Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...
Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ... Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...
lungen geführt. Nach diesem Anfangseffekt sei derzeit nur ein geringer Stellentransfer zu verzeichnen. Fehlsteuerungseffekte der formelgebundenen Mittelverteilung sind nach Beobachtung der Fakultätsleitung nicht zu beobachten. 54
10. Diskussion 10.1 Budgetierung auf der Ebene Hochschulleitung – Fakultäten bzw. Fachbereiche 10.1.1 Steuerungsziele und Budgetrelevanz Wie die in den Kapiteln 1 und 2 erwähnte bundesweite HIS-Befragung aller Universitäten gezeigt hat (vgl. Jaeger et al., 2005), ist die hochschulinterne Verwendung leistungsbezogener Budgetierungsverfahren bereits weit verbreitet. Dies gilt insbesondere für Verfahren formelgebundener Mittelverteilung. Eines der Anliegen der vorliegenden Studie war es zu klären, mit welchen Zielen ausgewählte Hochschulen diese Instrumente einsetzen: Wird damit primär das Ziel einer leistungs- und anreizbasierten Hochschulsteuerung verfolgt, oder steht eher – wie die Ergebnisse von Schröder (2004) mit Blick auf Formelmodelle nahe legen – die Sicherstellung einer rationalen und anhand objektivierbarer Kriterien erfolgenden Ressourcenallokation im Vordergrund? Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich hier wie folgt zusammenfassen: • Mit Blick auf die Verwendung formelgebundener Zuweisungsverfahren sind bei den in die vorliegende Untersuchung einbezogenen Universitäten zwei Zieldimensionen feststellbar. Die eine Zielstellung lässt sich als „anreizbasierte Hochschulsteuerung“ bezeichnen und umfasst die Aspekte der Implementierung wettbewerblicher Leistungsanreize, der Stärkung von Einheiten mit überdurchschnittlichen Leistungen und der Förderung der Effektivität. Die zweite Zieldimension bezieht sich auf die Herstellung von Transparenz bei der Budgetbemessung sowie hinsichtlich der erbrachten Leistungen und setzt den Schwerpunkt auf eine möglichst hohe Plausibilität und Nachvollziehbarkeit des Verteilungsgeschehens. Für die am vorliegenden Projekt beteiligten Universitäten steht nach eigenen Angaben überwiegend der Aspekt einer anreizbasierten Hochschulsteuerung im Vordergrund oder wird zumindest als gleichrangig mit dem Steuerungsziel der Transparenz betrachtet. Die Ergebnisse von Schröder (2004) finden in der vorliegenden Untersuchung damit nur bedingt ihre Entsprechung. • Bei Zielvereinbarungen zeigt sich ebenfalls eine große Homogenität hinsichtlich der mit ihnen verfolgten Steuerungsziele: Bei allen am Projekt beteiligten Hochschulen stand nach eigenen Angaben die Erzielung strategischer Steuerungseffekte bei der Einführung dieses Instruments explizit im Vordergrund. Bei den Universitäten aus Bundesländern, in denen Zielvereinbarungen zwischen dem Land und den Hochschulen existieren (Berlin, Bremen und Hessen), kommt hier noch das Motiv hinzu, die mit dem Land vereinbarten Zielstellungen in die Hochschule hinein weiterzugeben. Teilweise sehen die mit dem Land geschlossenen Vereinbarungen den Abschluss von Zielvereinbarungen auf der hochschulinternen Ebene explizit vor (z.B. die Berliner Hochschulverträge und die in Bremen verwendeten Kontrakte). In der Gesamtsicht zeigt sich also, dass die in die vorliegende Untersuchung einbezogenen Universitäten mit der Implementierung von formelgebundenen Zuweisungsverfahren und Zielvereinbarungen zumeist die Umsetzung strategischer Steuerungsziele und die Setzung von Leistungsanreizen anstreben. Mit Blick auf die formelgebundene Mittelverteilung erscheint es allerdings vor diesem Hintergrund zunächst überraschend, dass bisher nur geringe Budgetanteile per Formel zugewiesen werden: An allen sechs Universitäten beschränkt sich die formelgebundene Mittelverteilung ausschließlich auf die laufenden Sachmittel und damit auf 2-5% der bereinigten staatlichen Zuschüsse. Dieses Ergebnis spiegelt den Befund aus der bundesweiten 55
