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Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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von in der Vergangenheit liegenden Leistungen erst nach einer mehrjährigen Laufzeit<br />

valide beurteilt werden können, ist eine verlässliche Einschätzung der Steuerungseffekte<br />

bisher kaum möglich. Dies gilt insbesondere, als sich die möglichen Steuerungswirkungen<br />

solcher Verfahren kaum plausibel von den Effekten anderer Faktoren<br />

(z.B. Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse) trennen lassen. Ausgehend<br />

von diesen Einschränkungen ist festzustellen, dass sich die Steuerungswirkungen<br />

der fakultäts- bzw. fachbereichsintern verwendeten Formelmodelle offenbar sehr<br />

ähnlich zu denjenigen der auf der hochschulinternen Ebene verwendeten Verfahren<br />

darstellen: Aus Sicht fast aller beteiligten Fakultäten bzw. Fachbereiche haben sich<br />

die formelgebundenen Zuweisungsverfahren als geeignet erwiesen, eine höhere<br />

Transparenz hinsichtlich der Mittelverteilung und insbesondere auch mit Blick auf das<br />

Leistungsgeschehen an den einzelnen Lehrstühlen und in den Arbeitsgruppen herbeizuführen.<br />

Vor allem die Offenlegung der akademischen Leistungen erweist sich<br />

offenbar in den Fakultäten bzw. Fachbereichen als motivationswirksamer Faktor, da<br />

sie sich zumindest hochschulintern auf die Reputation der Lehrstuhlinhaber auswirkt.<br />

Von einer darüber hinaus gehenden Motivations- und Anreizwirksamkeit als Folge<br />

der finanziellen Umverteilungswirkungen ist hingegen bisher kaum auszugehen. Der<br />

Grund hierfür liegt jedoch – wie auch bei den auf <strong>Hochschul</strong>leitungsebene verwendeten<br />

Finanzierungsformeln – vor allem in der bisher zumeist geringen Budgetrelevanz<br />

der eingesetzten Verfahren, nicht aber in den „inhärenten“ Merkmalen formelgebundener<br />

Zuweisungsverfahren selbst. Auch auf Fakultäts- bzw. Fachbereichsebene<br />

erweist sich die Einbeziehung von Personalressourcen also als unverzichtbar, wenn<br />

mit der formelgebundenen Mittelverteilung in substantiellem Maße motivationswirksame<br />

Leistungsanreize erzielt werden sollen. Die an den elektrotechnischen Fakultäten<br />

der TU Berlin und der TU München verwendeten Verteilungsverfahren zeigen,<br />

dass dies auch auf Fakultäts- bzw. Fachbereichsebene prinzipiell umsetzbar ist. Allerdings<br />

reichen die an diesen Fakultäten bisher vorliegenden Erfahrungen noch<br />

nicht aus, um zu beurteilen, inwieweit aus den dort verwendeten Verfahren auch leistungsfördernde<br />

Effekte resultieren.<br />

Dass die Diskussion über mögliche Fehlsteuerungseffekte formelgebundener Allokationsverfahren<br />

– etwa im Sinne einseitiger Anreizstrukturen oder einer Maximierung<br />

von Leistungsmengen zu Lasten der Qualität – keinen rein akademischtheoretischen<br />

Diskurs darstellt, zeigen die Erfahrungen an der Fakultät für Elektrotechnik<br />

und Informatik der TU Berlin. Hier hat die ausschließliche Verwendung forschungsbezogener<br />

Leistungsmaße nach eigenen Angaben tendenziell zu einer entsprechenden<br />

Fokussierung auf Forschungsleistungen geführt: Überdurchschnittliche<br />

und über die leistungsbezogene Stellenverteilung „belohnte“ Forschungsleistungen<br />

führten nicht unbedingt zu einer Steigerung des Engagements in der Lehre (z.B. in<br />

Form der Durchführung von Lehrveranstaltungen durch Drittmittelangestellte). Insbesondere<br />

bei der Einbeziehung von Personalressourcen in formelgebundene Zuweisungsverfahren<br />

erscheint eine regelmäßige Evaluation der Auswirkungen solcher<br />

Modelle daher erforderlich.<br />

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