Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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12.01.2014 Aufrufe

4. Freie Universität Berlin 4.1 Steuerungsziele und Umfang der leistungsbezogenen Budgetierung Formelgebundene Mittelzuweisung Die FU Berlin setzt seit 1992 ein formelgebundenes Zuweisungsverfahren für die Mittelverteilung an die elf Fachbereiche (ohne Humanmedizin) ein (vgl. auch Freie Universität Berlin, 2003). Mit der formelgebundenen Mittelvergabe wird primär das Ziel verfolgt, Leistungsanreize zu setzen und die Effizienz der Leistungserbringung zu fördern. Derzeit bezieht sich die formelgebundene Mittelvergabe auf 20% der freien Sachmittel und damit auf ca. 1,3% der bereinigten staatlichen Zuschüsse (2004: 2,4 Mio. €). Für 2006 ist die Einführung eines neuen Formelmodells vorgesehen, über das 30% der freien Sachmittel verteilt werden sollen. Gleichzeitig sollen im Zuge der Einführung der Personalkostenbudgetierung ab 2006 auch 10% des Sollbudgets für den wissenschaftlichen Mittelbau über das neue Formelmodell bemessen werden. Zielvereinbarungen Seit 1999 werden an der FU Berlin Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und allen Fachbereichen (ausgenommen der Medizinischen Fakultät Charité) sowie den drei Zentralinstituten geschlossen. Durch die Verwendung von Zielvereinbarungen sollen in erster Linie Steuerungseffekte ausgehend von den strategischen Hochschulzielen erreicht und Leistungsanreize gesetzt werden. Ebenso dienen die Zielvereinbarungen zur Weitergabe der in den Hochschulverträgen mit dem Staat verabredeten Ziele (vgl. Strobel, 2003) in die Hochschule hinein. 2003 wurden an der FU Berlin 3,1 Mio. € entsprechend einem Anteil von ca. 1,7% der bereinigten staatlichen Zuschüsse per Zielvereinbarung zugewiesen, darunter sowohl Sachmittel als auch Mittel für wissenschaftliches und nichtwissenschaftliches Personal. 4.2 Inhaltliche Ausgestaltung der Budgetierungsinstrumente Formelgebundene Mittelzuweisung Für die indikatorgestützte Mittelvergabe werden seit 1992 fünf Indikatoren verwendet, die mit jeweils gleichem Gewicht und als Durchschnittswerte zweier Jahre in die Berechnung eingehen. Die verwendeten Indikatoren finden sich in Tabelle 4.1. Die Mittelvergabe erfolgt getrennt nach Fächergruppen (Geistes- und Sozialwissenschaften versus Natur- und Ingenieurwissenschaften). Die Leistungsdaten der Fachbereiche gehen als Anteilswerte bezogen auf den jeweiligen Gesamtwert aller Fachbereiche in der jeweiligen Fächergruppe in die Berechnung ein (z.B. Zahl der Publikationen des FB Physik / Gesamtzahl der Veröffentlichungen aller Fachbereiche der Fächergruppe Natur- und Ingenieurwissenschaften). Zusätzlich werden die durchschnittlichen Leistungsanteile je Fachbereich mit einem Effizienzfaktor gewichtet: Liegt der Leistungsanteil eines Fachbereichs höher als es seinem Anteil an dem in der Fächergruppe insgesamt zur Verfügung stehenden (und nicht leistungsbezogen vergebenen) Budget entspricht, wird sein Leistungsanteil heraufgewichtet, während im umgekehrten Falle eine Herabgewichtung erfolgt. Fachbereiche, die bei vergleichbarer Ressourcenausstattung höhere Leistungswerte erzielen als andere, werden durch diese Gewichtung in der formelgebundenen Mittelvergabe also noch zusätzlich begünstigt. 12

Tabelle 4.1: Kriterien und Gewichtungen im Formelmodell der FU Berlin Kriterium Studierende (Zahl der Studierenden in der RSZ in Vollzeitäquivalenten) Abschlüsse (Zahl der Absolventen in Vollzeitäquivalenten) Drittmittel (Drittmittelausgaben ergänzt um Sachspenden und Geräteübereignungen, jedoch ohne Mittel aus Sonderprogrammen des Bundes (z.B. HSP)) Gewichtung Zahl der Promotionen 20% Publikationen (Zahl der Publikationen in folgender Gewichtung: Miszellen und Rezensionen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Konferenzberichte (Abstracts und Proceedings) sowie Beiträge in regionalen und FU- Publikationen = 1, Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, Sammelwerksbeiträge und Herausgeberschriften = 4, Monographien, Habilitationsschriften und Patente = 10) 20% 20% 20% 20% Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren sowie die Ausgestaltung des Formelmodells ist primär Ergebnis eines hochschulinternen Aushandlungsprozesses und erfolgte nicht in enger inhaltlicher Ausrichtung an bestimmte hochschulstrategische Ziele. Aufgrund seiner frühzeitigen Einführung weist das Modell nur geringe Bezüge zum landesseitig verwendeten Verfahren auf (vgl. Leszczensky, Jaeger & Orr, 2004): So enthält das FU-interne Formelmodell z.B. deutlich weniger und andere Indikatoren als das Landesmodell und weist forschungsbezogenen Parametern ein stärkeres Gewicht zu als es im landesseitigen Verfahren der Fall ist. Allerdings bereitet die FU Berlin derzeit die Einführung eines neuen Verfahrens vor, das sich in hohem Maße am Landesmodell orientieren soll. Diese Neukonzipierung erfolgt ausgehend von dem Steuerungsziel, die vom landesseitig angewandten Formelmodell ausgehenden Budgeteffekte möglichst „verursachungsgerecht“ nach innen weiterzugeben. Daher werden die Indikatoren des Landesmodells voraussichtlich in weitestgehend gleicher Abgrenzung und Gewichtung in das FU-interne Verfahren aufgenommen. Zielvereinbarungen Die inhaltliche Ausgestaltung der an der FU Berlin eingesetzten Zielvereinbarungen stellt sich wie folgt dar (vgl. Musterzielvereinbarung im Anhang A): • Laufzeit: Die Laufzeit der Zielvereinbarungen beträgt seit 2002 zwei Jahre (zuvor ein Jahr). • Anwendungsbereiche: Die an der FU Berlin verwendeten Zielvereinbarungen beziehen sich auf ein breites Spektrum unterschiedlicher Aufgabenbereiche, das von Zielen und Aufgaben in den Bereichen Lehre (z.B. Verkürzung Studiendauer, Einrichtung von Masterstudiengängen), Forschung (z.B. Steigerung des Drittmittelvolumens), Nachwuchsförderung (z.B. Entwicklung von Graduiertenstudiengängen) über die Gleichstellung (z.B. Festlegung von zu erreichenden Frauenquoten beim wissenschaftlichen Mittelbau) bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und zur Binnenorganisation des jeweiligen Fachbereichs (z.B. Einführung fachbereichsinterner Zielvereinbarungen) reicht. Der Abschluss von Zielvereinbarungen zwischen der Hochschulleitung und den Fachbereichen erfolgt im Rahmen eines alle Fachbereiche einbeziehenden periodischen Abstimmungsprozesses, d.h. nach Ablauf der zweijährigen Laufzeit werden jeweils Folge-Zielvereinbarungen ausgehandelt. 13

