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Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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Falle nicht zielführend und würde die für Zielvereinbarungsprozesse erforderliche<br />

Vertrauensgrundlage zwischen <strong>Hochschul</strong>leitung und Fakultät<br />

bzw. Fachbereich gefährden (vgl. Müller, 2005). Die an der FU Berlin<br />

gewählte Umsetzung erscheint insofern realistischer, als an dieser<br />

Stelle explizit Handlungsspielräume für die <strong>Hochschul</strong>leitung vorgesehen<br />

sind.<br />

10.1.3 Steuerungswirkungen der auf <strong>Hochschul</strong>leitungsebene verwendeten Instrumente<br />

Eine verlässliche Einschätzung der Steuerungswirkungen leistungsorientierter <strong>Budgetierung</strong>sverfahren<br />

ist derzeit angesichts der bisher zumeist geringen Laufzeiten der<br />

verwendeten Instrumente kaum möglich (z.B. HU Berlin: Einführung der formelgebundenen<br />

Mittelvergabe und der Zielvereinbarungen im Jahr 2001). Hinzu kommen<br />

zwei weitere Faktoren, die eine Beurteilung der Auswirkungen leistungsbezogener<br />

<strong>Budgetierung</strong>sverfahren erschweren: Speziell für formelgebundene Zuweisungsverfahren<br />

gilt, dass z.B. leistungssteigernde Effekte aufgrund des Zeitverzuges (in die<br />

Indikatorsteuerung gehen stets Werte aus der Vergangenheit ein, zumeist in Form<br />

mehrjähriger Durchschnittswerte) erst nach einer mehrjährigen und stabilen Laufzeit<br />

solcher Verfahren sichtbar werden können. Allgemein – also auch mit Blick auf den<br />

Einsatz von Zielvereinbarungen – stellt sich darüber hinaus die Frage, inwieweit z.B.<br />

beobachtete Effizienz- und Leistungssteigerungen tatsächlich unmittelbar auf die<br />

leistungsbezogene Ressourcenallokation zurückzuführen sind. Es dürfte in der Regel<br />

kaum möglich sein, Effekte der leistungsbezogenen Mittelzuweisung von den Einflüssen<br />

anderer Faktoren – etwa der Einführung der neuen Studienstrukturen – zu<br />

isolieren. In diesem Sinne handelt es sich bei den im Projekt dokumentierten Beobachtungen<br />

von Entscheidungsträgern aus den <strong>Hochschul</strong>en zwangsläufig um eher<br />

subjektive Einschätzungen. Unter Beachtung dieser Einschränkungen ergibt sich mit<br />

Blick auf die Steuerungswirkungen der an den hier einbezogenen Universitäten eingesetzten<br />

<strong>Budgetierung</strong>sinstrumente das folgende Bild:<br />

• Verfahren formelgebundener Mittelzuweisung erweisen sich in der Regel als<br />

geeignet, Transparenz beim <strong>Budgetierung</strong>sgeschehen sowie hinsichtlich der<br />

erbrachten Leistungen herzustellen. Insbesondere der Aspekt der Leistungstransparenz<br />

wird von zahlreichen Universitäten besonders herausgestellt, zumal<br />

nach ihrer Beobachtung bereits die Offenlegung des Leistungsgeschehens<br />

eine gewisse Motivations- und Steuerungswirkung auf der Fakultätsbzw.<br />

Fachbereichsebene entfaltet. Eine darüber hinausgehende, von den<br />

budgetbezogenen Auswirkungen herrührende Motivations- und Anreizwirksamkeit<br />

der formelgebundenen Zuweisungsverfahren wird an den meisten<br />

Universitäten jedoch nur sehr bedingt gesehen. Ursächlich hierfür ist aber weniger<br />

der Einsatz von Formelmodellen als solches, sondern vielmehr ihre bisher<br />

durchgängig geringe Budgetrelevanz: Bei verformelten Budgetanteilen in<br />

Höhe von maximal 5% der bereinigten staatlichen Zuschüsse können zwangsläufig<br />

allenfalls geringe finanzielle Steuerungswirkungen erwartet werden, die<br />

zudem je nach Fakultät bzw. Fachbereich noch durch die Drittmitteleinnahmen<br />

überlagert werden. Dies dürfte auch der Grund dafür sein, warum Fehlsteuerungseffekte<br />

formelgebundener Zuweisungsverfahren aus Sicht der am Projekt<br />

beteiligten <strong>Hochschul</strong>en bisher kein Thema sind.<br />

Aus den bisher vorliegenden Erfahrungen folgt, dass eine Einbeziehung von<br />

Personalressourcen in die formelgebundene Mittelverteilung erforderlich ist,<br />

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