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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />

4.4 Entscheidungsgründe für die aktuelle Stelle<br />

Die Befunde zu den Entscheidungsgründen für die Wahl der aktuellen bzw. der letzten beruflichen<br />

Stelle sind über die bisherigen Erhebungszeitpunkte bzw. Absolventenkohorten seit 1993<br />

äußerst stabil. Keine der dargelegten Entscheidungskriterien kann als unwichtig bezeichnet werden,<br />

vielmehr zeigt sich eine breite Streuung der verschiedenen Aspekte (vgl. Tab. 4.4). An der<br />

Reihenfolge der (drei) wichtigsten Entscheidungsgründe hat sich ebenfalls nicht geändert: Am<br />

wichtigsten ist die Erwartung interessanter Arbeitsaufgaben, die von über 80 Prozent der Absolvent/inn/en<br />

genannt wird, gefolgt von günstigen Arbeitsbedingungen und einem guten Arbeitsbzw.<br />

Betriebsklima (jeweils von über 50 Prozent der Befragten allerdings deutlich seltener als entscheidende<br />

Gründe genannt).<br />

Auch hinsichtlich der weniger wichtigen Gründe hat sich nichts geändert: Am seltensten wird<br />

nach wie vor der Freundeskreis am Ort als wichtiger Grund benannt. Daneben gehören ebenfalls<br />

familiäre Gründe und die Aussicht auf gute Aufstiegschancen zu den weniger wichtigen Gesichtspunkten.<br />

Ersteres hat jedoch gegenüber der 1997er Absolventenbefragung wieder etwas an Bedeutung<br />

gewonnen, während letzteres seit der 1993er Befragung stetig an Bedeutung verliert.<br />

Das Gehaltsangebot ist auch für immer weniger Befragte ausschlaggebend. Dabei legen Absolvent/inn/en<br />

mit Fachhochschuldiplom auf das Gehalt größeren Wert als Befragte mit Universitätsabschluss,<br />

welches vor allem mit der unterschiedlichen Fächerzusammensetzung zusammenhängt.<br />

Unter Absolvent/inn/en von Universitäten sind Fachrichtungen stärker vertreten, die relativ<br />

wenig Einfluss auf das Gehaltsniveau ermöglichen, insbesondere bei Arbeitnehmer/inne/n im<br />

Geltungsbereich des öffentlichen Dienstes (z. B. Mediziner/innen, Lehrer/innen, Wissenschaftler/<br />

innen). Befragte, die wie Wirtschaftswissenschaftler/innen, Informatiker/innen oder Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure hauptsächlich in privatwirtschaftlich organisierten Dienstleistungen oder der<br />

Industrie arbeiten, gewichten unabhängig von ihrer Herkunft aus Fachhochschulen oder Universitäten<br />

den Faktor Gehalt deutlich höher. Eine weitere Differenz zwischen Fachhochschul- und<br />

Universitätsabsolvent/inn/en ergibt sich bei der Nähe zum Heimatort, die für fast jeden zweiten<br />

Befragten mit Fachhochschuldiplom ein wichtiges Kriterium darstellt, worin sich die regionale<br />

Verankerung der Fachhochschulen widerspiegeln könnte.<br />

Beachtenswert ist die Entwicklung des Entscheidungskriteriums „Attraktivität des Standortes“,<br />

welches verschiedene Aspekte beinhaltet: Beispielsweise kann mit dem Begriff des Standortes in<br />

größeren Unternehmen die firmeninterne Standortqualität gemeint sein. Allerdings konnte bereits<br />

in der 1997er Befragung aufgezeigt werden, dass die Zusammenhänge des Standortkriteriums<br />

mit unternehmens- und arbeitsplatzbezogenen Aspekten wie Betriebsklima, Arbeitsbedingungen<br />

oder Aufstiegschancen nur schwach ausgeprägt sind (vgl. Kerst/Minks 2005a). In erster<br />

Linie verweist das Item auf den regionalen Aspekt der räumlichen Lage des Arbeitsplatzes. Und<br />

diese Lage kann in Relation zum eigenen Wohnort attraktiv sein, etwa aufgrund geringer Wegezeiten<br />

zum Arbeitsplatz, aber auch hinsichtlich der allgemeinen Lebensqualität als attraktiv empfunden<br />

werden. Festzustellen bleibt: Die Attraktivität des Standortes gewinnt für die Befragten<br />

beider Hochschularten weiterhin auffallend an Bedeutung und ist deutlich wichtiger als etwa das<br />

Gehalt oder gute Aufstiegschancen. Das Standortkriterium ist sogar das einzige, das im Vergleich<br />

der beiden befragten Prüfungsjahrgänge 1993 und 1997 beständig an Bedeutung zunimmt.<br />

Der Einfluss der Arbeitsmarktsituation bei der Entscheidung für die Annahme eines Arbeitsangebotes<br />

ist in den verschiedenen Fachrichtungen klar feststellbar. So führt die nach wie vor eher<br />

unbeständige Beschäftigungssituation für die mit der Bauwirtschaft zusammenhängenden Berufe<br />

dazu, dass die ansonsten eher weniger relevanten Entscheidungskriterien wie „Mangel an be-<br />

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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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