Tabelle 4.1: Kriterien und Gewichtungen im Formelmodell der FU Berlin<br />

Kriterium<br />

Studierende<br />

(Zahl der Studierenden in der RSZ in Vollzeitäquivalenten)<br />

Abschlüsse<br />

(Zahl der Absolventen in Vollzeitäquivalenten)<br />

Drittmittel<br />

(Drittmittelausgaben ergänzt um Sachspenden und Geräteübereignungen, jedoch ohne Mittel aus Sonderprogrammen<br />

des Bundes (z.B. HSP))<br />

Gewichtung<br />

Zahl der Promotionen 20%<br />

Publikationen<br />

(Zahl der Publikationen in folgender Gewichtung: Miszellen und Rezensionen in wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften, Konferenzberichte (Abstracts und Proceedings) sowie Beiträge in regionalen und FU-<br />

Publikationen = 1, Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, Sammelwerksbeiträge und Herausgeberschriften<br />

= 4, Monographien, Habilitationsschriften und Patente = 10)<br />

20%<br />

20%<br />

20%<br />

20%<br />

Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren sowie die Ausgestaltung des Formelmodells<br />

ist primär Ergebnis eines hochschulinternen Aushandlungsprozesses und<br />

erfolgte nicht in enger inhaltlicher Ausrichtung an bestimmte hochschulstrategische<br />

Ziele. Aufgrund seiner frühzeitigen Einführung weist das Modell nur geringe Bezüge<br />

zum landesseitig verwendeten Verfahren auf (vgl. Leszczensky, Jaeger & Orr, 2004):<br />

So enthält das FU-interne Formelmodell z.B. deutlich weniger und andere Indikatoren<br />

als das Landesmodell und weist forschungsbezogenen Parametern ein stärkeres<br />

Gewicht zu als es im landesseitigen Verfahren der Fall ist. Allerdings bereitet die FU<br />

Berlin derzeit die Einführung eines neuen Verfahrens vor, das sich in hohem Maße<br />

am Landesmodell orientieren soll. Diese Neukonzipierung erfolgt ausgehend von<br />

dem Steuerungsziel, die vom landesseitig angewandten Formelmodell ausgehenden<br />

Budgeteffekte möglichst „verursachungsgerecht“ nach innen weiterzugeben. Daher<br />

werden die Indikatoren des Landesmodells voraussichtlich in weitestgehend gleicher<br />

Abgrenzung und Gewichtung in das FU-interne Verfahren aufgenommen.<br />

Zielvereinbarungen<br />

Die inhaltliche Ausgestaltung der an der FU Berlin eingesetzten Zielvereinbarungen<br />

stellt sich wie folgt dar (vgl. Musterzielvereinbarung im Anhang A):<br />

• Laufzeit: Die Laufzeit der Zielvereinbarungen beträgt seit 2002 zwei Jahre<br />

(zuvor ein Jahr).<br />

• Anwendungsbereiche: Die an der FU Berlin verwendeten Zielvereinbarungen<br />

beziehen sich auf ein breites Spektrum unterschiedlicher Aufgabenbereiche,<br />

das von Zielen und Aufgaben in den Bereichen Lehre (z.B. Verkürzung Studiendauer,<br />

Einrichtung von Masterstudiengängen), Forschung (z.B. Steigerung<br />

des Drittmittelvolumens), Nachwuchsförderung (z.B. Entwicklung von<br />

Graduiertenstudiengängen) über die Gleichstellung (z.B. Festlegung von zu<br />

erreichenden Frauenquoten beim wissenschaftlichen Mittelbau) bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

und zur Binnenorganisation des jeweiligen Fachbereichs<br />

(z.B. Einführung fachbereichsinterner Zielvereinbarungen) reicht. Der Abschluss<br />

von Zielvereinbarungen zwischen der <strong>Hochschul</strong>leitung und den<br />

Fachbereichen erfolgt im Rahmen eines alle Fachbereiche einbeziehenden<br />

periodischen Abstimmungsprozesses, d.h. nach Ablauf der zweijährigen Laufzeit<br />

werden jeweils Folge-Zielvereinbarungen ausgehandelt.<br />

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