Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...
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Zusammenfassung<br />
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die hochschulinterne leistungsorientierte<br />
Mittelverteilung auf Basis von formelgebundenen Zuweisungsverfahren und<br />
Zielvereinbarungen. Anhand von sechs ausgewählten Universitäten (Freie Universität<br />
Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin, Universität<br />
Bremen, Universität Gießen und Technische Universität München) wird untersucht,<br />
welche Ziele die Universitäten mit dem Einsatz leistungsorientierter <strong>Budgetierung</strong>sverfahren<br />
verfolgen, wie sie diese konkret ausgestalten, welche Steuerungswirkungen<br />
bisher zu konstatieren sind und in welchem Maße sich die leistungsorientierte<br />
Mittelzuweisung auf der fakultäts- bzw. fachbereichsinternen Ebene fortsetzt. Hervorzuheben<br />
sind insbesondere die folgenden Ergebnisse:<br />
• Formelgebundene Zuweisungsverfahren werden an den beteiligten Universitäten<br />
nach eigenen Angaben vorzugsweise eingesetzt, um motivationswirksame<br />
Leistungsanreize zu setzen und die Transparenz des <strong>Budgetierung</strong>sgeschehens<br />
zu erhöhen. Während die Herstellung von Transparenz bei der Mittelverteilung<br />
und insbesondere auch hinsichtlich der erbrachten Leistungen mit den<br />
gewählten Verfahren erreicht wird, sind die finanziellen Anreizwirkungen der<br />
Verfahren aus der überwiegenden Sicht der beteiligten <strong>Hochschul</strong>en bisher<br />
eher begrenzt. Angesichts der bisher durchgängig geringen Budgetrelevanz<br />
der verwendeten Formelmodelle (maximal 5% der bereinigten staatlichen Zuschüsse)<br />
ist diese Beobachtung allerdings nicht überraschend. Hintergrund<br />
hierfür ist zum einen, dass an den meisten Universitäten die für die Verformelung<br />
höherer Budgetanteile erforderliche <strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten<br />
noch nicht erfolgt ist bzw. gerade erst in Anfängen umgesetzt wird. Zum anderen<br />
sind die strategischen Handlungsspielräume der <strong>Hochschul</strong>en aufgrund<br />
der sich aus dem öffentlichen Dienstrecht ableitenden Verpflichtungen nach<br />
wie vor eng begrenzt. Die Ausgestaltung der hochschulinternen Formelmodelle<br />
(z.B. Auswahl und Gewichtung der Indikatoren) erfolgte an den meisten<br />
Universitäten primär in Orientierung an das Erreichen eines hochschulinternen<br />
Konsenses sowie von Akzeptanz und richtet sich teilweise stark am landesseitigen<br />
Verfahren aus. Für die Umsetzung inhaltlicher Steuerungsziele (z.B.<br />
Entwicklung des <strong>Hochschul</strong>profils, Aufbau thematischer Schwerpunkte) sehen<br />
die Universitäten überwiegend Zielvereinbarungen als das besser geeignete<br />
Instrument an.<br />
• Zielvereinbarungen zwischen der <strong>Hochschul</strong>leitung und den Fakultäten bzw.<br />
Fachbereichen werden an allen Universitäten mit dem Ziel der Umsetzung<br />
strategischer Steuerungseffekte eingesetzt. Dabei sind zwei unterschiedliche<br />
Ansätze feststellbar: Einige Universitäten verwenden Zielvereinbarungen als<br />
zentrales Steuerungsinstrument im Rahmen eines alle Fakultäten bzw. Fachbereiche<br />
einbeziehenden periodischen Abstimmungsprozesses, während andere<br />
Universitäten Zielvereinbarungen eher punktuell zur Umsetzung spezifischer<br />
strategischer Steuerungsziele einsetzen. Tendenziell sind die hochschulinternen<br />
Zielvereinbarungen durch eine starke Fokussierung auf konkrete<br />
Aufgaben und Maßnahmen gekennzeichnet, womit sich aus Sicht der Neuen<br />
Steuerung die Gefahr einer Fortsetzung der traditionellen operativ geprägten<br />
Detailsteuerung verbindet. Die hochschulinternen Zielvereinbarungen sind in<br />
vielfacher Hinsicht ressourcenrelevant, wobei ein Teil der Ressourcen in der<br />
Regel direkt an spezifische vereinbarte Ziele bzw. Maßnahmen gekoppelt<br />
wird. Zwei Universitäten setzen Zielvereinbarungen für die Zuweisung von<br />
Personalmitteln im Zuge der Personalkostenbudgetierung bzw. für die Zuwei-<br />
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