HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />
4.12 Rückblickende Sicht auf die Studienentscheidung<br />
Die Frage, ob sie aus heutiger Sicht wieder das gleiche Studium aufnehmen würden, führt die Absolventinnen<br />
und Absolventen zu einer rückblickenden Bewertung ihres Bildungsverhaltens und<br />
lässt sie eine vorläufige Bilanz ihres bisherigen Werdegangs ziehen, wenngleich in diese Bilanz<br />
verschiedene Gründe und Erfahrungen eingehen und sie nicht ausschließlich aus dem bis dato<br />
erlangten beruflichen Erfolg entwickelt hat. Das erklärt auch, warum sich einige beruflich weniger<br />
erfolgreiche Absolvent/inn/en (trotzdem) mit ihren Bildungsentscheidungen in hohem Maße<br />
identifizieren.<br />
Der Zusammenhang zwischen der Übereinstimmung mit den Bildungsentscheidungen der<br />
Vergangenheit und dem Berufserfolg sind dennoch unübersehbar. Das gilt sowohl für Fachhochschul-<br />
als auch für Universitätsabsolvent/inn/en, die beide zu fast gleichen Einschätzungen gelangen:<br />
66 bzw. 72 Prozent würden sich rückblickend wieder für den gleichen Studiengang entscheiden.<br />
Ein Studium mit einer anderen Fachrichtung würde nahezu jede/r Fünfte aufnehmen und<br />
nur drei Prozent der Absolvent/inn/en würden rückblickend nicht wieder studieren (vgl. Tab.<br />
4.12).<br />
Gegenüber dem Vergleichsjahrgang 1997 hat die Verbundenheit mit dem absolvierten Studium<br />
bei den Absolvent/inn/en beider Hochschultypen leicht abgenommen, stärker bei den Fachhochschulabsolvent/inn/en.<br />
Die höchste Verbundenheit mit dem gewählten Studium zeigt sich in der Physik (92 %), der<br />
Informatik (Uni: 89 %, FH: 78 %), der Elektrotechnik (Uni: 84 %), dem Wirtschaftsingenieurwesen<br />
(Uni: 80 %, FH: 82 %) und der Wirtschaftswissenschaft (Uni: 82 %), der Psychologie (82 %), der<br />
Chemie (81 %), sem Maschinenbau (Uni: 80 %) sowie beim Lehramt der Primarstufe und Sonderschule<br />
(82 %).<br />
Dagegen findet sich bei Architekt/inn/en, Bauingenieurinnen und -ingenieuren mit Fachhochschuldiplom<br />
(51 % und 54 %) sowie Magisterabsolvent/inn/en (59 %) nur eine geringe Verbundenheit<br />
mit dem gewählten Studium. Bei Letzteren muss indes berücksichtigt werden, dass<br />
es sich im Sinne der Fragestellung z. T. auch um Unzufriedenheit mit der Wahl von Nebenfächern<br />
handeln kann. Die insgesamt geringste Verbundenheit weisen allerdings Pädagog/inn/en (49 %)<br />
auf. Hier haben sich die Anteile derer, die wieder das gleiche Fach studieren würden, stetig verringert.<br />
Wie Magisterabsolvent/inn/en würden Pädagog/inn/en heute sowohl überdurchschnittlich<br />
häufig einen anderen Abschluss als auch ein anderes Fach wählen. Dies trifft vermehrt auch<br />
für Fachhochschulabsolvent/inn/en der Fachrichtungen Informatik und Bauingenieur- und Vermessungswesen<br />
zu.<br />
Nach wie vor erscheint es unbefriedigend, wenn gut jede/r fünfte Absolvent/in einer Hochschule<br />
aus heutiger Sicht ein anderes Fach studieren würde, also eine falsche Fachwahl getroffen<br />
hat. Bei den besonders davon betroffenen baubezogenen Berufen mag man hierfür die eher unbeständige<br />
Arbeitsmarktlage anführen können. Wenn jedoch auch 22 Prozent der Humanmediziner/innen,<br />
wenn sie noch einmal entscheiden könnten, kein Medizinstudium mehr wählen würden,<br />
so ist das zumindest bedenklich, zumal hier bisher positivere Beschäftigungsaussichten vorherrschten.<br />
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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss