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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />

Volladäquate Beschäftigung ist der am häufigsten vorkommende Typ, zu dem sich fünf Jahre<br />

nach dem Studienabschluss etwa 60 Prozent der Fachhochschul- und zwei Drittel der Universitätsabgänger/innen<br />

zählen. Wie schon bei der Betrachtung der Einzeldimensionen sichtbar wurde,<br />

sind vor allem die Angehörigen der klassischen Professionen volladäquat beschäftigt. Von<br />

den Fachhochschulabsolvent/inn/en sind es vor allem die Informatiker/innen und Sozialarbeiter/<br />

innen, die überdurchschnittlich häufig volladäquat tätig sind. Besonders selten gehören – auch<br />

das spiegelt die vorstehenden Ergebnisse der Einzelbetrachtungen wider – Magisterabsolvent/<br />

inn/en und Erziehungswissenschaftler/innen zu diesem Typ. Aber auch Mathematiker/innen und<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure mit Universitätsabschluss weisen tendenziell durchschnittliche<br />

oder sogar unterdurchschnittliche Anteilswerte auf.<br />

Gerade bei diesen Fachrichtungen, in denen die vollständige Adäquanz seltener gegeben ist,<br />

muss der Typ der ausschließlich vertikalen Adäquanz ergänzend hinzugezogen werden. Es zeigt<br />

sich dann, dass dadurch ein geringerer Anteil volladäquater Beschäftigungsverhältnisse oft ausgeglichen<br />

wird. Gerade in den Ingenieurwissenschaften ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil<br />

mit nur vertikaler Adäquanz festzustellen. Zusammen ergeben sich Angemessenheitsquoten von<br />

85 bis 95 Prozent. Detaillierte Auswertungen für den Jahrgang 1997 ergaben, dass sich nur vertikal<br />

adäquat beschäftigte Hochschulabsolvent/inn/en interessante und relevante Arbeitsgebiete<br />

erschließen können, nach einem Mathematik- oder Physikstudium etwa Tätigkeiten in der Informationstechnik<br />

(vgl. Fehse/Kerst 2007: 85).<br />

Im Vergleich der Kohorten fällt der hohe Anteil der nur vertikal adäquat beschäftigten Maschinenbau-/Elektroingenieurinnen<br />

und -ingenieure beim Jahrgang 1997 auf. Dieser sehr stark besetzte<br />

Jahrgang traf zwar auf einen aufnahmefähigen Arbeitsmarkt, musste aber möglicherweise<br />

fachliche Umorientierungen in Kauf nehmen. Für die Fachhochschulabsolvent/inn/en dieser beiden<br />

Fachrichtungen ergab sich in diesem Jahrgang auch ein schnellerer Übergang in eine Leitungsfunktion<br />

(vgl. Tab. 3.4). Die schwierige Situation des Jahrgangs 1993 kommt in dem hohen<br />

Anteil der inadäquat Beschäftigten zum Ausdruck, der in den Folgejahrgängen deutlich sank. Für<br />

das Bauingenieurwesen ist ein Gegentrend zu sehen; dort steigt der Anteil der rein vertikalen<br />

Adäquanz an.<br />

Eine rein fachlich angemessene Beschäftigung bei vertikaler Inadäquanz trifft nur für eine kleine<br />

Gruppe von Hochschulabsolvent/inn/en zu, etwa acht Prozent der Fachhochschul- und drei<br />

Prozent der Universitätsabsolvent/inn/en. Zudem sind es nur wenige Fachrichtungen, in denen<br />

dies überhaupt in nennenswertem Umfang vorkommt. Einen durchgehend hohen Anteil dieses<br />

Typs weisen die Wirtschaftswissenschaftler/innen mit Fachhochschuldiplom auf. Auch in den Agrar-<br />

und Ernährungswissenschaften kam dies bei früheren Jahrgängen häufig vor, möglicherweise<br />

dann, wenn die Absolvent/inn/en auf die geplante Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes<br />

warteten. Auch in der Informatik sowie der Erziehungswissenschaft (beides mit Universitätsabschluss)<br />

gibt es einen überdurchschnittlichen Anteil dieser Gruppe. Für den Jahrgang 1997<br />

ließ sich etwa zeigen, dass solche Befragte häufig in den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb<br />

zurückgekehrt sind oder als kaufmännische Sachbearbeiter/innen, EDV-Systembetreuer/innen<br />

oder Erzieher/innen arbeiten, also in Positionen, in denen ihr fachliches Wissen als Überschussqualifikation<br />

genutzt wird.<br />

Als vollständig inadäquat erwerbstätig sehen sich etwa zehn Prozent der Absolvent/inn/en.<br />

Für alle drei Kohorten war das Risiko, zu dieser Gruppe zu gehören, in den Agrar- und Ernährungswissenschaften<br />

(FH und Uni), den Wirtschaftswissenschaften (FH), bei Erziehungswissenschaftler/inne/n<br />

und Magisterabsolvent/inn/en besonders hoch. Gesunken ist es in der Zeitreihe<br />

in den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften (Ausnahme hier: Wirtschaftsinge-<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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