- Seite 9 und 10: 1. Einleitung Vor dem Hintergrund k
- Seite 11 und 12: 2. Hintergrund und Leitfragen 2.1 L
- Seite 13 und 14: zierungsrelevanz aus. Die per Zielv
- Seite 15 und 16: schulen tendenziell erreicht? Hat d
- Seite 17 und 18: 3.2 Methodik Das methodische Vorgeh
- Seite 19 und 20: Tabelle 4.1: Kriterien und Gewichtu
- Seite 21 und 22: 4.3 Steuerungswirkungen aus Sicht d
- Seite 23 und 24: Tabelle 4.2: Leistungsbereiche, Kri
- Seite 25 und 26: gesamtuniversitären neuen Struktur
- Seite 27 und 28: Tabelle 4.4: Kriterien im Formelmod
- Seite 29 und 30: Tabelle 5.1: Leistungsbereiche, Kri
- Seite 31 und 32: 5.4 Fakultätsinterne Budgetierung
- Seite 33 und 34: 33% der Sachmittel (2004: ca. 55 T
- Seite 35 und 36: Tabelle 6.1: Leistungsbereiche, Kri
- Seite 37 und 38: ½ BATIIa-Stelle) und werden differ
- Seite 39 und 40: 6.4.2 Beispiel Fakultät Elektrotec
- Seite 41 und 42: 7. Universität Bremen 7.1 Steuerun
- Seite 43 und 44: auf (vgl. Jaeger & Leszczensky, 200
- Seite 45 und 46: schnittswerte herangezogen werden.
- Seite 47 und 48: fekte des Formelmodells überlagert
- Seite 49 und 50: Tabelle 8.1: Komponenten, Kriterien
- Seite 51 und 52: siert und ggf. auch mit Meilenstein
- Seite 53 und 54: funden hätten. Dennoch sei festzus
- Seite 55 und 56: 9. Technische Universität München
- Seite 57 und 58: Forschung: eingeworbenes Drittmitte
- Seite 59: Tabelle 9.2: Aufgabenbereiche, Krit
- Seite 63 und 64: elaufen sich die in dieser Weise pe
- Seite 65 und 66: • Ein drittes Argument für die E
- Seite 67 und 68: melmodell in Anwendung, das bereits
- Seite 69 und 70: chern. Dieser Aspekt wird an einer
- Seite 71 und 72: wendung fakultäts- bzw. fachbereic
- Seite 73 und 74: Falle nicht zielführend und würde
- Seite 75 und 76: 10.2 Fakultäts- bzw. fachbereichsi
- Seite 77 und 78: • Das vom FB Philosophie und Geis
- Seite 79 und 80: 11. Fazit und Ausblick Im Rahmen de
- Seite 81 und 82: Literatur Berghoff, S., Federkeil,
- Seite 83 und 84: Anhang A: Hochschulinterne Zielvere
- Seite 85 und 86: Sollten Teile der Zielvereinbarunge
- Seite 87 und 88: Folgendes noch nicht (vollständig)
- Seite 89 und 90: gastgebende Wissenschaftlerin/der g
- Seite 91 und 92: Anhang B: Hochschulinterne Zielvere
- Seite 93 und 94: 4. Struktur und Profilbildung 4.1 D
- Seite 95 und 96: Anhang C: Hochschulinterne Zielvere
- Seite 97 und 98: 2 Werbung für die Diplom- Bachelor
- Seite 99 und 100: Wie groß ist die Anzahl der Studie
- Seite 101 und 102: Anhang D: Interviewleitfaden Hochsc
- Seite 103 und 104: • Aufwand - Hat sich für die Hoc
- Seite 105: • Ausgestaltung von Zielvereinbar
10. Diskussion<br />
10.1 <strong>Budgetierung</strong> auf der Ebene <strong>Hochschul</strong>leitung – Fakultäten bzw. Fachbereiche<br />
10.1.1 Steuerungsziele und Budgetrelevanz<br />
Wie die in den Kapiteln 1 und 2 erwähnte bundesweite HIS-Befragung aller Universitäten<br />
gezeigt hat (vgl. Jaeger et al., 2005), ist die hochschulinterne Verwendung leistungsbezogener<br />
<strong>Budgetierung</strong>sverfahren bereits weit verbreitet. Dies gilt insbesondere<br />
