Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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12.01.2014 Aufrufe

Tabelle 8.3: Komponenten, Kriterien und Gewichtungen im Formelmodell des Fachgebiets Physik der Universität Gießen Komponente Kriterium Gewichtung *) Grundbetrag (variabel) Erfolgsbezogener Anteil (20%) Studierenden- und personalbezogener Anteil (variabel) *) bezogen auf die jeweilige Komponente Wissenschaftliches Personal (Pauschalbetrag je wissenschaftlicher Landesstelle: 511,29 € + 409,03 € * institutsspezifischem Gewichtungsfaktor; z.B. Theoretische Physik = 2, Experimentalphysik = 4) Doktoranden (Zahl der Doktoranden pro Wissenschaftler (Landesstellen)) Promotionen (Zahl der Promotionen je Institut) Drittmittel (Drittmittelausgaben pro Wissenschaftler (Landesstellen)) Studierende (Zahl der Studierenden in der RSZ) Professuren und Hochschuldozenten (Zahl der Professoren und Hochschuldozenten in institutsspezifischer Gewichtung) 100% 37% 19% 44% 60% 40% Das am Fachgebiet Physik verwendete Formelmodell richtet sich in hohem Maße am universitätsintern zur Mittelverteilung an die Fachbereiche verwendeten Verfahren aus. Allerdings wird der Forschungsaspekt gegenüber dem universitätsinternen Formelmodell deutlich höher gewichtet: Zum einen geht anstelle der Absolventenzahl die Zahl der Doktoranden in die Mittelverteilung ein, und zum anderen kommt auch dem Drittmittelvolumen eine deutlich höhere Gewichtung zu als im universitätsinternen Verfahren. Steuerungswirkungen aus Sicht der Fachgebietsleitung Die mit der Einführung des Verfahrens verfolgten Steuerungsziele der Herstellung von Transparenz, der Stärkung leistungsstarker Einheiten sowie der Überwindung historisch gewachsener und schwer begründbarer Budgetverteilungsmuster sind nach Ansicht der Fachgebietsleitung durch das Verfahren erreicht worden. Von Vorteil sei insbesondere, dass durch das Verfahren eine Dokumentation und Explizierung der jeweiligen Leistungserbringung (z.B. Promotionszahlen und Drittmittelvolumen) erfolge. Von motivationalen Anreizwirkungen sei hingegen nur bedingt auszugehen, da diese durch das erhebliche Drittmittelvolumen überlagert würden. Fehlsteuerungseffekte der formelgebundenen Mittelvergabe sind nach Ansicht der Fachgebietsleitung nicht zu beobachten. 48

9. Technische Universität München 9.1 Steuerungsziele und Umfang der leistungsbezogenen Budgetierung Formelgebundene Mittelzuweisung Die TU München verwendet seit 1998 ein indikatorgestütztes Verfahren für die Verteilung der gesamten laufenden Sachmittel an die Fakultäten. Mit der Einführung der formelgebundenen Mittelzuweisung wurde an der TU München primär das Ziel verfolgt, Leistungsanreize zu setzen und die Effektivität der Leistungserbringung zu steigern. Ein weiteres Ziel bestand in der Herstellung von Transparenz bei der Sachmittelverteilung, um historisch gewachsene und nicht plausibel begründbare Verteilungsmuster zu überwinden und die Möglichkeit der Fakultäten einzuschränken, durch geschicktes Verhandeln die eigenen Budgetzuweisungen zu erhöhen. Im Haushaltsjahr 2004 belief sich der formelgebunden vergebene Betrag auf ca. 7 Mio. € entsprechend einem Anteil von ca. 2,6% an den bereinigten staatlichen Zuschüssen der TU München. Zielvereinbarungen Zielvereinbarungen zwischen Hochschulleitung und Fakultäten wurden an der TU München im Jahr 1999 als Ergänzung zur indikatorgestützten Mittelzuweisung eingeführt. Ziel war es, ausgehend von den strategischen Zielen der Hochschule Steuerungseffekte zu erzielen, die Qualität erbrachter Leistungen zu fördern und eine im Vergleich zur formelgebundenen Mittelzuweisung höhere Leistungsgerechtigkeit zu erreichen. 2004 wurde den Fakultäten der TU München ein Betrag in Höhe von 260 T€ entsprechend einem Anteil von ca. 0,1% an den bereinigten staatlichen Zuschüssen per Zielvereinbarung zugewiesen, darunter sowohl Sachmittel als auch Mittel für wissenschaftliches und nichtwissenschaftliches Personal. 9.2 Inhaltliche Ausgestaltung der Budgetierungsinstrumente Formelgebundene Mittelzuweisung Die Verteilung der formelgebunden zu vergebenen Mittel erfolgt getrennt für die Aufgabenbereiche Lehre, Forschung und Gleichstellung auf Basis der in Tabelle 9.1 aufgeführten Indikatoren. Bei den lehrbezogenen Indikatoren werden vierjährige Durchschnittswerte verwendet, bei den forschungsbezogenen Parametern (mit Ausnahme des Indikators „wissenschaftliches Personal“) dreijährige Durchschnittswerte. Bei den Indikatoren für den Aufgabenbereich Lehre werden Zu- und Abschläge entsprechend der Stellenausstattung der Fakultäten vorgenommen. Dies wird damit begründet, dass ein wesentlicher Teil dieser Mittel für die Beschäftigung von Hilfskräften vorgesehen ist. Weiterhin werden die Indikatoren im Bereich Gleichstellung mit der jeweiligen Mittelzuweisung für Forschung und Lehre (genauer: mit dem jeweiligen Budgetergebnis der formelgebundenen Mittelverteilung für die Aufgabenbereiche Lehre und Forschung) gewichtet, um die Größe der jeweiligen Fakultät zu berücksichtigen. Die Entwicklung des indikatorgestützten Verteilungsverfahrens erfolgte nicht auf Grundlage strategischer Hochschulziele, sondern vorrangig unter pragmatischen Gesichtspunkten mit dem Ziel, ein für alle Fakultäten konsensfähiges Modell zu erstellen. Weiterhin weist das TU-intern praktizierte Formelmodell starke Parallelen zu dem 1999 eingeführten landesseitigen formelgebundenen Verteilungsverfahren 49

