HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />
3.10 Art und Länge der Arbeitszeit<br />
Insgesamt üben 81 Prozent der befragten Hochschulabsolvent/inn/en nach fünf Jahren eine Vollzeiterwerbstätigkeit<br />
aus, 14 Prozent haben eine Teilzeitstelle, die übrigen keine fest vereinbarte<br />
Arbeitszeit. Allerdings unterscheiden sich auch hier die Geschlechter deutlich (vgl. Tab. 3.10.1).<br />
Frauen üben weitaus häufiger eine Teilzeitbeschäftigung aus als Männer (24 vs. 6 %), sie haben<br />
auch etwas öfter Vertragsverhältnisse ohne Arbeitszeitvereinbarung (6 vs. 4 %).<br />
Überdurchschnittlich hohe Vollzeitquoten haben Frauen, wenn sie aus technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengängen stammen. Auch hier ist ihre Vollzeitquote zwar geringer<br />
als die der Männer, liegt aber mit etwa 85 Prozent deutlich über dem Durchschnitt von 70<br />
Prozent. Umgekehrt haben Männer aus dem Sozialwesen, mit einem Lehramts- oder Magisterabschluss<br />
eine höhere Teilzeitquote, die jedoch nicht an die der Frauen dieser Fächer heranreicht.<br />
Im Fächer- und Jahrgangsvergleich ergeben sich nicht immer eindeutige Entwicklungen. Im<br />
Sozialwesen ist für Frauen die Vollzeitquote gegenüber dem Jahrgang 1993 (66 %) um fast 20<br />
Prozent gesunken. Der Trend zur Zunahme der Teilzeitarbeit setzt sich hier über die drei Kohorten<br />
hinweg kontinuierlich fort. Bei den Männern erfolgt nach einer Zunahme der Vollzeittätigkeiten<br />
beim Jahrgang 1997 nun eine Abnahme des Vollzeitanteils auf 75 Prozent, und damit auf ein<br />
geringeres Niveau als beim Jahrgang 1993 (81 %). Spiegelbildlich verläuft die Entwicklung der<br />
Teilzeitarbeit. Eine sinkende Vollzeitquote haben nur die männlichen Absolventen der Magisterstudiengänge<br />
(70 %), während die der Frauen mit 57 Prozent in den drei Kohorten etwa gleich<br />
bleiben. Bei den Magisterabsolventen spielen ungeregelte Arbeitszeiten die wichtigste Rolle, da<br />
viele von ihnen auf der Basis von Werk- oder Honorarverträgen tätig sind. Für Lehramtsabsolventen<br />
hat die Vollzeitquote beim Jahrgang 2001 mit 90 Prozent ein durchschnittliches Niveau erreicht,<br />
während sie bei den Lehrerinnen mit 80 Prozent sogar überdurchschnittlich hoch ist. Hier<br />
ist über die Kohorten bei beiden Geschlechtern eine kontinuierliche Zunahme der Vollzeit- bei<br />
Abnahme der Teilzeitquote zu beobachten. Die hohe Nachfrage nach Lehrer/inne/n spiegelt sich<br />
hier offenbar wider. Auf hohem Niveau verbleibt die Teilzeitquote der Frauen in den Fachrichtungen<br />
Pädagogik und Psychologie.<br />
Im Sozialwesen und der Medizin finden sich zugleich anteilmäßig die meisten Frauen, die bereits<br />
Kinder haben (45 %, vgl. Tab. 1.3.2). Hier dürfte die hohe Teilzeitquote mit der Kinderbetreuung<br />
zusammenhängen. Bei den Magisterabsolventinnen, Pädagoginnen, Psychologinnen und<br />
Naturwissenschaftlerinnen ist der Anteil der Frauen mit Kindern jedoch nur durchschnittlich, so<br />
dass hier auch andere Ursachen für die hohe Teilzeitquote, etwa das verfügbare Stellenangebot,<br />
ausschlaggebend sein dürften.<br />
Die Länge der wöchentlichen Arbeitszeit einschließlich bezahlter Überstunden und unbezahlter<br />
Mehrarbeit (vgl. Tab. 3.10.2) hat sich insgesamt wenig verändert. Vollzeitbeschäftigte wenden<br />
durchschnittlich 46 Stunden pro Woche für ihre Erwerbstätigkeit auf (Median: 45 Stunden), Frauen<br />
etwa zwei Stunden weniger als Männer, wobei sich hier der hohe Frauenanteil in den Fachrichtungen<br />
mit leicht unterdurchschnittlicher Arbeitszeit auswirkt (Sozialwesen, Pädagogik).<br />
Überdurchschnittlich lange Arbeitszeiten weisen erwartungsgemäß die Mediziner auf, die durchschnittlich<br />
mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten. Teilzeitbeschäftigte Männer haben einen<br />
Beschäftigungsumfang von etwa drei Vierteln (34 Stunden) der faktischen Arbeitszeit in Vollzeit,<br />
während die Frauen mit 27 Stunden auf 60 Prozent des Vollzeitvolumens kommen.<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss |<br />
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