für Verfahren formelgebundener Mittelverteilung. Eines der Anliegen der vorliegenden<br />
Studie war es zu klären, mit welchen Zielen ausgewählte <strong>Hochschul</strong>en diese<br />
Instrumente einsetzen: Wird damit primär das Ziel einer leistungs- und anreizbasierten<br />
<strong>Hochschul</strong>steuerung verfolgt, oder steht eher – wie die Ergebnisse von Schröder<br />
(2004) mit Blick auf Formelmodelle nahe legen – die Sicherstellung einer rationalen<br />
und anhand objektivierbarer Kriterien erfolgenden Ressourcenallokation im Vordergrund?<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung lassen sich hier wie folgt zusammenfassen:<br />
• Mit Blick auf die Verwendung formelgebundener Zuweisungsverfahren sind<br />
bei den in die vorliegende Untersuchung einbezogenen Universitäten zwei<br />
Zieldimensionen feststellbar. Die eine Zielstellung lässt sich als „anreizbasierte<br />
<strong>Hochschul</strong>steuerung“ bezeichnen und umfasst die Aspekte der Implementierung<br />
wettbewerblicher Leistungsanreize, der Stärkung von Einheiten mit<br />
überdurchschnittlichen Leistungen und der Förderung der Effektivität. Die<br />
zweite Zieldimension bezieht sich auf die Herstellung von Transparenz bei der<br />
Budgetbemessung sowie hinsichtlich der erbrachten Leistungen und setzt den<br />
Schwerpunkt auf eine möglichst hohe Plausibilität und Nachvollziehbarkeit des<br />
Verteilungsgeschehens. Für die am vorliegenden Projekt beteiligten Universitäten<br />
steht nach eigenen Angaben überwiegend der Aspekt einer anreizbasierten<br />
<strong>Hochschul</strong>steuerung im Vordergrund oder wird zumindest als gleichrangig<br />
mit dem Steuerungsziel der Transparenz betrachtet. Die Ergebnisse<br />
von Schröder (2004) finden in der vorliegenden Untersuchung damit nur bedingt<br />
ihre Entsprechung.<br />
• Bei Zielvereinbarungen zeigt sich ebenfalls eine große Homogenität hinsichtlich<br />
der mit ihnen verfolgten Steuerungsziele: Bei allen am Projekt beteiligten<br />
<strong>Hochschul</strong>en stand nach eigenen Angaben die Erzielung strategischer Steuerungseffekte<br />
bei der Einführung dieses Instruments explizit im Vordergrund.<br />
Bei den Universitäten aus Bundesländern, in denen Zielvereinbarungen zwischen<br />
dem Land und den <strong>Hochschul</strong>en existieren (Berlin, Bremen und Hessen),<br />
kommt hier noch das Motiv hinzu, die mit dem Land vereinbarten Zielstellungen<br />
in die <strong>Hochschul</strong>e hinein weiterzugeben. Teilweise sehen die mit<br />
dem Land geschlossenen Vereinbarungen den Abschluss von Zielvereinbarungen<br />
auf der hochschulinternen Ebene explizit vor (z.B. die Berliner <strong>Hochschul</strong>verträge<br />
und die in Bremen verwendeten Kontrakte).<br />
In der Gesamtsicht zeigt sich also, dass die in die vorliegende Untersuchung einbezogenen<br />
Universitäten mit der Implementierung von formelgebundenen Zuweisungsverfahren<br />
und Zielvereinbarungen zumeist die Umsetzung strategischer Steuerungsziele<br />
und die Setzung von Leistungsanreizen anstreben. Mit Blick auf die formelgebundene<br />
Mittelverteilung erscheint es allerdings vor diesem Hintergrund zunächst<br />
überraschend, dass bisher nur geringe Budgetanteile per Formel zugewiesen werden:<br />
An allen sechs Universitäten beschränkt sich die formelgebundene Mittelverteilung<br />
ausschließlich auf die laufenden Sachmittel und damit auf 2-5% der bereinigten<br />
staatlichen Zuschüsse. Dieses Ergebnis spiegelt den Befund aus der bundesweiten<br />
55