HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />
4.2 Berufliche Zufriedenheit<br />
Die berufliche Zufriedenheit der Absolvent/inn/en wird auf einer fünfstufigen Skala von „unzufrieden“<br />
bis „sehr zufrieden“ mit insgesamt 15 Items erfragt, die verschiedene Aspekte abdecken.<br />
Drei grundlegende Bereiche können unterschieden werden: die inhaltliche Ausgestaltung, Anforderungen<br />
und Bedingungen der Arbeit mit den Items „Tätigkeitsinhalte“, „Möglichkeit, eigene<br />
Ideen einzubringen“, „technische Ausstattung“, „Arbeitsklima“, „Arbeitsbedingungen“, die<br />
zeitlichen Rahmenbedingungen der Arbeit mit den Items „Arbeitszeitgestaltung“, „Raum für<br />
das Privatleben“ und „Familienfreundlichkeit“ sowie die (materiellen) Gratifikationen und Erträge<br />
der Arbeit, die die Items „berufliche Position“, „Einkommen“, „Aufstiegsmöglichkeiten“, „Fortund<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten“, „Qualifikationsangemessenheit“ und „Beschäftigungssicherheit“<br />
umfassen.<br />
Die berufliche Zufriedenheit basiert auf den subjektiven Wahrnehmungen und Urteilen der<br />
Befragten, die wiederum sowohl durch längerfristig wirkende strukturelle und betriebliche Gegebenheiten<br />
als auch durch situativ bedingte, individuelle Einschätzungen beeinflusst werden. Insofern<br />
stellt die berufliche Zufriedenheit immer auch eine Momentaufnahme dar, was auch den<br />
Jahrgangsvergleich in den Fachrichtungen erschwert.<br />
Die höchste Zufriedenheit wird mit Bezug auf die Arbeitsinhalte und -anforderungen erkennbar<br />
(vgl. Tab. 4.2). Am größten ist die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten, die 80 Prozent erreicht.<br />
Hier spiegelt sich erneut das relativ hohe Maß an beruflich adäquaten Tätigkeiten wider<br />
(vgl. Kap. 4.1). Auch das Arbeitsklima und die Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen, werden<br />
hoch bewertet, die Arbeitsmittelausstattung und die Arbeitsbedingungen etwas weniger stark.<br />
Deutlich weniger zufrieden sind die befragten Hochschulabsolvent/inn/en mit der Ertragsseite<br />
ihrer Tätigkeit. Zwar ist die Zufriedenheit – wiederum parallel zur Adäquanz – mit der beruflichen<br />
Position relativ hoch, die Beschäftigungssicherheit und Qualifikationsangemessenheit liegen<br />
schon etwas niedriger, während Einkommen, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und insbesondere<br />
die Aufstiegschancen skeptischer beurteilt werden. Vergleichsweise selten, in vielen Bereichen<br />
zu unter 50 Prozent, wird Zufriedenheit auch mit den zeitlichen Aspekten der Beschäftigung<br />
sowie der Familienfreundlichkeit der Arbeit artikuliert. Im Großen und Ganzen bleibt diese<br />
Verteilung über die drei Kohorten stabil. Viele der Items haben recht konstant bleibende Zufriedenheitsquoten<br />
im Vergleich der drei Jahrgänge. Verbessert hat sich bei Absolvent/inn/en beider<br />
Hochschularten die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten sowie mit den Möglichkeiten, eigene<br />
Ideen einzubringen.<br />
Für die einzelnen Dimensionen zeigen sich jedoch teilweise sehr unterschiedliche Antworten<br />
in den einzelnen Fachrichtungen. Besonders auffällig sind die Antworten der Mediziner/innen,<br />
deren schlechte Arbeitsbedingungen, insbesondere die langen Arbeitszeiten, sichtbar werden.<br />
Vor allem in den auf die Arbeitszeit bezogenen Dimensionen äußern die Mediziner/innen<br />
kaum Zufriedenheit. Nur jeweils zwölf Prozent sind mit dem verbleibenden Raum für das Privatleben,<br />
der Länge der Arbeitszeit und der Familienfreundlichkeit zufrieden. Gegenüber den Vergleichsjahrgängen<br />
haben die Zufriedenheitswerte zum Teil noch einmal deutlich abgenommen.<br />
Mit weitem Abstand sind die Mediziner in zeitlicher Hinsicht am wenigsten zufrieden. Aber auch<br />
mit der Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, sind bei ihnen nur 32 Prozent zufrieden. Dies ist<br />
mit Abstand der geringste Anteilswert unter allen Fachrichtungen.<br />
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| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss