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Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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• Das vom FB Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin eingesetzte<br />

Verfahren ist insofern bemerkenswert, als es – anders als alle anderen hier<br />

beschriebenen Formelmodelle – ein Prämienmodell darstellt, bei dem nur diejenigen<br />

Wissenschaftler Mittel erhalten, die zu den 25% mit den höchsten<br />

Punktzahlen gehören. Dieser Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass die<br />

Teilnahme an der formelgebundenen Mittelvergabe auf Antragsbasis – d.h.<br />

freiwillig – erfolgt und sich nur 25-40% der Professoren und wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter an dem Verfahren beteiligen.<br />

• Auffallend ist außerdem das an der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der<br />

TU Berlin eingesetzte Verfahren, das zumindest im Leistungsteil („Ergänzungsausstattung“)<br />

ausschließlich auf Forschungsleistungen abstellt. Dies<br />

steht in deutlichem Kontrast zu der sonst bei formelgebundenen Verteilungsverfahren<br />

(sowohl staatlich wie hochschulintern) zu beobachtenden Dominanz<br />

lehrbezogener Indikatoren.<br />

Aus den aufgeführten Beobachtungen folgt, dass die Fachbereiche bzw. Fakultäten<br />

die auf <strong>Hochschul</strong>leitungsebene praktizierte Mittelvergabe in der Regel nicht 1:1 auf<br />

die interne Ebene übertragen (obwohl es auch dafür Beispiele gibt, z.B. im Fachgebiet<br />

Physik der Universität Gießen), sondern diese hinsichtlich der Leistungsgrößen<br />

und des Modellsdesigns in hohem Maße an die fachkulturellen Gegebenheiten vor<br />

Ort anpassen. Anders als bei den auf <strong>Hochschul</strong>leitungsebene verwendeten Verfahren,<br />

die inhaltlich und konzeptionell z.T. sehr eng am landesseitig eingesetzten Formelverfahren<br />

ausgerichtet sind, weisen die Beobachtungen aus dem vorliegenden<br />

Projekt darauf hin, dass innerhalb der Fakultäten bzw. Fachbereiche eine stärkere<br />

Umorientierung stattfindet. Dieser Sachverhalt dürfte insbesondere damit im Zusammenhang<br />

stehen, dass die Ressourcenallokation in den dezentralen Einheiten in<br />

besonderem Maße von der Akzeptanz und Mitwirkung der betroffenen Wissenschaftler<br />

abhängt, zumal sie sich zumeist direkt an diese richtet (an fast allen einbezogenen<br />

Fakultäten bzw. Fachbereiche stellt die formelgebundene Mittelverteilung zumindest<br />

partiell direkt auf die einzelnen Lehrstühle und Arbeitsgruppen ab). Angesichts<br />

des hohen Ausmaßes an Differenziertheit und Komplexität einiger der verwendeten<br />

Verfahren stellt sich allerdings die Frage, inwieweit der damit verbundene administrative<br />

Aufwand (z.B. bei der Erfassung und Gewichtung wissenschaftlicher<br />

Publikationen) auf Dauer tragfähig ist, insbesondere auch mit Blick auf die zumeist<br />

eher geringen per Formel vergebenen Budgetanteile. Dass eine Ausdifferenzierung<br />

der Indikatorensets nicht unbedingt ein prägendes Merkmal der fakultäts- bzw. fachbereichsinternen<br />

Mittelverteilung sein muss, zeigen die Beispiele der beiden elektrotechnischen<br />

Fakultäten, die vergleichsweise „einfache“ Indikatorensets einsetzen<br />

(bei der Fakultät Elektrotechnik und <strong>Informations</strong>technik der TU München stellt hier<br />

nur die Ermittlung des Lehraufwandes eine Ausnahme dar), diese aber für die Bemessung<br />

substantieller Budgetanteile (in beiden Fällen erhebliche Teile der wissenschaftlichen<br />

Mittelbaustellen) verwenden.<br />

10.2.3 Steuerungswirkungen<br />

Für die Aussagen zu den Steuerungswirkungen der fakultäts- bzw. fachbereichsintern<br />

verwendeten formelgebundenen <strong>Budgetierung</strong>sverfahren gelten die gleichen<br />

einschränkenden Anmerkungen, wie sie schon in dem entsprechenden Abschnitt zu<br />

den auf <strong>Hochschul</strong>leitungsebene eingesetzten Verfahren angeführt wurden: Angesichts<br />

des zumeist noch geringen Erfahrungszeitraums sowie des Sachverhaltes,<br />

dass Effekte formelgebundener Zuweisungsverfahren aufgrund der Einbeziehung<br />

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