hochschulweiterbildung, ihrem Entwicklungsstand<br />

und ihren Entwicklungsperspektiven aus mehreren Gründen eine besondere Bedeutung<br />

zu: Erstens zeichnet sich wissenschaftliches Wissen durch eine besonders hohe Dynamik<br />

aus; zweitens stellen Hochschulabsolvent/inn/en mit Abstand die weiterbildungsaktivste Gruppe<br />

dar (vgl. Schaeper/Schramm u. a. 2006; Kuwan/Thebis 2005: 29f.); und drittens steigt der Anteil<br />

der Hochqualifizierten an der erwerbstätigen Bevölkerung. Im Rahmen des Bologna-Prozesses ist<br />

dem lebenslangen Lernen eine zentrale Rolle in dem zu schaffenden europäischen Hochschulraum<br />

zugedacht (vgl. das Prager Communiqué vom 19. Mai 2001) und die Einführung des zweistufigen<br />

Studiensystems gibt wichtige Impulse für die Entwicklung weiterbildender Studienangebote<br />

(insbesondere weiterbildender und/oder berufsbegleitender Masterstudiengänge).<br />

In Deutschland gehört Weiterbildung seit 1976 zum Aufgabenspektrum der Hochschulen;<br />

entsprechend der gestiegenen Bedeutung von Weiterbildung im Allgemeinen und Hochschulweiterbildung<br />

im Besonderen wurde im novellierten Hochschulrahmengesetz von 1998 Weiterbildung<br />

als Kernaufgabe der Hochschulen gleichberechtigt neben Lehre und Forschung verankert.<br />

Inzwischen wird den Hochschulen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung eines Systems lebenslangen<br />

Lernens zugewiesen (vgl. BMBF 2005) und die deutschen Hochschulen haben ihr Engagement<br />

in der Weiterbildung ausgeweitet. Doch trotz dieser Entwicklungen hat Hochschulweiterbildung<br />

in Deutschland weder im internationalen Vergleich noch hinsichtlich der Position der<br />

deutschen Hochschulen im Weiterbildungsmarkt den Stellenwert, der ihr angesichts des wachsenden<br />

Bedarfs an wissenschaftlicher Weiterbildung zukommen sollte.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden zweiten Befragung des Prüfungsjahrgangs<br />

2001 dem Thema Weiterbildung und Weiterqualifizierung von Hochschulabsolvent/inn/en<br />

gegenüber den Vorbefragungen mehr Raum gegeben. Bei der Konzeption des Befragungsinstruments<br />

stand das Ziel im Vordergrund, erstmalig repräsentatives Datenmaterial zum Weiterbildungsverhalten<br />

von Absolvent/inn/en deutscher Hochschulen bereit zu stellen. Die Fragekomplexe<br />

zu beruflicher Fort- und Weiterbildung sowie zum weiteren Studium und zur Promotion<br />

wurden umgebildet und um vertiefende Fragen zum Weiterbildungsverhalten und zu den Weiterbildungsbedarfen<br />

erweitert. Wichtig ist dabei die analytische Trennung von hochschulischer<br />

und außerhochschulischer Weiterbildung. Unter Hochschulweiterbildung werden hier alle Bildungs-<br />

bzw. Qualifizierungsangebote von bzw. an Hochschulen (Uni/FH) gezählt. Dazu gehören<br />

weitere Studien, Studienprogramme, Kurse, Seminare und Workshops. Eine Promotion wird an<br />

dieser Stelle jedoch nicht miteinbezogen (vgl. dazu Kapitel 5). Zur außerhochschulischen Weiterbildung<br />

gehören die übrigen beruflichen Weiterbildungen und Qualifizierungen in den verschie-<br />

13 Dies zeigt nicht zuletzt der in den letzten Jahren beobachtbare Rückgang in der Weiterbildungsbeteiligung in<br />

Deutschland (Konsortium Bildungsberichterstattung 2006a: 124ff.).<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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