HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />
4.3 Genutzte Wege zur Stellenfindung<br />
Die Wege und Möglichkeiten der Stellenfindung der Absolventinnen und Absolventen sind vielfältig<br />
und durch verschiedene Faktoren und Vorausetzungen beeinflusst. Oftmals werden auch<br />
verschiedene, sich ergänzende Wege der Stellenfindung miteinander kombiniert. Dabei unterscheidet<br />
sich die Suche nach der ersten Stelle, bei der Verbindungen und Bezüge zum Studium<br />
eine wesentliche Rolle spielen (vgl. Briedis/Minks 2004: 110ff.) von den Wegen, die zu nachfolgenden<br />
Stellen führen. In diesem Abschnitt werden deshalb nur diejenigen Befragten betrachtet,<br />
die nach dem Hochschulabschluss bereits mindestens einmal die Stelle gewechselt haben.<br />
Der mit Abstand am häufigsten beschrittenen Weg bei der Stellenfindung ist nach wie vor die<br />
Bewerbung auf eine Ausschreibung bzw. Stellenanzeige hin (vgl. Tab. 4.3). Weiterhin spielt auch<br />
das Herantreten des Arbeitgebers an potenzielle Beschäftigte eine große Rolle, das wiederum<br />
vermutlich über bestehende Kontakte aus einer früheren Erwerbstätigkeit oder sogar noch durch<br />
bestehende Verbindungen aus der Studien- und Examenszeit, die selbst fünf Jahre nach dem Studienabschluss<br />
eine zwar geringer werdende, aber noch erkennbare Rolle spielen, ausgelöst wird.<br />
Einen weiteren wichtigen Platz bei der erfolgreichen Stellensuche nimmt zudem das Internet ein,<br />
dessen Bedeutung gegenüber dem Prüfungsjahrgang 1997, wo dieses Item erstmalig erhoben<br />
wurde, weiter zugenommen hat. Das Internet hat hier vor allem für Naturwissenschaftler/innen,<br />
Informatiker/innen und Ingenieurinnen und Ingenieure, aber auch Wirtschaftswissenschaftler/<br />
innen Bedeutung. Außerdem gehören Initiativ- bzw. sog. Blindbewerbungen sowie die Vermittlung<br />
durch Eltern und Freunde zu den am häufigsten benutzten Möglichkeiten der Stellenfindung.<br />
Auch wenn die eher formalen Bewerbungswege einen hohen Stellenwert besitzen, so sind<br />
die Vielfalt und die Einflussmöglichkeiten informaler Wege, wie z. B. die Vermittlung durch Eltern<br />
oder Freunde/Bekannte, Kontakte aus früheren beruflichen Tätigkeiten oder während des Studiums,<br />
nicht zu unterschätzen. Die befragten Absolvent/inn/en konnten bestehende Kontakte<br />
(re-)aktivieren und somit von vorhandenen personalen Netzwerken profitieren. Selbst wenn diese<br />
Wege der Stellenfindung – mit Ausnahme der Ansprache durch den Arbeitgeber – für sich<br />
genommen nur wenig genannt werden, sie gewinnen im Einzelfall an Bedeutung und ergänzen<br />
oder ersetzen die „normalen“ Wege der Bewerbung.<br />
Auffällig unterschiedliche Wege der Stellenfindung zwischen Absolvent/inn/en von Fachhochschulen<br />
und Universitäten sind insgesamt nicht feststellbar, auch nicht zwischen den sich<br />
entsprechenden Fachrichtungen. Neben der Bedeutungszunahme des Internets gibt es keine<br />
weiteren Veränderung gegenüber den Vorbefragungen, die deutlich bei Absolvent/inn/en der<br />
Fachhochschulen, oder auch bei den universitären Fachrichtungen festzustellen wären.<br />
Teilweise spiegelt sich die Arbeitsmarktlage auch in den Wegen der Stellenfindung wider. So<br />
deutet das Herantreten des Arbeitgebers an die Bewerber/innen bzw. potenziellen Arbeitnehmer/innen<br />
auf einen Nachfrageüberhang für gesuchte Berufe bzw. Fachkräfte hin. Für Lehrer/innen<br />
hat dieser Weg der Stellenfindung gegenüber dem Jahrgang 1997 wieder an Bedeutung gewonnen.<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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