HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen 3.9 Zusätzliche Gehaltsbestandteile Das Einkommen der befragten Hochschulabsolvent/inn/en setzt sich aus dem monatlichen Einkommen sowie etwaigen Zusatzleistungen, die variabel oder fix sein können, zusammen. Informationen über die zusätzlichen Gehaltsbestandteile zeigen, in welchem Maße erfolgsabhängige Boni und Prämien eine Rolle spielen, die in Unternehmen vielfach als Steuerungsinstrumente eingesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Tendenzen der Deregulierung und die Bedeutung von Leistungsparametern erwartungsgemäß auch in der Struktur der Gratifikation niedergeschlagen haben. Lediglich Selbständige, die komplett auftrags- oder erfolgsabhängig arbeiten, sind bezüglich ihres Einkommens in einer anderen Situation: Hier ist das gesamte Gehalt variabel. Diese Gruppe umfasst sieben Prozent der Absolvent/inn/en und ist damit etwa so groß wie beim Jahrgang 1997. Die zusätzlichen Einkommensbestandteile der übrigen Absolvent/inn/en zeigt Tabelle 3.9. Ein Vergleich mit den Vorjahren, wo nach einem 13. oder 14. Monatsgehalts sowie variablen Gehaltsbestandteilen gefragt wurde, ist jedoch nicht möglich, weil die Art der zusätzlichen Zahlungen differenzierter erfasst wurde. Nur eine Minderheit, etwa jede/r sechste Fachhochschulabsolvent/in und jede/r fünfte Universitätsabsolvent/in muss ohne zusätzliche Gehaltsbestandteile auskommen. Überdurchschnittlich hoch liegt dieser Anteil in den Agrar- und Ernährungswissenschaften (FH und Uni), der Architektur (FH und Uni), der Biologie, der Psychologie, der Rechtswissenschaft sowie bei den Lehrämtern und Magisterabsolvent/inn/en. Hier sind neben einer relativ schwachen Arbeitsmarktposition sehr wahrscheinlich Streichungen von Sondervergütungen im Bereich des öffentlichen Dienstes ursächlich. Die abgesenkte Jahressonderzahlung im öffentlichen Dienst macht sich auch darin bemerkbar, dass beim Lehramt fast zwei Drittel angeben, weniger als ein 13. Monatsgehalt zu bekommen. Auch in anderen Fachrichtungen wie der Pädagogik und dem Sozialwesen macht sich dies bemerkbar, ebenso in Fachrichtungen, in denen viele Absolvent/inn/en als wissenschaftliche Angestellte an der Hochschule tätig sind (Humanmedizin, Physik, Chemie). Mehr als ein 13. Gehalt und variable Gehaltszulagen finden sich erwartungsgemäß dort, wo ein großer Teil der Absolvent/inn/en in die private Wirtschaft geht. An der Spitze liegen die Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure, von denen etwa die Hälfte variable Gehaltszulagen. Aber auch in den Ingenieurwissenschaften, mit Ausnahme des Bauwesens, in der Informatik, der Mathematik und den Wirtschaftswissenschaften bekommt ein überdurchschnittlich hoher Anteil variable Gehaltsbestandteile und/oder mehr als 13 Gehälter. Variable Zulagen spielen für die genannten Fachrichtungen zumeist eine größere Rolle als fest vereinbarte Zahlungen, die über das 13. Gehalt hinausgehen. Erkennbar ist auch, dass solche Sonderzahlungen vor allem in großen Unternehmen gezahlt werden. Erhalten technische und wirtschaftswissenschaftliche Fachkräfte in Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten bis zu 40 Prozent variable Zulagen, so ist das in kleinen Betrieben (unter 20 Beschäftigte) nur etwa halb so oft der Fall. Ähnlich verhält es sich mit Einkommensbestandteilen, die über das 13. Gehalt hinausgehen. Von den Vollzeitbeschäftigten erhalten 23 Prozent variable Zulagen und 15 Prozent mehr als 13. Monatsgehälter. Teilzeitbeschäftigte geben das nur zu sechs bzw. vier Prozent an. Ebenso ist ein Geschlechtereffekt zu beobachten. Auch wenn man nur Vollzeitbeschäftigte betrachtet, bekommen Männer zu 27 Prozent variable Einkommensbestandteile, Frauen hingegen nur zu 16 Prozent (mehr als 13. Monatsgehälter: 19 vs. 10 %). Umgekehrt geben Frauen häufiger an (21 %), keine zusätzlichen Bestandteile zu erhalten als Männer (13 %). Dieser Trend lässt sich auch für die 92 | Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss
Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen einzelnen Fachrichtungen nachweisen, ist also nicht in erster Linie auf die unterschiedliche Fachwahl der Frauen zurückzuführen. Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss | 93
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