HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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12.01.2014 Aufrufe

Zusammenfassung Hochschulabsolvent/inn/en mit der Ertragsseite ihrer Tätigkeit. Zwar ist die Zufriedenheit – wiederum parallel zur Adäquanz – mit der beruflichen Position relativ hoch, die Beschäftigungssicherheit und Qualifikationsangemessenheit liegen schon etwas niedriger, während Einkommen, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und insbesondere die Aufstiegschancen skeptischer beurteilt werden. Vergleichsweise selten, in vielen Bereichen zu unter 50 Prozent, wird Zufriedenheit auch mit den zeitlichen Aspekten der Beschäftigung sowie der Familienfreundlichkeit der Arbeit artikuliert. Im Großen und Ganzen bleibt diese Verteilung über die drei Kohorten stabil. Verbessert hat sich bei Absolvent/inn/en beider Hochschularten die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten sowie mit den Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen. Zu dem am häufigsten beschrittenen Weg zur Stellenfindung gehört nach wie vor die Bewerbung auf eine Ausschreibung bzw. Stellenanzeige hin. Weiterhin spielt auch das Herantreten des Arbeitgebers an potenzielle Beschäftigte eine große Rolle, das die Einbettung in berufliche Netzwerke anzeigt. Darüber hinaus gehören Initiativ- bzw. sogenannten Blindbewerbungen sowie die Vermittlung durch Eltern und Freunde zu den häufig genutzten Möglichkeiten der Stellenfindung. Das Internet erweist sich als immer wichtiger für die Stellensuche. Es hat vor allem für Naturwissenschaftler/innen, Informatiker/innen, Ingenieure und Ingenieurinnen, aber auch Wirtschaftswissenschaftler/innen Bedeutung. Die Entscheidungsgründe für die Wahl der aktuellen Stelle sind im Vergleich der drei Kohorten äußerst stabil. Es gibt eine breite Streuung der verschiedenen Gründe. An der Reihenfolge der wichtigsten Entscheidungsgründe hat sich nichts geändert: Am wichtigsten ist die Erwartung interessanter Arbeitsaufgaben, die von über 80 Prozent der Absolvent/inn/en genannt wird, gefolgt von günstigen Arbeitsbedingungen und einem guten Arbeits- bzw. Betriebsklima. An Bedeutung gewonnen hat das Kriterium des regionalen Standorts. Typisch für die ersten Berufsjahre von Hochschulabsolvent/inn/en ist der ein- oder mehrmalige Stellenwechsel. Gut die Hälfte des aktuellen Jahrgangs hat die Stelle bereits gewechselt. Dieser Anteil liegt unter dem des Vergleichsjahrgangs 1997. Allerdings gibt ein größerer Teil der Absolvent/inn/en des aktuellen Jahrgangs Wechselabsichten für die Zukunft zu erkennen. Möglicherweise sehen die Absolvent/inn/en nach den am Arbeitsmarkt schwierigen Jahren bis 2006 nun Chancen auf eine Verbesserung ihrer beruflichen Situation. Nicht alle Stellenwechsel sind jedoch durch positive Erwartungen motiviert, auch Auslaufen von Befristungen oder wirtschaftliche Probleme bzw. Kündigungen spielen eine Rolle als Beweggrund für einen Stellenwechsel. Den Hochschulabsolvent/inn/en steht eine Reihe von Wegen offen, die berufliche Zukunft zu sichern oder zu verbessern. Eine Frage des Fragebogens erkundet, welche dieser Wege im bisherigen Berufsverlauf genutzt wurden. Die in früheren Erhebungen enthaltene Teilfrage, welche Wege in der Zukunft genutzt werden sollen, wurde dem aktuellen Jahrgang nicht mehr gestellt. Die zur Sicherung der beruflichen Zukunft eingesetzten Strategien und Wege bleiben in ihrer relativen Bedeutung beim aktuellen Jahrgang stabil, wenngleich die Zustimmung zu den meisten Items etwas schwächer ausfällt als bei den Vergleichsjahrgängen. Als wichtigste Wege werden genannt: Berufliches Engagement, Erwerb zusätzlicher fachlicher Kenntnisse, fachliche Spezialisierung, Aufbau und Pflege eines Kontaktnetzwerks, Weiterbildung, regionale Mobilität sowie Sammlung von Auslandserfahrungen. Diese am häufigsten genannten Wege der beruflichen Zukunftssicherung zeigen die Reaktion auf typische Anforderungen, mit denen Berufsanfänger in den ersten Jahren konfrontiert sind. Sie müssen sich sozial integrieren, fachlich spezialisieren, ihr an der Hochschule erworbenes Wissen für den Arbeitsalltag ergänzen sowie flexibel und mobil sein. Die Internationalisierung der Wirtschaft bietet bzw. erfordert häufiger die Arbeit im Ausland. Einige typische fachspezifische Wege der Zukunftssicherung werden ebenfalls er- X | Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

