Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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12.01.2014 Aufrufe

5. Humboldt-Universität zu Berlin 5.1 Steuerungsziele und Umfang der leistungsbezogenen Budgetierung Formelgebundene Mittelzuweisung Die HU Berlin wendet seit 2001 ein Formelmodell für die Verteilung der laufenden Sachmittel an die Fakultäten und Institute (ohne Humanmedizin) an. Mit der Einführung der formelgebundenen Mittelvergabe wurde an der Humboldt-Universität das Ziel verfolgt, die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehenden Sachmittel auf Grundlage objektiver Kriterien an die Fakultäten zu vergeben. Durch das System sollte es zumindest leistungsstarken Organisationseinheiten ermöglicht werden, ihre Sachmittelausstattung zu erhöhen. Weiterhin sollten die Budgetauswirkungen des landesseitig angewandten Verfahrens in die Universität hinein weitergegeben werden. Derzeit werden an der HU Berlin knapp 2% der bereinigten staatlichen Zuschüsse (2003: ca. 3,4 Mio. €) per Formel an die Fakultäten und Institute zugewiesen. Die Umverteilungswirkungen der Verteilformel werden über eine Kappungsgrenze bei Verlusten begrenzt, die 2004 bei 12,5% der formelgebunden zu vergebenen Budgetanteils lag. Zielvereinbarungen An der HU Berlin werden seit 2001 Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und den Fakultäten (ausgenommen der Medizinischen Fakultät Charité) eingesetzt. Mit der Einführung von Zielvereinbarungen wurde an der HU Berlin primär das Ziel verfolgt, strategische Steuerungswirkungen zu erzielen, Leistungen sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der Qualität zu fördern und die Transparenz bei der hochschulinternen Mittelvergabe zu erhöhen. Im Jahr 2003 wurden Sach- und Personalmittel in Höhe von 563 T€ entsprechend einem Anteil von ca. 0,3% an den bereinigten staatlichen Zuschüssen per Zielvereinbarung zugewiesen. 5.2 Inhaltliche Ausgestaltung der Budgetierungsinstrumente Formelgebundene Mittelzuweisung Die formelgebundene Mittelvergabe richtet sich bei den Monofakultäten (Juristische, Landwirtschaftlich-Gärtnerische, Theologische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) an die Fakultäten und bei den restlichen Fakultäten (Philosophische Fakultäten I-IV und Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultäten I-II) an die einzelnen Institute. Dabei erfolgt die Mittelverteilung separat innerhalb von drei Kategorien: • Grundausstattung: 25% • Leistungsbereich Lehre: 37,5% • Leistungsbereich Forschung: 37,5% Die für die Mittelvergabe innerhalb der genannten Kategorien maßgeblichen Indikatoren finden sich in Tabelle 5.1. Mit Ausnahme der Kriterien Personal (in der Grundausstattung) und Internationalität (im Leistungsbereich Forschung) werden dreijährige Durchschnittswerte verwendet. Die Studierenden- und Absolventenzahlen werden jeweils als Vollzeitäquivalente ermittelt. Da es sich bei den lehrbezogenen Indikatoren um Anteilswerte handelt, die die Größe der jeweiligen Organisationseinheit nicht zum Ausdruck bringen, erfolgt bei diesen Werten eine Gewichtung anhand des jeweils aktuell zur Verfügung stehenden Lehrdeputats. Die eingangs erwähnte Verlust- 22

Tabelle 5.1: Leistungsbereiche, Kriterien und Gewichtungen im Formelmodell der HU Berlin Leistungsbereich Kriterium Gewichtung *) Studium und Lehre (Zahl der Studierenden in der RSZ * Curricularnormwert) Grundausstattung (25%) Personal (einheitlicher Sockelbetrag je wissenschaftlichem Personal (Vollzeitäquivalente auf Landesstellen)) Lehre (37,5%) Forschung (37,5%) Auslastung (Zahl der Studierenden in der RSZ / Ausbildungskapazität) Erfolg (Zahl der Absolventen / durchschnittliche Jahrgangsstärke) Regelstudienzeit (Zahl der Absolventen in der RSZ + 1 Semester / Gesamtzahl der Absolventen) Internationalität (Zahl der ausländischen Absolventen (Bildungsausländer) / Gesamtzahl der Absolventen) Drittmittel (Drittmittelausgaben einer Organisationseinheit / Drittmittelausgaben aller Organisationseinheiten; dabei Gewichtung der Drittmittelausgaben auf Grundlage der bundesweiten durchschnittlichen Drittmittelquoten je Fach) Promotionen und Habilitationen ([Promotionen + 3 * Habilitationen einer Organisationseinheit] / [Promotionen + 3 * Habilitationen aller Organisationseinheiten]) Internationalität (Zahl der Alexander von Humboldt-Stipendiaten und -Preisträger einer Organisationseinheit / Zahl der Alexander von Humboldt-Stipendiaten und -Preisträger aller Organisationseinheiten) *) bezogen auf den jeweiligen Leistungsbereich 50% 50% 10% 50% 30% 10% 70% 20% 10% kappung erfolgt im Zuge der Aggregierung der Indikatordaten innerhalb der drei genannten Kategorien, d.h. Verluste einer Fakultät bzw. eines Instituts innerhalb der Kategorien in Höhe von mehr als 12,5% werden gekappt. Ausgehend von dem Steuerungsziel, die Effekte des landesseitig verwendeten formelgebundenen Zuweisungsverfahrens in die Hochschule hinein weitergeben zu wollen, weist das an der Humboldt-Universität verwendete Formelmodell ein hohes Maß an Äquivalenz zum Landesmodell (vgl. Leszczensky et al., 2004) auf. In den Leistungsbereichen Lehre und Forschung werden jeweils die gleichen Indikatoren zu den gleichen Gewichtungen wie im Landesmodell verwendet. Abgesehen wurde lediglich von einer Übernahme der gleichstellungsbezogenen Indikatoren sowie der getrennten Mittelvergabe nach Fächergruppen. Zielvereinbarungen An der HU Berlin sind zwei Zielvereinbarungsprozesse zu unterscheiden: Zielvereinbarungen für Lehre fallen in die Zuständigkeit des Vizepräsidenten für Lehre, forschungsbezogene Zielvereinbarungen in die Zuständigkeit des Vizepräsidenten für Forschung. Eine weitergehende Analyse der an der HU Berlin verwendeten Zielvereinbarungen konnte im Rahmen des Projektes nicht ermöglicht werden, so dass im Folgenden nur die zentralen Merkmale skizziert werden: 23

