Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...
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• Ein drittes Argument für die Einbeziehung von personalbezogenen Größen ist<br />
die Sicherung der Akzeptanz des Verfahrens im Prozess der Einführung der<br />
leistungsorientierten Mittelvergabe. Auch hier stellt sich als Alternative die<br />
Setzung von Kappungsgrenzen oder das Vorschalten einer Einführungsphase<br />
mit im Verlaufe der Zeit ansteigenden Budgetanteilen der formelgebundenen<br />
Mittelvergabe.<br />
Mit Blick auf die an den meisten einbezogenen <strong>Hochschul</strong>en angestrebte Setzung<br />
von Leistungsanreizen sowie auf die Herstellung von Leistungstransparenz erscheint<br />
es günstiger, bei der Konzipierung leistungsorientierter Verteilungsverfahren auf die<br />
Einbeziehung von personalbezogenen Größen zu verzichten und die Modellstabilität<br />
über die anderen skizzierten Maßnahmen sicherzustellen. Dies gilt zumindest für<br />
<strong>Budgetierung</strong>smodelle, in denen ohnehin nur ein begrenzter Anteil der Mittel (z.B.<br />
50% der laufenden Sachmittel) auf Basis eines Formelmodells verteilt und dieses<br />
hochschulintern als „Leistungsteil“ der Budgetbemessung kommuniziert wird. In diesem<br />
Fall erfolgt die Verteilung der restlichen Budgetanteile ohnehin zumeist auf Basis<br />
von ausstattungsbezogenen Parametern oder als Fortschreibung historischer<br />
Budgetanteile.<br />
Inhaltliche Ausgestaltung<br />
Mit Blick auf die konkret verwendeten Leistungsparameter ergibt sich differenziert<br />
nach den Aufgabenbereichen Lehre, Forschung und Gleichstellung bei den beteiligten<br />
Universitäten das folgende Bild:<br />
• Lehre. In jedem Verfahren wird die studentische Nachfrage einbezogen: als<br />
Zahl der Studierenden in der RSZ (FU Berlin, HU Berlin, Universität Gießen),<br />
der Studienanfänger (TU München) oder als Auslastung (HU Berlin, TU Berlin,<br />
Universität Bremen). Weiterhin finden sich in jedem Formelmodell auch Kennzahlen<br />
für den Studienerfolg, z.T. als Zahl der Absolventen (FU Berlin, Universität<br />
Bremen, Universität Gießen, TU München) und z.T. als Erfolgsquote (HU<br />
Berlin, TU Berlin). Bei den Verfahren der TU Berlin und der Humboldt-<br />
Universität wird hier zusätzlich auch der Aspekt der Studiendauer berücksichtigt<br />
(als Anteil der Absolventen, die ihr Studium in der RSZ plus zwei Semester<br />
abgeschlossen haben). Drei Universitäten beziehen außerdem die Nachfrage<br />
bzw. den Lehrerfolg ausländischer Studierender in die formelgebundene Mittelverteilung<br />
ein, nämlich als Zahl ausländischer Studierender (Universität<br />
Bremen) und als Ausländeranteil an den Absolventen (HU Berlin und TU Berlin).<br />
• Forschung. Zur Abbildung von Forschungsleistungen wird in jedem Verfahren<br />
die Höhe der Drittmittel herangezogen, zumeist abgegrenzt als Höhe der<br />
Drittmittelausgaben (z.B. bei den Berliner Universitäten), teilweise aber auch<br />
als Höhe der Drittmitteleinnahmen (z.B. TU München). Ebenso findet sich in<br />
jedem Verfahren der Indikator „Zahl der Promotionen“, zumeist ergänzt um die<br />
Zahl der Habilitationen (z.B. HU Berlin, TU Berlin, Universität Gießen, TU<br />
München). Die Berliner Universitäten verwenden darüber hinaus weitere Indikatoren<br />
für Forschungsleistungen: So setzen die FU Berlin und die TU Berlin<br />
einen Indikator für die Zahl der Publikationen ein, und die TU Berlin berücksichtigt<br />
außerdem weitere wissenschaftliche Leistungen wie z.B. die Ausrichtung<br />
von Konferenzen sowie Gutachter-, Berater- und Herausgebertätigkeiten.<br />
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