Tabelle 8.3: Komponenten, Kriterien und Gewichtungen im Formelmodell des Fachgebiets<br />

Physik der Universität Gießen<br />

Komponente Kriterium Gewichtung *)<br />

Grundbetrag (variabel)<br />

Erfolgsbezogener Anteil (20%)<br />

Studierenden- und personalbezogener<br />

Anteil (variabel)<br />

*) bezogen auf die jeweilige Komponente<br />

Wissenschaftliches Personal<br />

(Pauschalbetrag je wissenschaftlicher Landesstelle: 511,29 € +<br />

409,03 € * institutsspezifischem Gewichtungsfaktor; z.B. Theoretische<br />

Physik = 2, Experimentalphysik = 4)<br />

Doktoranden<br />

(Zahl der Doktoranden pro Wissenschaftler (Landesstellen))<br />

Promotionen<br />

(Zahl der Promotionen je Institut)<br />

Drittmittel<br />

(Drittmittelausgaben pro Wissenschaftler (Landesstellen))<br />

Studierende<br />

(Zahl der Studierenden in der RSZ)<br />

Professuren und <strong>Hochschul</strong>dozenten<br />

(Zahl der Professoren und <strong>Hochschul</strong>dozenten in institutsspezifischer<br />

Gewichtung)<br />

100%<br />

37%<br />

19%<br />

44%<br />

60%<br />

40%<br />

Das am Fachgebiet Physik verwendete Formelmodell richtet sich in hohem Maße am<br />

universitätsintern zur Mittelverteilung an die Fachbereiche verwendeten Verfahren<br />

aus. Allerdings wird der Forschungsaspekt gegenüber dem universitätsinternen Formelmodell<br />

deutlich höher gewichtet: Zum einen geht anstelle der Absolventenzahl<br />

die Zahl der Doktoranden in die Mittelverteilung ein, und zum anderen kommt auch<br />

dem Drittmittelvolumen eine deutlich höhere Gewichtung zu als im universitätsinternen<br />

Verfahren.<br />

Steuerungswirkungen aus Sicht der Fachgebietsleitung<br />

Die mit der Einführung des Verfahrens verfolgten Steuerungsziele der Herstellung<br />

von Transparenz, der Stärkung leistungsstarker Einheiten sowie der Überwindung<br />

historisch gewachsener und schwer begründbarer Budgetverteilungsmuster sind<br />

nach Ansicht der Fachgebietsleitung durch das Verfahren erreicht worden. Von Vorteil<br />

sei insbesondere, dass durch das Verfahren eine Dokumentation und Explizierung<br />

der jeweiligen Leistungserbringung (z.B. Promotionszahlen und Drittmittelvolumen)<br />

erfolge. Von motivationalen Anreizwirkungen sei hingegen nur bedingt auszugehen,<br />

da diese durch das erhebliche Drittmittelvolumen überlagert würden. Fehlsteuerungseffekte<br />

der formelgebundenen Mittelvergabe sind nach Ansicht der Fachgebietsleitung<br />

nicht zu beobachten.<br />

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