Zusammenfassung kennbar: So werden in der Physik und der Chemie die fachliche Spezialisierung und der Erwerb zusätzlicher Kenntnisse durch wissenschaftliche Weiterqualifizierung überdurchschnittlich hoch gewichtet. In den Naturwissenschaften hat auch das Sammeln von Auslandserfahrungen und die Bereitschaft, auch im Ausland zu arbeiten, an Bedeutung gewonnen. Im Sozialwesen sowie in der Psychologie, Pädagogik und unter Magisterabsolvent/inn/en spielt die persönliche Vernetzung eine überdurchschnittlich große Rolle. Die erste Befragung des Jahrgangs 2001 zeigte eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zu Selbständigkeit bei den Hochschulabsolvent/inn/en. Dieser Trend setzte sich offenbar nicht fort. Mit jeweils zwölf Prozent Hochschulabsolvent/inn/en beider Hochschularten ist der Anteil derer, die bereits selbständig sind, nur leicht gestiegen. Auch die Gruppe derjenigen, die eine Selbständigkeit ernsthaft planen, fällt etwas größer aus, erreicht aber nicht die Werte des Jahrgangs 1993. Nach wie vor ändert sich an der grundlegenden Verteilung wenig. Etwa ein Drittel der Hochschulabsolvent/inn/en steht einer Selbständigkeit eindeutig ablehnend gegenüber. 40 bis 45 Prozent planen zum Befragungszeitpunkt keine Aktivitäten in Richtung einer Selbständigkeit, weil etwas dagegen spricht. Das Potential für eine Selbständigkeit liegt demnach bei etwa einem Viertel und wurde knapp zur Hälfte bereits ausgeschöpft. Hinsichtlich der Fachrichtungen fällt insbesondere die gestiegene Selbständigenquote der Informatiker auf. Die Beschäftigungssicherheit wird von den Absolvent/inn/en des Jahrgangs 2001 mit einem Fachhochschuldiplom wieder leicht optimistischer eingeschätzt als von den Absolvent/inn/en des Jahrgangs 1997. Bei denjenigen Befragten mit einem Universitätsabschluss sind die Unterschiede zwischen den beiden Jahrgängen nicht so deutlich. Zu den besonders optimistischen Fachhochschulabsolvent/inn/en zählen Befragte aus dem Bauingenieurwesen, dem Maschinenbau und den Wirtschaftswissenschaften. In den universitären Fachrichtungen Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik, Wirtschaftswissenschaften und Humanmedizin betrachten die Absolvent/ inn/en des Jahrgangs 2001 ihre Situation ebenfalls optimistischer als die des Vorgängerjahrgangs 1997. Besonders verbessert hat sich die Situation offenbar für die Lehrer, welche die insgesamt positivsten Einschätzungen zur Beschäftigungssicherheit vorweisen. Trotz der mittlerweile wieder besseren Beschäftigungsaussichten sind bei Befragten aus zahlreichen Fachrichtungen noch Zweifel über die eigene Beschäftigungssicherheit vorhanden. Hier könnte die nach dem eher günstigen Berufseinstieg der Absolvent/inn/en des Jahrgangs 2001 folgende Krisenphase in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt ihre Spuren hinterlassen haben. Die Einschätzungen der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten haben sich gegenüber dem vorherigen Befragungsjahrgang nur wenig verändert. Die Hälfte der Befragten sieht für sich zumindest gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, ein Drittel neigt dem mittleren Wert zu und nur etwa 15 Prozent beurteilen ihre Möglichkeiten als schlecht. Erwähnenswerte Unterschiede zwischen den Abschlussarten Fachhochschule und Universität sind nicht erkennbar, wohl aber zwischen den verschiedenen Fachrichtungen. Im Rückblick auf die Studienentscheidung ziehen die Absolvent/inn/en eine Bilanz ihres bisherigen Werdegangs. Nur drei Prozent der Absolvent/inn/en würden sich aus heutiger Sicht gegen ein Studium entscheiden, immerhin 20 Prozent ein anderes Fach wählen. Die Verbundenheit mit dem gewählten Studium ist in den Natur- und Ingenieurwissenschaften besonders hoch. Besonders gering fällt sie bei Architekt/inn/en und Bauingenieur/inn/en mit Fachhochschulabschluss, bei Magisterabsolvent/inn/en und Erziehungswissenschaftler/inne/n aus, wo sich nur etwa die Hälfte der Befragten wieder für ein solches Studium entscheiden würde. Die Verbundenheit mit dem gewählten Fach zeigt sich auch im Wunsch nach qualifikationsangemessener Erwerbstätigkeit. Über 80 Prozent der Absolvent/inn/en möchten auch in Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss | XI

