Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...
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chern. Dieser Aspekt wird an einer <strong>Hochschul</strong>e (TU München) durch die Verwendung<br />
von Gewichtungsfaktoren berücksichtigt, wobei die Drittmitteleinnahmen<br />
geisteswissenschaftlicher gegenüber denjenigen von z.B. ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fächern höher gewichtet werden. Die Möglichkeit der Einbeziehung<br />
von z.B. bundesdurchschnittlichen Referenzwerten sowie der getrennten<br />
Mittelvergabe nach Fächergruppen wurde bereits weiter oben diskutiert.<br />
10.1.2.2 Zielvereinbarungen<br />
Ausrichtung des Zielvereinbarungsprozesses<br />
Mit Blick auf die Verortung der hochschulinternen Zielvereinbarungen in den Gesamtprozess<br />
der <strong>Hochschul</strong>steuerung lassen sich bei den in die vorliegende Untersuchung<br />
einbezogenen Universitäten zwei unterschiedliche Ansätze feststellen:<br />
• Einige Universitäten (insbesondere die FU Berlin und die Universitäten Bremen<br />
und Gießen) setzen Zielvereinbarungen als zentrales Steuerungsinstrument<br />
im Rahmen eines alle Fakultäten bzw. Fachbereiche und ggf. weitere<br />
dezentrale Einheiten einbeziehenden periodischen Koordinations- und Abstimmungsprozesses<br />
ein. Zum Ende der – zumeist zweijährigen – Laufzeit<br />
werden die Zielvereinbarungen neu zwischen den einzelnen Fakultäten bzw.<br />
Fachbereichen und der <strong>Hochschul</strong>leitung verhandelt. Inhaltlich wird in der Regel<br />
ein weites Themenspektrum einbezogen, das von Aufgaben und Zielen in<br />
den klassischen Aufgabenbereichen Lehre, Forschung und wissenschaftliche<br />
Nachwuchsförderung über die Gleichstellung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
und zur fakultäts- bzw. fachbereichsinternen Binnenorganisation reicht. In einigen<br />
Fällen werden auch die Ausschreibung und Besetzung von Professuren<br />
und die Freigabe von wissenschaftlichen Personalstellen (FU Berlin) bzw. die<br />
Zuweisung von Personalmitteln (Universität Bremen) im Rahmen von Zielvereinbarungen<br />
abgestimmt bzw. vorgenommen.<br />
• Bei anderen Universitäten (insbesondere der TU München) erfolgt der Einsatz<br />
von Zielvereinbarungen zwischen der <strong>Hochschul</strong>leitung und den Fakultäten<br />
bzw. Fachbereichen dagegen eher punktuell. Zielvereinbarungen werden also<br />
je nach Bedarf fokussiert zu spezifischen Themen und nicht notwendig mit allen<br />
Fakultäten bzw. Fachbereichen abgeschlossen und münden auch nicht<br />
zwangsläufig in den Abschluss einer Folgevereinbarung. Auf diese Weise<br />
kann es auch zu parallelen Zielvereinbarungsprozessen kommen, d.h. zwischen<br />
einer Fakultät bzw. einem Fachbereich und der <strong>Hochschul</strong>leitung bestehen<br />
gleichzeitig mehrere Zielvereinbarungen zu unterschiedlichen Themen.<br />
Mit Blick auf das Steuerungspotential von Zielvereinbarungen bestehen zwischen<br />
diesen beiden Vorgehensweisen deutliche Unterschiede:<br />
• Der „Mehrwert“ des erstgenannten umfassend ausgerichteten Ansatzes liegt<br />
offensichtlich in der systematischen und alle organisationalen Einheiten einbeziehenden<br />
Nutzung von Zielvereinbarungen als zentralem Kommunikationsund<br />
Koordinationsinstrument. Auf diese Weise wird eine thematisch umfassende<br />
Abstimmung der auf Ebene der <strong>Hochschul</strong>leitung stattfindenden Planungs-<br />
und Entscheidungsprozesse mit denen auf Ebene der Fakultäts- und<br />
Fachbereichsleitungen ermöglicht. Wie insbesondere das Beispiel der Universität<br />
Gießen zeigt, bietet eine solche Ausrichtung des Zielvereinbarungsprozesses<br />
zudem die Möglichkeit, die <strong>Hochschul</strong>entwicklungsplanung sowie lan-<br />
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