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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />

4.8 Erwägung von Selbstständigkeit<br />

Der beruflichen Selbständigkeit von Hochschulabsolventinnen und -absolventen wird seit Jahren<br />

ein hohes politisches und wirtschaftliches Interesse entgegen gebracht. Auch an den Hochschulen<br />

gewinnt das Thema Selbständigkeit und Existenzgründung an Bedeutung, was sich etwa an<br />

der Einrichtung zahlreicher Lehrstühle für Gründungsforschung in den vergangenen Jahren<br />

zeigt. Selbständigkeit ist zwar in einigen Fachrichtungen, vor allem den freien Berufen, traditionell<br />

weit verbreitet. Mit den Unternehmensgründungen junger, hochqualifizierter Fachkräfte, vor<br />

allem aus den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern ist jedoch die Hoffnung auf<br />

wichtige Innovationen verknüpft, die den Wirtschaftsstandort stärken und sich auch für den Arbeitsmarkt<br />

positiv auswirken sollen. Absolvent/inn/en, die eine Selbständigkeit anstreben, sollen<br />

beim Übergang aus der Hochschule in die Selbständigkeit unterstützt werden, insbesondere<br />

wenn sie sich an die wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen aus ihrer universitären<br />

Zeit machen. Auch die Etablierung von Technologie- und Gründerzentren im (lokalen) Umfeld<br />

der Hochschulen spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle.<br />

Die Erhebung von Daten zur beruflichen Selbständigkeit steht, ähnlich wie die zur wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung (vgl. Kap. 6), im Rahmen einer Mehrthemenbefragung von Hochschulabsolvent/inn/en<br />

vor einigen Schwierigkeiten. Die Kategorie der Selbständigkeit ist nicht<br />

eindeutig definiert und reicht vom Unternehmertum bis zu den freiberuflichen Tätigkeiten in den<br />

Geisteswissenschaften. Zwischen Werk- und Honorarverträgen auf der einen und Selbständigkeit<br />

auf der anderen Seite fällt auch den Befragten die Abgrenzung mitunter schwer, das eine kann in<br />

das andere übergehen. Für den Jahrgang 1997 wurde deshalb ein eigener Themenbericht zum<br />

Thema Selbständigkeit erstellt (Kerst/Minks 2005b), der wiederum an frühere Arbeiten bei <strong>HIS</strong> anschloss<br />

(vgl. Holtkamp/Imsande 2001). Der vorliegende Bericht kann das Thema jedoch nicht detailliert<br />

bearbeiten, sondern lediglich die Einschätzungen der Absolvent/inn/en zur Selbständigkeit<br />

darstellen. Weiteren Aufschluss darüber wird auch die dritte Befragung des Absolventenjahrgangs<br />

1997 erbringen, in der Selbständigkeit einen thematischen Schwerpunkt bilden wird, da<br />

viele Existenzgründungen erst später als fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss erfolgen.<br />

Ein Ergebnis der damaligen Analysen mit den Daten der ersten Befragung des Absolventenjahrgangs<br />

2001 (vgl. Kerst/Minks 2005b) war, dass dieser Absolventenjahrgang im ersten Jahr<br />

nach dem Studienabschluss eine höhere Selbständigkeitsquote aufwies als die Vorläuferjahrgänge.<br />

Die interessante Frage ist deshalb, ob sich dieser Trend auch in der mittelfristigen Betrachtung<br />

fortsetzt oder ob es sich hier in erster Linie um eine Folge der gesetzlichen Regelungen zur<br />

„Scheinselbständigkeit“ handelte, die dazu führte, dass ein größerer Teil von Werkvertragsarbeiten<br />

als Selbständigkeit wahrgenommen und ausgewiesen wurde.<br />

Unterstützung findet die Vermutung einer höheren Selbständigkeitsquote für den Jahrgang<br />

2001 in den jetzt vorliegenden Daten der zweiten Befragung allenfalls in geringem Maße (Tab.<br />

4.8). Mit jeweils zwölf Prozent Hochschulabsolvent/inn/en beider Hochschularten ist der Anteil<br />

derer, die bereits selbständig sind, leicht gestiegen. Auch die Gruppe derjenigen, die eine<br />

Selbständigkeit ernsthaft planen, fällt etwas größer aus, erreicht aber nicht die Werte des Jahrgangs<br />

1993. Gesunken sind folgerichtig die Anteilswerte der beiden übrigen Gruppen.<br />

Nach wie vor ändert sich an der grundlegenden Verteilung wenig. Etwa ein Drittel der Hochschulabsolvent/inn/en<br />

steht einer Selbständigkeit eindeutig ablehnend gegenüber. 40 bis 45<br />

Prozent planen zum Befragungszeitpunkt keine Aktivitäten in Richtung einer Selbständigkeit,<br />

weil etwas dagegen spricht. Das Potential für eine Selbständigkeit liegt demnach bei etwa einem<br />

Viertel und wurde knapp zur Hälfte bereits ausgeschöpft.<br />

142<br />

| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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