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Leistungsorientierte Budgetierung - Hochschul-Informations-System ...

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2. Hintergrund und Leitfragen<br />

2.1 Leistungsbezogene <strong>Budgetierung</strong> als Element des Neuen Steuerungsmodells<br />

Die ziel- und leistungsorientierte Ressourcenallokation stellt ein zentrales Element<br />

bei der Umsetzung neuer Steuerungsmodelle im <strong>Hochschul</strong>wesen dar. Dabei sollten<br />

Verfahren zur leistungsbezogenen Mittelverteilung nach Ziegele (2000) den folgenden<br />

Anforderungen entsprechen:<br />

• Leistungsanreize: Durch leistungsbezogene <strong>Budgetierung</strong>sverfahren soll ein<br />

wettbewerblicher Anreizrahmen geschaffen werden, der Aufgabenerfüllung,<br />

Leistung und Innovationsfähigkeit finanziell belohnt bzw. geringen Erfolg in<br />

diesen Bereichen finanziell sanktioniert.<br />

• Verlässlichkeit: Gleichzeitig soll die Ressourcenverteilung in verlässlicher und<br />

kalkulierbarer Weise erfolgen. Die Entscheidungsspielräume innerhalb der dezentralen<br />

Einheiten sollen demzufolge nicht durch willkürliche Zuweisungsentscheidungen<br />

beschränkt werden.<br />

• Legitimation: Schließlich sollten Verfahren leistungsorientierter Mittelzuweisung<br />

dem Anspruch genügen, die Höhe der jeweiligen Zuweisung über die<br />

von den dezentralen Einheiten verfolgten Ziele und die jeweils erbrachten<br />

Leistungen zu legitimieren.<br />

Diese Kriterien verweisen auf den normativen Hintergrund des Neuen Steuerungsmodells,<br />

dem gemäß die Qualität der in Organisationen erbrachten Leistungen entscheidend<br />

von der Balance zwischen dezentraler Autonomie und zentraler Steuerung<br />

abhängt. Den Fakultäten bzw. Fachbereichen soll ein möglichst hohes Ausmaß<br />

an Autonomie bei der Mittelbewirtschaftung gewährt werden, um motivationsfördernde<br />

Effekte zu erzeugen und die größere Problemnähe der lokalen Entscheidungsträger<br />

zu nutzen (Möncke, Gierstorfer & Ziegele, 2000). Dies setzt voraus, dass die<br />

zentrale Steuerung nicht über Detailvorgaben erfolgt, sondern über die Setzung von<br />

Leistungsanreizen und die Vereinbarung von zu erreichenden Zielen. In diesem<br />

Steuerungssystem kommt leistungsorientierten <strong>Budgetierung</strong>sverfahren die Funktion<br />

zu, die Handlungsprozesse der dezentralen Einheiten auf die übergeordneten Ziele<br />

der <strong>Hochschul</strong>e auszurichten und zu koordinieren. Dazu werden vorzugsweise zwei<br />

Instrumente eingesetzt, nämlich Verfahren formelgebundener Mittelzuweisung und<br />

Zielvereinbarungen:<br />

• Bei Verfahren formelgebundener (auch: indikatorgestützter) Mittelvergabe<br />

folgt die Zuweisung finanzieller Ressourcen der Entwicklung der Werte ausgewählter<br />

Indikatoren (z.B. Studierenden- und Absolventenzahlen, Drittmittelvolumen;<br />

vgl. Ziegele, 2000). Die Mittelvergabe wird also automatisiert, indem<br />

sie ohne weiteren Eingriff des Zuweisungsgebers der Entwicklung der Leistungsdaten<br />

folgt. Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren leitet sich aus<br />

den Zielen des Zuweisungsgebers ab.<br />

• Im Unterschied zu Formelmodellen sind Zielvereinbarungen bzw. Kontrakte<br />

kein reines <strong>Budgetierung</strong>sinstrument, sondern in erster Linie ein Instrument<br />

zur strategischen Steuerung und Entwicklung dezentraler Organisationseinheiten<br />

(Nickel, 2001) 1 . Im Zentrum steht die Aushandlung von Zielen zwischen<br />

Land und <strong>Hochschul</strong>e bzw. zwischen <strong>Hochschul</strong>leitung und Fakul-<br />

1 Ein weiteres Einsatzfeld von Zielvereinbarungen liegt im Bereich der Personalführung (z.B. Berufungszielvereinbarungen).<br />

Dieses Einsatzfeld ist allerdings nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung.<br />

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