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HIS-Absolventenbefragungen - DAAD

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Die berufliche Situation fünf Jahre nach dem Examen<br />

3.6 Unternehmensform und -größe<br />

Je nach Fachrichtung gehen die Absolvent/inn/en in verschiedene Unternehmenskontexte über<br />

(vgl. Tab. 3.6.1, ohne Absolvent/inn/en, die im Bereich des öffentlichen Dienstes tätig sind). Insbesondere<br />

in den technischen und naturwissenschaftlichen Fachrichtungen, aber auch in den Wirtschaftswissenschaften,<br />

sind die meisten Absolvent/inn/en in großen, multinational tätigen Unternehmen<br />

beschäftigt. Gegenüber dem Vergleichsjahrgang 1997 ist dieser Anteil allerdings etwas<br />

zurückgegangen, während die Bedeutung der Beschäftigung in einem Einzelunternehmen gestiegen<br />

ist. Mögliche Ursachen für diese Entwicklung, wie die vermehrte Auslagerung betrieblicher<br />

Funktionen bzw. rechtliche Verselbständigung von Unternehmensteilen, können hier nicht<br />

untersucht werden.<br />

Unternehmensgruppen, die keine ausländischen Niederlassungen haben, spielen als Arbeitgeber<br />

nur eine geringe Rolle. Lediglich in sozialen Dienstleistungen, wie sie von Sozialarbeiter/<br />

inne/n, Erziehungswissenschaftler/inne/n und Psycholog/inn/en erbracht werden, hat dieser Unternehmenstyp<br />

eine etwas größere Bedeutung. Eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung einzelbetrieblicher<br />

Strukturen zeigt sich vor allem in der Bauwirtschaft, insbesondere der Architektur.<br />

Mit 52 Prozent arbeiten mehr als die Hälfte der Absolvent/inn/en in der privaten Wirtschaft in<br />

Betrieben mit mehr als 100 Beschäftigten. Absolvent/inn/en aus technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Fachrichtungen an Fachhochschulen wie Universitäten, aber auch solche mit einem<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Abschluss aus beiden Hochschularten sind am häufigsten in Großbetrieben<br />

beschäftigt: Etwa 40 bis 50 Prozent von ihnen arbeiten in einer Firma mit mehr als<br />

1.000 Beschäftigten. Gegenüber dem Vergleichsjahrgang 1997 ist dieser Anteil etwa stabil geblieben,<br />

verglichen mit dem 1993er Jahrgang hat er deutlich zugelegt. Nun kann diese Entwicklung<br />

einerseits einen allgemeinen Trend zum Großbetrieb zum Ausdruck bringen. Bezüglich der Betriebsgröße<br />

sind jedoch nicht nur Wachstumstendenzen zu erwarten, sondern durch Faktoren<br />

wie Dezentralisierung und Outsourcing ebenso Tendenzen der Verkleinerung von Organisationseinheiten.<br />

Eine andere Interpretation ist daher, dass kleinere Betriebe für Akademiker aus den genannten<br />

Fachrichtungen weniger attraktiv sind. Sollte dies zutreffen, so sind dies Anzeichen für<br />

einen Mangel an vor allem technisch qualifizierten Fachkräften in diesen Betrieben.<br />

Besonders viele Absolvent/inn/en, die in kleineren Unternehmen arbeiten oder ganz ohne<br />

Mitarbeiter bzw. Kollegen tätig sind, finden sich in der Architektur, wo bis zu drei Viertel in solchen<br />

kleinen Einheiten tätig sind, in der Pharmazie sowie in den Agrar- und Ernährungswissenschaften.<br />

Tendenziell bleibt die schon in den Vorjahren erkennbare Struktur in diesen Fachrichtungen<br />

stabil.<br />

Größere Veränderungen zwischen den Vergleichskohorten zeigen sich in den Antworten der<br />

Rechtswissenschaftler/innen, wo der Anteil derer in größeren Betrieben sowie in multinationalen<br />

Unternehmen im Vergleich mit dem Jahrgang 1997 wieder zurück geht. Der Anteil der freiberuflich<br />

und in kleineren Unternehmen Tätigen steigt hingegen an. Ob diese vermehrt ausgeübten<br />

freiberuflichen Tätigkeiten „aus der Not“ (vgl. Kerst/Minks 2005b, Bögenhold 2002) ergriffen werden<br />

oder sich die Beschäftigungsmöglichkeiten in Industrieunternehmen und großen Kanzleien<br />

verschlechtert haben, muss offen bleiben. Auch die vermehrte Abspaltung kleinerer Betriebseinheiten<br />

von großen Unternehmen könnte hier eine Rolle spielen.<br />

82<br />

| Der Absolventenjahrgang 2000/2001 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss

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