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Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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Befragung aller Universitäten wider, nach dem der durchschnittlich per Formel vergebene<br />

Anteil an den bereinigten staatlichen Zuschüssen bei den deutschen Universitäten<br />

bei 4% liegt. Auf Basis der vorliegenden Untersuchung lässt sich diese Beobachtung<br />

wie folgt interpretieren:<br />

56<br />

• Eine formelgebundene Mittelverteilung von substantiell höheren Budgetanteilen<br />

(mehr als 5%) setzt zwingend eine <strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten voraus.<br />

Die Voraussetzungen hierfür wurden in den meisten Bundesländern jedoch<br />

erst in den vergangenen Jahren geschaffen (z.B. durch Globalhaushalte),<br />

so dass sich diejenigen Universitäten, die sich für eine hochschulinterne<br />

<strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten entschieden haben, zumeist erst im Einführungsprozess<br />

befinden. Dies gilt auch für die an der vorliegenden Untersuchung<br />

beteiligten Universitäten: Vier von ihnen haben in den vergangenen<br />

Jahren eine <strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten (wissenschaftlicher Mittelbau<br />

und z.T. Stellen für nichtwissenschaftliches Personal) eingeführt oder befinden<br />

sich derzeit im Prozess der Einführung (FU Berlin, TU Berlin sowie die Universitäten<br />

Bremen und Gießen). An den zwei übrigen Universitäten hingegen<br />

wird eine <strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten derzeit aus strukturellen Gründen<br />

(Personalüberhang, Einsparauflagen) nicht angestrebt (Humboldt-Universität)<br />

bzw. wurde von staatlicher Seite noch nicht ermöglicht (TU München).<br />

• Weiterhin ist zu konstatieren, dass die strategischen Handlungsspielräume für<br />

die <strong>Hochschul</strong>en nach wie vor eng begrenzt sind. Hier ist insbesondere auf<br />

das öffentliche Dienstrecht mit den sich daraus ableitenden Verpflichtungen zu<br />

verweisen. Auch bei einer <strong>Budgetierung</strong> der Personalkosten können indikatorgestützte<br />

Verteilungsmodelle damit nur bedingt eingesetzt werden, da ggf. resultierende<br />

Ressourcenverlagerungen zwischen den Fakultäten bzw. Fachbereichen<br />

gar nicht umgesetzt werden könnten bzw. eine fortlaufende manuelle<br />

Nachkorrektur erforderlich wäre.<br />

• Schließlich ist anzumerken, dass die Dezentralisierung der Ressourcenbewirtschaftung<br />

und die Verwendung neuer Steuerungsinstrumente mit einer tiefgehenden<br />

Änderung der hochschulinternen Aufgaben- und Kompetenzverteilung<br />

verbunden sind. Diese geht für die Beteiligten auf zentraler und dezentraler<br />

Ebene mit entsprechend zeitintensiven Lern- und Entwicklungsanforderungen<br />

einher: So müssen z.B. auf Fakultäts- bzw. Fachbereichsebene die Voraussetzungen<br />

für eine die Gesamtsicht der Universität berücksichtigende Selbststeuerung<br />

häufig erst geschaffen werden (vgl. z.B. Hopbach, 2005). Die Implementierung<br />

leistungsbezogener <strong>Budgetierung</strong>sverfahren muss diesem Umstand<br />

Rechnung tragen und sollte demnach nicht ad hoc, sondern stufenweise<br />

und progredient erfolgen.<br />

Bei Zielvereinbarungen stellt sich der Aspekt der Ressourcenzuweisung komplexer<br />

dar. Im Unterschied zu indikatorgestützten Verteilungsverfahren sind Zielvereinbarungen<br />

kein reines <strong>Budgetierung</strong>sinstrument, sondern in erster Linie ein Instrument<br />

der strategischen <strong>Hochschul</strong>entwicklung sowie der Koordination hochschulinterner<br />

Planungs- und Kommunikationsprozesse (vgl. Zechlin, 2006). Ressourcenzuweisungen<br />

im Rahmen von Zielvereinbarungen werden an den am Projekt beteiligten Universitäten<br />

in unterschiedlicher Form vorgenommen:<br />

• An fast allen Universitäten enthalten die Zielvereinbarungen finanzielle Zusagen<br />

zur Unterstützung der Erreichung bestimmter vereinbarter Ziele. Die Höhe<br />

dieser Zuweisungen bemisst sich zumeist auf Basis der für die Zielerreichung<br />

vorgesehenen Maßnahmen (z.B. Druckkosten, Personalaufwand). Insgesamt

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