HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />
4.5 Stellenwechsel<br />
Die Befristung von Arbeitsverträgen, eine steigende Arbeitskraftnachfrage infolge einer dynamischen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch die Umsetzung einer individuellen Karriereplanung<br />
und eine individuell forciert betriebene Stellensuche können verantwortlich sein für einen<br />
Stellenwechsel.<br />
Seien es nun Optionen oder Notwendigkeiten der Beschäftigten, welche zu einem Stellenwechsel<br />
geführt haben – Fakt ist, dass in den ersten Berufsjahren meist ein oder mehrere Stellenwechsel<br />
erfolgen. Das trifft für gut die Hälfte der Absolvent/inn/en fast aller Studienfächer zu (vgl.<br />
Tab. 4.5). Allerdings ist gegenüber den Absolvent/inn/en des Prüfungsjahrgangs von 1997 eine<br />
z. T. erhebliche Abnahme des Anteils derjenigen mit mindestens einem Stellenwechsel zu verzeichnen<br />
(von 62 auf 53 % bei Fachhochschul- bzw. von 63 auf 57 % bei Universitätsabsolvent/<br />
inn/en). Demgegenüber steigt die Zahl derjenigen, die noch keinen Stellenwechsel vollzogen haben,<br />
von 38 auf 47 Prozent (FH) bzw. von 37 auf 43 Prozent (Uni) an. Besonders deutlich betrifft<br />
das die Absolvent/inn/en der Fachrichtungen Elektrotechnik, Bauingenieur-, Vermessungswesen<br />
und Informatik (jeweils FH und Uni), ebenso die der Architektur und Raumplanung (Uni), der Humanmedizin<br />
und Psychologie. Hier haben sich die Verbleibsraten auf der ersten Stelle gegenüber<br />
der Vorbefragung klar erhöht, wenn auch insgesamt – mit Ausnahme der Elektrotechniker/<br />
innen – auf einem insgesamt durchschnittlichen Niveau.<br />
Umgekehrt verhält es sich bei den Rechtswissenschaftler/inne/n, wo sich der Anteil der Absolvent/inn/en<br />
mit Stellenwechsel erhöht bzw. der Anteil ohne Stellenwechsel verringert hat und<br />
beides jetzt ein durchschnittliches Niveau erreicht. Relativ niedrig sind die Verbleibsraten auf der<br />
ersten Stelle dort, wo aus verschiedenen Gründen befristete erste Stellen üblich sind oder wo Referendariate<br />
einen Wechsel häufig erzwingen. Indes wird möglicherweise nicht jeder Stellenwechsel<br />
im Anschluss an ein Referendariat als solcher interpretiert und angegeben. So könnten<br />
etwa Jurist/inn/en den Wechsel aus der Referendariatsstelle in die erste Anschlusstätigkeit dann<br />
nicht als Stellenwechsel interpretieren, wenn sie im Justizdienst des jeweiligen Oberlandesgerichts<br />
verbleiben. Auch Lehrer/innen, die nach dem Referendariat an derselben Schule verbleiben,<br />
hätten keinen Stellenwechsel anzugeben.<br />
Erneut zeigen Absolvent/inn/en der Architektur (Uni), zudem der Biologie und der Humanmedizin<br />
besonders hohe Wechselraten. Über 60 Prozent dieser Absolvent/inn/en hat bereits einmal<br />
gewechselt 8 . Relativ wenig Stellenmobilität zeigen nach wie vor Informatiker/innen und besonders<br />
Ingenieurinnen und Ingenieure, speziell der Elektrotechnik.<br />
Die Anzahl der Stellenwechsel ist in der Tabelle nicht ausgewiesen. Der Befund hat sich gegenüber<br />
den vorherigen Jahrgängen nur wenig verändert. Durchschnittlich weisen diejenigen<br />
mit erfolgtem Stellenwechsel 1,8 Stellenwechsel auf. Mehr als 50 Prozent haben lediglich einmal<br />
die Stelle gewechselt, ein weiteres Viertel zweimal. Fünf Stellenwechsel und mehr gibt jeweils nur<br />
etwa ein Prozent der Absolvent/inn/en an.<br />
8 Der Anteil der Absolvent/inn/en der Pharmazie/Lebensmittelchemie beträgt sogar 73 Prozent, ist aber aufgrund<br />
geringer Fallzahlen mit Unsicherheiten behaftet.<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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