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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />

4 Berufliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven<br />

In diesem Abschnitt werden Ergebnisse zu den berufspraktischen Erfahrungen der befragten<br />

Hochschulabsolvent/inn/en fünf Jahre nach dem Studienabschluss präsentiert. Während in der<br />

ersten Befragungswelle die Antworten und Beurteilungen, z. B. zur Angemessenheit der beruflichen<br />

Tätigkeiten oder zu den beruflichen Perspektiven, in erster Linie geprägt waren durch die<br />

Übergangsphase nach dem Studium, so ist nach nunmehr fünf Jahren eine Konsolidierung der<br />

beruflichen Situation eingetreten. Die nun erreichte berufliche Position kann daher durchaus facettenreicher<br />

eingeschätzt und bewertet werden. Darüber hinaus werden rückblickend die Studienentscheidung<br />

noch einmal beurteilt sowie Vorgehensweisen bei der Stellensuche und etwaige<br />

Stellenwechsel betrachtet.<br />

4.1 Adäquanz der Erwerbstätigkeit<br />

Wenn Hochschulabsolvent/inn/en nach dem Studienabschluss in eine ihrer Qualifikation angemessene<br />

Erwerbstätigkeit einmünden, ist dies nicht nur individuell im Hinblick auf den Ertrag des<br />

Studiums bedeutsam. In der Perspektive der Hochschulbildung insgesamt zeigen Informationen<br />

zur Beschäftigungsadäquanz, ob und in welchem Maße Fachkräftepotential und Nachfrage übereinstimmen.<br />

Eine massenhaft inadäquate Beschäftigung, wie sie im Zuge des Ausbaus der Hochschulbildung<br />

gelegentlich erwartet wurde, würde nicht nur auf die Fehlallokation von Ressourcen<br />

hindeuten, sondern vermutlich auch Auswirkungen auf die Studiennachfrage haben. Bisher<br />

gibt es allerdings wenig Anzeichen für eine verbreitet inadäquate Beschäftigung. Sicher hat der<br />

Trend zur Wissensintensivierung in vielen Arbeitsbereichen dazu geführt, dass auch eine gestiegene<br />

Zahl von Hochschulabsolvent/inn/en überwiegend angemessen beschäftigt werden konnte.<br />

Einschränkend ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Adäquanz der Beschäftigung von Hochschulabsolvent/inn/en<br />

historisch variabel ist und in wesentlichen Dimensionen ohnehin nur über<br />

die Selbsteinschätzung von Befragten erhoben werden kann.<br />

In den <strong>HIS</strong>-Absolventenstudien wird seit Jahren eine mehrdimensionale Messung der Beschäftigungsadäquanz<br />

vorgenommen. Dabei wird zwischen vertikaler und horizontaler Adäquanz<br />

unterschieden. Unter den Merkmalen für vertikale Adäquanz ist die formale Notwendigkeit<br />

eines Hochschulabschlusses ein wichtiges Kriterium. Als weitere Merkmale der vertikalen<br />

Adäquanz werden zum einen die Positionsadäquanz, die den erreichten Status bewertet, zum anderen<br />

die Niveauadäquanz, bezogen auf das Niveau der Arbeitsaufgaben, erhoben, darüber hinaus<br />

in horizontaler Perspektive die Fachadäquanz. Diese vier Merkmale (Hochschulabschluss,<br />

Positionsadäquanz, Niveauadäquanz und Fachadäquanz) korrelieren zwar nicht selten miteinander,<br />

sind aber prinzipiell voneinander unabhängig. So kann der Aufstieg in eine leitende Position<br />

bedeuten, dass zuvor aufgebaute fachliche (Spezial )Kompetenzen zwar nach wie vor eine wichtige<br />

Basis bilden, für die konkrete Arbeit jedoch nicht mehr benötigt werden. Ebenso können Positions-<br />

und Niveauadäquanz auseinanderfallen.<br />

Auf der Grundlage dieser differenzierten Erfassung verschiedener Merkmale der Beschäftigungsadäquanz<br />

kann eine Typologie entwickelt werden, die die vertikale und horizontale Dimension<br />

der Adäquanz kombiniert. 6 Im Unterschied zu den früher gelegentlich verwendeten Typologien,<br />

die auf einer Clusteranalyse beruhten (vgl. z. B. Kerst/Minks 2005a), ist es mit diesem Verfah-<br />

6 Zum Verfahren der Bildung dieser Typologie, in die zusätzlich auch Angaben zur beruflichen Stellung der Befragten<br />

eingehen, vgl. die Ausführungen in Fehse/Kerst 2007.<br />

Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />

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