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Promotion<br />

5.2 Finanzierung der Promotion 11<br />

Insgesamt erweist sich die Art der Finanzierung während der Promotion in den drei Vergleichsjahren<br />

als stabil (Tab. 5.2). Lediglich die Bedeutung von Hilfskraftstellen und Jobs sowie der privaten<br />

Finanzierung nimmt erkennbar zu. Allerdings verbergen sich dahinter erhebliche fächerspezifische<br />

Unterschiede und Besonderheiten. Deutlich erkennbar ist, dass in allen Fachrichtungen<br />

verschiedene Quellen zur Finanzierung der Promotion beitragen. In der Regel wird die gesamte<br />

Promotion, auch in den verschiedenen Phasen, aus mehreren Quellen finanziert. Auch wenn die<br />

Finanzierungsquellen mit dem Erhebungsinstrument nicht einzelnen Promotionsphasen zugeordnet<br />

werden können, scheint diese Vermutung plausibel. So bedeutet die zumeist sehr bald<br />

nach dem Studienabschluss beginnende Promotion (vgl. Kap. 5.1), dass zunächst vielfach noch<br />

aus der Studienzeit weitergeführte Jobs oder eine erste Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft für<br />

die Finanzierung sorgen müssen. Später wird die Finanzierung dann mit einem Stipendium oder<br />

einer Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in gesichert.<br />

Die höchste Bedeutung haben Promotionsstellen in den Naturwissenschaften (Tab. 5.2). Über<br />

80 Prozent der Promovierenden in Physik und Chemie hatten eine Promotionsstelle, in der Biologie<br />

waren es mit drei Vierteln etwas weniger. Daneben spielen Graduiertenförderung und Stipendien<br />

sowie Jobs eine Rolle, vermutlich für vor oder nach einer Promotionsstelle liegende kürzere<br />

Phasen des Promotionsvorhabens. Dass die Promotion in den Naturwissenschaften fast ausschließlich<br />

im Wissenschaftssystem erfolgt, zeigt die geringe Bedeutung des Berufseinkommens<br />

zur Finanzierung der Promotionen. Die eigentliche berufliche Laufbahn beginnt erst nach der<br />

Promotion, die eine wesentliche Voraussetzung darstellt. Private Mittel werden zur Finanzierung<br />

kaum und im Kohortenvergleich sogar noch seltener aufgewendet. Gegenüber dem Jahrgang<br />

1993 hat die Bedeutung der Promotionsstellen etwas zugenommen, ein gegenüber diesem Jahrgang<br />

deutlich größerer Anteil gibt auch Jobs oder Hilfskraftstellen an.<br />

In den technischen Fachrichtungen (Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Informatik)<br />

spielen Promotionsstellen ebenfalls die wichtigste Rolle, werden aber etwas seltener genannt als<br />

in den Naturwissenschaften. Graduiertenförderung und Stipendien werden seltener genutzt, dafür<br />

finanzieren etwa 30 Prozent dieser Absolvent/inn/en die Promotion mit ihrem Berufseinkommen.<br />

Berufsbegleitende Promotionen bzw. Promovierende, die bereits in der Industrie arbeiten,<br />

sind hier offenbar häufiger vertreten. In den Ingenieurwissenschaften stützt sich die Finanzierung<br />

am stärksten auf eine einzige Quelle, entweder eine Promotionsstelle oder die Berufstätigkeit. In<br />

den Fachrichtungen Mathematik und Informatik ist dagegen, ebenso wie in den Naturwissenschaften,<br />

eine stärkere Ausrichtung auf das Wissenschaftssystem zu vermuten, weshalb Stipendien<br />

und/oder die Arbeit in Jobs oder als Hilfskraft als Finanzierungsquellen etwas wichtiger sind.<br />

In der stark aggregierten Fächergruppe Psychologie, Pädagogik, Sprach- und Kulturwissenschaften<br />

gibt fast die Hälfte eine Promotion auf Basis des Berufseinkommens an, nur wenig mehr<br />

als ein Drittel hatte eine Promotionsstelle. Stipendien spielten im aktuellen Jahrgang kaum noch<br />

eine Rolle. Auch in der Rechtswissenschaft ist im aktuellen Jahrgang das Berufseinkommen zur<br />

am häufigsten genannten Finanzierungsquelle geworden. Daneben spielen auch Jobs, Promotionsstellen<br />

und private Mittel eine wichtige Rolle. In diesem Fach wird somit eine sehr gemischte<br />

Finanzierungsstruktur erkennbar. Dies gilt auch für die Magisterabsolvent/inn/en, bei denen Stipendien<br />

und Graduiertenförderung zusammen mit Hilfskraftstellen bzw. Jobs sowie privaten Mitteln<br />

etwa gleich häufig genannt werden. Während Stipendien von den Magisterabsolvent/inn/en<br />

11 Aufgrund der teilweise geringen Zahl Promovierter in den einzelnen Fachrichtungen werden in diesem und den<br />

folgenden Abschnitten die Fachrichtungen teilweise aggregiert und nur solche Fachrichtungen ausgewiesen, die<br />

eine hinreichende Anzahl an Promovierten aufweisen (n>50). Aufgrund der geringen Zahl an Promovierten mit<br />

Fachhochschulabschluss können hier keine Fachrichtungen unterschieden werden.<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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