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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />

3.8 Einkommen<br />

Die Erhebung von Einkommensdaten gehört zu den schwierigen Aufgaben in der empirischen<br />

Sozialforschung. Nicht nur die ohnehin sensible Frage nach dem Einkommen, die nicht selten unbeantwortet<br />

bleibt, verursacht diese Schwierigkeiten, sondern auch die unüberschaubare Vielfalt<br />

der Entlohnungs- und Gratifikationssysteme. So gibt es neben dem monatlichen Festeinkommen<br />

zunehmend variable Gehaltsbestandteile (vgl. dazu Kap. 3.9). Zugleich verlieren klassische Sonderzahlungen,<br />

etwa das feste „Weihnachtsgeld“ als 13. Monatsgehalt, an Bedeutung bzw. werden<br />

selbst variabel. Aus diesem Grund wurden die Fragen zum Einkommen in der aktuellen Befragung<br />

leicht verändert, so dass ein unmittelbarer Vergleich mit den Vorbefragungen nur noch eingeschränkt<br />

möglich ist. 5<br />

Die Einkommen werden nur für Vollzeitbeschäftigte ausgewiesen (vgl. Tab. 3.8.1 und 3.8.2), da<br />

nur bei ihnen der Beschäftigungsumfang formal vergleichbar ist, während bei Teilzeitbeschäftigten<br />

der unterschiedliche Stundenumfang unmittelbare Auswirkungen auf das Einkommen hat.<br />

Aufgrund einer veränderten Erfassung der jährlichen Sonderzahlungen kann zwischen den Kohorten<br />

nur das Jahresgrundgehalt verglichen werden, also die zwölf addierten Monatsgehälter.<br />

Nur für den aktuellen Jahrgang 2001 wird darüber hinaus das gesamte Jahreseinkommen der<br />

Vollzeitbeschäftigten berichtet (vgl. Tab. 3.8.2), das aus dem Grundgehalt plus Sonderzahlungen<br />

und variablen Gehaltsbestandteilen berechnet wird. Ergänzend zu den (arithmetischen) Mittelwerten,<br />

die durch Extremwerte verzerrt sind, sind in den Tabellen 3.8.1 und 3.8.2 auch der Median<br />

und die Standardabweichung angegeben. Die Maßzahl Median teilt die Befragten in zwei gleich<br />

große Gruppen, die jeweils unter- bzw. oberhalb des Medianwertes liegen. Demnach verdienen<br />

50 Prozent der Befragten mit einem Fachhochschuldiplom bis zu 42.000 € Grundgehalt pro Jahr.<br />

Überall dort, wo die Mittelwerte über den Medianwerten liegen, wie z. B. bei einigen der universitären<br />

Fachrichtungen, ist eine rechtsschiefe Verteilung gegeben, u.a. durch vereinzelte, sehr<br />

hohe Einkommen hervorgerufen, die etwa von Selbständigen angegeben werden. Die Standardabweichung<br />

informiert über die Streuung der Einkommen. Sie fällt dort klein aus, wo – wie im<br />

Lehramt – in der Regel gesetzlich oder tariflich festgelegte Gehälter mit wenigen individuellen<br />

Abweichungen und Zulagen gezahlt werden.<br />

Trotz der Unsicherheiten in der Erhebung ist, wie auch in den Vorbefragungen, eine plausible Reihung<br />

der Einkommen in den Fachrichtungen festzustellen. An der Spitze liegen aus beiden Hochschularten<br />

die Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler/innen und<br />

Informatiker/innen sowie die Elektrotechnik-/Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieure.<br />

Unter den Universitätsabsolvent/inn/en erhalten auch Mediziner/innen, Mathematiker/innen und<br />

Chemiker/innen überdurchschnittlich hohe Einkommen. Am unteren Rand liegen Absolvent/inn/<br />

en mit Magisterabschlüssen sowie Fachrichtungen wie Lehramt, Sozialwesen, Pädagogik und<br />

Sprach- und Kulturwissenschaften, von denen viele nach Tarifen des öffentlichen Dienstes vergütet<br />

werden. Bei diesen Gruppen ist auch die Differenz zwischen Grundgehalt und Gesamtgehalt<br />

relativ klein (vgl. Tab. 3.8.1 und. 3.8.2), während sie in den hauptsächlich auf die Privatwirtschaft<br />

ausgerichteten Fachrichtungen zumeist höher ausfällt und zehn Prozent und mehr betragen<br />

kann.<br />

Betrachtet man nur die Grundgehälter (vgl. Tab. 3.8.1), weil anders ein Vergleich der verschiedenen<br />

Kohorten nicht möglich ist, so ist eine Stagnation der Einkommen des Absolventenjahrgangs<br />

2001 im Vergleich mit dem Vorgängerjahrgang 1997 festzustellen. Dessen Absolvent/inn/en<br />

5 Ein Problem liegt auch in der Erhebung von Bruttoeinkommen, da viele Befragte diese – im Gegensatz zu den<br />

monatlich auf dem Konto eingehenden Nettobeträgen – nicht genau angeben können. Dennoch ist die Erhebung<br />

von Bruttoeinkommen vorzuziehen, da die Nettoeinkünfte stark durch den Familienstand, die Steuerklasse und das<br />

Vorhandensein von Kindern beeinflusst werden.<br />

88<br />

| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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