Zusammenfassung<br />

Hochschulabsolvent/inn/en mit der Ertragsseite ihrer Tätigkeit. Zwar ist die Zufriedenheit – wiederum<br />

parallel zur Adäquanz – mit der beruflichen Position relativ hoch, die Beschäftigungssicherheit<br />

und Qualifikationsangemessenheit liegen schon etwas niedriger, während Einkommen,<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und insbesondere die Aufstiegschancen skeptischer beurteilt<br />

werden. Vergleichsweise selten, in vielen Bereichen zu unter 50 Prozent, wird Zufriedenheit<br />

auch mit den zeitlichen Aspekten der Beschäftigung sowie der Familienfreundlichkeit der Arbeit<br />

artikuliert. Im Großen und Ganzen bleibt diese Verteilung über die drei Kohorten stabil. Verbessert<br />

hat sich bei Absolvent/inn/en beider Hochschularten die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten<br />

sowie mit den Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen.<br />

Zu dem am häufigsten beschrittenen Weg zur Stellenfindung gehört nach wie vor die Bewerbung<br />

auf eine Ausschreibung bzw. Stellenanzeige hin. Weiterhin spielt auch das Herantreten des<br />

Arbeitgebers an potenzielle Beschäftigte eine große Rolle, das die Einbettung in berufliche Netzwerke<br />

anzeigt. Darüber hinaus gehören Initiativ- bzw. sogenannten Blindbewerbungen sowie die<br />

Vermittlung durch Eltern und Freunde zu den häufig genutzten Möglichkeiten der Stellenfindung.<br />

Das Internet erweist sich als immer wichtiger für die Stellensuche. Es hat vor allem für Naturwissenschaftler/innen,<br />

Informatiker/innen, Ingenieure und Ingenieurinnen, aber auch Wirtschaftswissenschaftler/innen<br />

Bedeutung.<br />

Die Entscheidungsgründe für die Wahl der aktuellen Stelle sind im Vergleich der drei Kohorten<br />

äußerst stabil. Es gibt eine breite Streuung der verschiedenen Gründe. An der Reihenfolge der<br />

wichtigsten Entscheidungsgründe hat sich nichts geändert: Am wichtigsten ist die Erwartung interessanter<br />

Arbeitsaufgaben, die von über 80 Prozent der Absolvent/inn/en genannt wird, gefolgt<br />

von günstigen Arbeitsbedingungen und einem guten Arbeits- bzw. Betriebsklima. An Bedeutung<br />

gewonnen hat das Kriterium des regionalen Standorts.<br />

Typisch für die ersten Berufsjahre von Hochschulabsolvent/inn/en ist der ein- oder mehrmalige<br />

Stellenwechsel. Gut die Hälfte des aktuellen Jahrgangs hat die Stelle bereits gewechselt. Dieser<br />

Anteil liegt unter dem des Vergleichsjahrgangs 1997. Allerdings gibt ein größerer Teil der Absolvent/inn/en<br />

des aktuellen Jahrgangs Wechselabsichten für die Zukunft zu erkennen. Möglicherweise<br />

sehen die Absolvent/inn/en nach den am Arbeitsmarkt schwierigen Jahren bis 2006<br />

nun Chancen auf eine Verbesserung ihrer beruflichen Situation. Nicht alle Stellenwechsel sind jedoch<br />

durch positive Erwartungen motiviert, auch Auslaufen von Befristungen oder wirtschaftliche<br />

Probleme bzw. Kündigungen spielen eine Rolle als Beweggrund für einen Stellenwechsel.<br />

Den Hochschulabsolvent/inn/en steht eine Reihe von Wegen offen, die berufliche Zukunft zu<br />

sichern oder zu verbessern. Eine Frage des Fragebogens erkundet, welche dieser Wege im bisherigen<br />

Berufsverlauf genutzt wurden. Die in früheren Erhebungen enthaltene Teilfrage, welche<br />

Wege in der Zukunft genutzt werden sollen, wurde dem aktuellen Jahrgang nicht mehr gestellt.<br />

Die zur Sicherung der beruflichen Zukunft eingesetzten Strategien und Wege bleiben in ihrer<br />

relativen Bedeutung beim aktuellen Jahrgang stabil, wenngleich die Zustimmung zu den<br />

meisten Items etwas schwächer ausfällt als bei den Vergleichsjahrgängen. Als wichtigste Wege<br />

werden genannt: Berufliches Engagement, Erwerb zusätzlicher fachlicher Kenntnisse, fachliche<br />

Spezialisierung, Aufbau und Pflege eines Kontaktnetzwerks, Weiterbildung, regionale Mobilität<br />

sowie Sammlung von Auslandserfahrungen. Diese am häufigsten genannten Wege der beruflichen<br />

Zukunftssicherung zeigen die Reaktion auf typische Anforderungen, mit denen Berufsanfänger<br />

in den ersten Jahren konfrontiert sind. Sie müssen sich sozial integrieren, fachlich spezialisieren,<br />

ihr an der Hochschule erworbenes Wissen für den Arbeitsalltag ergänzen sowie flexibel<br />

und mobil sein. Die Internationalisierung der Wirtschaft bietet bzw. erfordert häufiger die Arbeit<br />

im Ausland. Einige typische fachspezifische Wege der Zukunftssicherung werden ebenfalls er-<br />

X | Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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