HIS-Absolventenbefragungen - DAAD
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Zusammenfassung<br />
schieden werden kann. Zur Messung der vertikalen Adäquanz werden die formale Notwendigkeit<br />
eines Hochschulabschlusses für die berufliche Tätigkeit sowie die Positionsadäquanz,<br />
die den erreichten Status bewertet, und die Niveauadäquanz, bezogen auf das Niveau der Arbeitsaufgaben,<br />
erfragt. In horizontaler Perspektive wird die Fachadäquanz erhoben. Diese vier<br />
Merkmale werden zunächst einzeln dargestellt und anschließend in einer vierstufigen Adäquanztypologie<br />
zusammengefasst.<br />
Für Fachhochschulabsolvent/inn/en ist der Hochschulabschluss nur selten zwingend (für<br />
etwa ein Fünftel), jedoch häufig die Regel auf der eingenommenen Position. Bei den Universitätsabgängern<br />
ist das Verhältnis etwa umgekehrt: Hier arbeiten etwa 60 Prozent in einer Position, für<br />
die ein Hochschulabschluss unverzichtbar ist. Hintergrund ist die vor allem auf die Universitäten<br />
konzentrierte Ausbildung von Absolvent/inn/en aus den klassischen Professionen, für die eine<br />
staatliche Prüfung Voraussetzung für die Berufsausübung ist.<br />
Etwa drei Viertel sehen sich als positionsadäquat beschäftigt, unter den Universitätsabsolvent/inn/en<br />
etwas mehr als unter den Fachhochschulabsolvent/inn/en. Hinsichtlich des Niveaus<br />
der Arbeitsaufgaben fällt die Zustimmung insgesamt mit 69 (FH) bzw. 74 Prozent (Uni) etwas geringer<br />
aus und bleibt im Vergleich der Jahrgänge fast unverändert. Die fachliche Angemessenheit<br />
der Aufgaben hat sich im Vergleich der Jahrgänge von 1997 auf 2001 wieder verbessert. Insgesamt<br />
liegt die Fachadäquanz leicht unter den Werten für die Niveauadäquanz.<br />
In der Zusammenschau ergeben sich vier Adäquanztypen: die volladäquate, die nur vertikal<br />
adäquate, die nur fachlich sowie die inadäquate Beschäftigung. Volladäquate Beschäftigung ist<br />
der am häufigsten vorkommende Typ, zu dem sich fünf Jahre nach dem Studienabschluss etwa<br />
60 Prozent der Fachhochschulabsolvent/inn/en und zwei Drittel der Universitätsabgänger/innen<br />
zählen. Vor allem die Angehörigen der klassischen Professionen sind volladäquat beschäftigt.<br />
Von den Fachhochschulabsolvent/inn/en sind es vor allem die Informatiker/innen und Sozialarbeiter/innen,<br />
die überdurchschnittlich häufig volladäquat tätig sind. Besonders selten gehören<br />
Magisterabsolvent/inn/en und Erziehungswissenschaftler/innen zu diesem Typ. Gerade bei Fachrichtungen,<br />
in denen die vollständige Adäquanz seltener gegeben ist, muss der Typ der ausschließlich<br />
vertikalen Adäquanz ergänzend hinzugezogen werden, der häufig eine fachliche Umorientierung<br />
oder den Aufstieg in Leitungspositionen anzeigt. Ein geringerer Anteil volladäquater<br />
Beschäftigungsverhältnisse wird dann oft ausgeglichen.<br />
Eine rein fachlich angemessene Beschäftigung bei vertikaler Inadäquanz trifft nur für eine kleine<br />
Gruppe von Hochschulabsolvent/inn/en zu, etwa acht Prozent der Fachhochschul- und drei<br />
Prozent der Universitätsabsolvent/inn/en. Zudem sind es nur wenige Fachrichtungen, in denen<br />
dies überhaupt in nennenswertem Umfang vorkommt. Als vollständig inadäquat erwerbstätig sehen<br />
sich etwa zehn Prozent der Absolvent/inn/en. Für alle drei Kohorten war das Risiko, zu dieser<br />
Gruppe zu gehören, in den Agrar- und Ernährungswissenschaften (FH und Uni), den Wirtschaftswissenschaften<br />
(FH), bei Erziehungswissenschaftler/inne/n und Magisterabsolvent/inn/en besonders<br />
hoch.<br />
Drei Bereiche der beruflichen Zufriedenheit werden erhoben: die inhaltliche Ausgestaltung,<br />
Anforderungen und Bedingungen der Arbeit, die zeitlichen Rahmenbedingungen der Arbeit sowie<br />
die (materiellen) Gratifikationen und Erträge der Arbeit.<br />
Die höchste Zufriedenheit herrscht in Bezug auf die Arbeitsinhalte und anforderungen. Am<br />
größten ist die Zufriedenheit mit den Tätigkeitsinhalten, die 80 Prozent erreicht. Hier spiegelt sich<br />
das relativ hohe Maß an beruflich adäquaten Tätigkeiten wider. Auch das Arbeitsklima und die<br />
Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen, werden hoch bewertet, die Arbeitsmittelausstattung<br />
und die Arbeitsbedingungen etwas weniger stark. Deutlich weniger zufrieden sind die befragten<br />
Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss<br />
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