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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />

3.11 Gewünschte Arbeitszeit<br />

Für drei Viertel der Hochschulabsolvent/inn/en ist eine Vollzeitbeschäftigung die zum Befragungszeitpunkt<br />

angestrebte Arbeitszeitform, wobei sich deutliche Unterschiede nach dem Geschlecht<br />

zeigen (vgl. Tab. 3.11). Etwa ein Drittel der Frauen, aber nur knapp 10 Prozent der Männer<br />

wünschen sich eine Teilzeitstelle. Im Vergleich zum Jahrgang 1997 fällt beim aktuellen Jahrgang<br />

auf, dass die Präferenzen der Männer weitgehend gleich geblieben sind, während die Frauen<br />

in allen Fachrichtungen häufiger eine Vollzeitstelle und seltener Teilzeitarbeit anstreben. Sonstige<br />

Arbeitszeitarrangements, wie etwa – häufig freiberufliche – Tätigkeiten ohne feste Arbeitszeit,<br />

werden noch etwas seltener angestrebt als in den Vergleichsjahrgängen.<br />

Am seltensten wird Vollzeiterwerbstätigkeit im Sozialwesen, der Pädagogik und den Magisterstudiengängen<br />

angestrebt. In diesen Fachrichtungen wünscht sich auch jeder vierte Mann<br />

Teilzeitarbeit. Inwiefern Arbeitsmarktbedingungen die Arbeitszeitwünsche beeinflussen, kann an<br />

dieser Stelle nicht untersucht werden.<br />

Medizinerinnen präferieren ebenfalls häufig (43 %) eine Teilzeit- und deutlich seltener (55 %)<br />

als ihre Kollegen eine Vollzeitstelle. Mit Ausnahme der genannten Fächer wollen männliche Absolventen<br />

der anderen Fachrichtungen zu 83 (Lehrer) bis 95 Prozent (Rechtswissenschaft) eine<br />

Vollzeittätigkeit ausüben. Gegenüber dem Jahrgang 1997 ist dieser Befund weitgehend stabil,<br />

beim Jahrgang 1993 waren Vollzeitstellen signifikant weniger häufig gewünscht. Frauen streben<br />

vor allem dann überdurchschnittlich häufig eine Vollzeitstelle an, wenn sie aus einer technischen<br />

bzw. wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtung oder der Rechtswissenschaft stammen oder<br />

Lehrerinnen sind. Insbesondere technisch und wirtschaftswissenschaftlich ausgebildete Frauen<br />

erhöhen mit ihrer Bevorzugung einer Vollzeitstelle vermutlich die Chancen auf eine berufliche<br />

Karriere.<br />

In allen Fachrichtungen liegt der Anteil der Frauen, die eine Teilzeitstelle wünschen, höher als<br />

der realisierte Teilzeitanteil (vgl. Tab. 3.10.1). Dies hängt wesentlich damit zusammen, dass in der<br />

Regel die Mütter die Kinderbetreuung übernehmen. Frauen mit Kindern wollen zu zwei Dritteln<br />

eine Teilzeitstelle, Männer mit Kindern hingegen nur zu elf Prozent. Haben die Frauen eine Vollzeitstelle<br />

(oder hatten sie eine solche bevor sie in die Elternzeit gingen), möchte jedoch mehr als<br />

die Hälfte von ihnen auch in Zukunft eine Vollzeitstelle. Ist einmal eine Teilzeitstelle angetreten,<br />

soll dieser Status jedoch möglichst erhalten bleiben: Über 90 Prozent wollen auch weiterhin in<br />

Teilzeit arbeiten. Sind keine Kinder vorhanden, nähern sich die Wünsche der Geschlechter an:<br />

Dann sind es sieben Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen, die die Präferenz Teilzeitarbeit<br />

äußern.<br />

In den meisten Fällen entsprechen sich die derzeitigen Arbeitszeitformen (vgl. Tab. 3.10.1)<br />

und die Arbeitszeitpräferenzen. So wünschen sich 90 Prozent der Männer, die eine Vollzeitstelle<br />

haben, auch weiterhin eine Vollzeittätigkeit, bei den Frauen sind es 80 Prozent. In gleicher Höhe<br />

wollen teilzeitbeschäftigte Frauen ihre Arbeitszeitform weiterhin behalten. Von den relativ wenigen<br />

in Teilzeit arbeitenden Männern wünscht sich ein Drittel eine Vollzeitstelle.<br />

Obwohl in einigen Fachrichtungen auch Männer eine Teilzeitarbeit bevorzugen und bei den<br />

Frauen die Präferenz für Teilzeit weiter zurückgeht, bleiben die traditionellen Präferenzstrukturen<br />

von Männern und Frauen deutlich erkennbar. Die „klassische“ Form männlicher Vollzeiterwerbstätigkeit<br />

bei weiblicher Teilzeitbeschäftigung und die Kinderbetreuung durch Mütter behält auch<br />

bei Akademikerinnen und Akademikern ihre dominante Stellung.<br />

98<br />

| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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