5. Humboldt-Universität zu Berlin<br />

5.1 Steuerungsziele und Umfang der leistungsbezogenen <strong>Budgetierung</strong><br />

Formelgebundene Mittelzuweisung<br />

Die HU Berlin wendet seit 2001 ein Formelmodell für die Verteilung der laufenden<br />

Sachmittel an die Fakultäten und Institute (ohne Humanmedizin) an. Mit der Einführung<br />

der formelgebundenen Mittelvergabe wurde an der Humboldt-Universität das<br />

Ziel verfolgt, die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehenden Sachmittel auf<br />

Grundlage objektiver Kriterien an die Fakultäten zu vergeben. Durch das <strong>System</strong><br />

sollte es zumindest leistungsstarken Organisationseinheiten ermöglicht werden, ihre<br />

Sachmittelausstattung zu erhöhen. Weiterhin sollten die Budgetauswirkungen des<br />

landesseitig angewandten Verfahrens in die Universität hinein weitergegeben werden.<br />

Derzeit werden an der HU Berlin knapp 2% der bereinigten staatlichen Zuschüsse<br />

(2003: ca. 3,4 Mio. €) per Formel an die Fakultäten und Institute zugewiesen.<br />

Die Umverteilungswirkungen der Verteilformel werden über eine Kappungsgrenze<br />

bei Verlusten begrenzt, die 2004 bei 12,5% der formelgebunden zu vergebenen<br />

Budgetanteils lag.<br />

Zielvereinbarungen<br />

An der HU Berlin werden seit 2001 Zielvereinbarungen zwischen der <strong>Hochschul</strong>leitung<br />

und den Fakultäten (ausgenommen der Medizinischen Fakultät Charité) eingesetzt.<br />

Mit der Einführung von Zielvereinbarungen wurde an der HU Berlin primär das<br />

Ziel verfolgt, strategische Steuerungswirkungen zu erzielen, Leistungen sowohl hinsichtlich<br />

des Umfangs als auch der Qualität zu fördern und die Transparenz bei der<br />

hochschulinternen Mittelvergabe zu erhöhen. Im Jahr 2003 wurden Sach- und Personalmittel<br />

in Höhe von 563 T€ entsprechend einem Anteil von ca. 0,3% an den bereinigten<br />

staatlichen Zuschüssen per Zielvereinbarung zugewiesen.<br />

5.2 Inhaltliche Ausgestaltung der <strong>Budgetierung</strong>sinstrumente<br />

Formelgebundene Mittelzuweisung<br />

Die formelgebundene Mittelvergabe richtet sich bei den Monofakultäten (Juristische,<br />

Landwirtschaftlich-Gärtnerische, Theologische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)<br />

an die Fakultäten und bei den restlichen Fakultäten (Philosophische Fakultäten<br />

I-IV und Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultäten I-II) an die einzelnen<br />

Institute. Dabei erfolgt die Mittelverteilung separat innerhalb von drei Kategorien:<br />

• Grundausstattung: 25%<br />

• Leistungsbereich Lehre: 37,5%<br />

• Leistungsbereich Forschung: 37,5%<br />

Die für die Mittelvergabe innerhalb der genannten Kategorien maßgeblichen Indikatoren<br />

finden sich in Tabelle 5.1. Mit Ausnahme der Kriterien Personal (in der Grundausstattung)<br />

und Internationalität (im Leistungsbereich Forschung) werden dreijährige<br />

Durchschnittswerte verwendet. Die Studierenden- und Absolventenzahlen werden<br />

jeweils als Vollzeitäquivalente ermittelt. Da es sich bei den lehrbezogenen Indikatoren<br />

um Anteilswerte handelt, die die Größe der jeweiligen Organisationseinheit nicht<br />

zum Ausdruck bringen, erfolgt bei diesen Werten eine Gewichtung anhand des jeweils<br />

aktuell zur Verfügung stehenden Lehrdeputats. Die eingangs erwähnte Verlust-<br />

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