HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Promotion<br />
movierten des Jahres 2006 stehen dann für 22 % des Durchschnitts der Zahl der Universitätsabsolvent/inn/en<br />
in den Jahren 2000 bis 2002 (vgl. Leszczensky/Helmrich/Frietsch 2008: 220).<br />
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Abschlussjahrgang 2001 verglichen mit dem Jahrgang<br />
1997 insgesamt etwa 27.000 Absolvent/inn/en weniger Absolvent/inn/en umfasste (vgl.<br />
Tab. 1.3.4). Betrachtet man nur die Universitätsabgänger/innen, waren es 20.000 Absolvent/inn/<br />
en weniger als beim Vergleichsjahrgang 1997. Die Zahl der Promotionen insgesamt hat sich daher<br />
kaum erhöht, offenbar ist es aber gelungen, aus dem kleineren Potenzial an Hochschulabsolvent/inn/en<br />
eine gleich bleibend hohe Zahl an Nachwuchskräften für ein Promotionsvorhaben zu<br />
gewinnen, was sich in der höheren Promotionsquote niederschlägt. Da unter den Bedingungen<br />
eines sehr erfolgreichen Starts in den Arbeitsmarkt, wie er für den Jahrgang 2001 in fast allen<br />
Fachrichtungen zu konstatieren war, das Interesse an einer Promotion auch hätte niedriger ausfallen<br />
können, ist die wieder gestiegene Promotionsquote im Hinblick auf die wichtige Ausbildung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses eine bemerkenswert positive Tendenz.<br />
Traditionell hoch, und nochmals gestiegen ist die Promotionsquote in der Medizin. Sehr hoch<br />
ist die Promotionsquote traditionell auch in den Naturwissenschaften. Insbesondere in der Chemie<br />
bildet die Promotion beinahe den Regelabschluss. Gegenüber den Vergleichsjahrgängen ist<br />
die Promotionsquote hier noch einmal gestiegen und beträgt 82 Prozent. Schließen auch die<br />
noch im Verfahren befindlichen Chemiker/innen ihre Promotion erfolgreich ab, kann die Quote in<br />
den Bereich von 90 Prozent gelangen. Überdurchschnittlich hoch ist die Quote auch in der Physik,<br />
wo zwei Drittel der Absolvent/inn/en bereits promoviert sind, und in der Biologie mit 50 Prozent<br />
abgeschlossenen Promotionen nach fünf Jahren. Insbesondere in den Fächern Physik und<br />
Chemie ist der Zusammenhang mit den stark gesunkenen Absolventenzahlen zu beachten, die<br />
auch zu einer sinkenden Zahl von Promotionen führen. Die Erhöhung der Promotionsquote kann<br />
hier die Tendenz zu einer geringeren Zahl von Promotionen nicht verhindern. Ähnlich verhält es<br />
sich in den Ingenieurwissenschaften Maschinenbau und Elektrotechnik, wo ebenfalls eine Erhöhung<br />
der Promotionsquoten zu beobachten ist.<br />
Mit 12 Prozent hat der Anteil der noch laufenden bzw. unterbrochenen Promotionen wieder<br />
zugenommen. In den Ingenieurwissenschaften und der Informatik, der Rechtswissenschaft, den<br />
Sprach- und Kulturwissenschaften sowie bei den Magisterabsolvent/inn/en übersteigt der Anteil<br />
derer, die die Promotion auch fünf Jahre nach dem ersten Studienabschluss noch nicht abgeschlossen<br />
haben, den der bereits abgeschlossenen Promotionen. Der Anteil abgebrochener Promotionen<br />
hat sich insgesamt gegenüber den Vergleichsjahrgängen nicht verändert; lediglich in<br />
der Medizin ist ein Anstieg auf zwölf Prozent zu verzeichnen. Auf niedrigem Niveau gestiegen ist<br />
der Anteil derer, die eine Promotion noch planen.<br />
Aufgrund des hohen Anteils noch laufender Promotionen kann auch fünf Jahre nach dem<br />
Studienabschluss noch keine Aussage zur durchschnittlichen Dauer der Promotionen gemacht<br />
werden 9 . Die zahlreichen, noch nicht abgeschlossenen Promotionen weisen jedoch darauf hin,<br />
dass sich gegenüber einer älteren Studie mit Promovierten aus den 1980er Jahren (vgl. Enders/<br />
Bornemann 2001), die eine durchschnittliche Dauer von 5,7 Jahren zwischen Studienabschluss<br />
und Promotion ermittelt hatte, immer noch eine erhebliche Zeit bis zum Abschluss der Promotion<br />
vergeht. Die meisten Promovierenden nehmen ihre Promotion allerdings relativ schnell nach<br />
dem Studienabschluss (an einer Universität) auf: Die Hälfte nimmt die Promotion bis zu vier Mo-<br />
9 Diesbezüglich ist auf die zurzeit laufende dritte Befragung des Absolventenjahrgangs 1997 zu verweisen, die hierzu<br />
Ergebnisse liefern wird.<br />
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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss