Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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12.01.2014 Aufrufe

Auswirkungen des Verfahrens 4.3.3 Interne Mittelvergabe und Steuerungswirkungen an den Fachhochschulen Auch die Fachhochschulen adaptieren zunehmend Elemente der landesseitigen leistungsbezogenen Mittelvergabe. Erkennbar ist dabei das Bestreben, durch die interne Mittelverteilung auch jene Leistungsparameter, die in die landesseitige LbMV eingehen, positiv zu beeinflussen. • Die ASFH bewirtschaftet ihre Mittel grundsätzlich zentral, reicht aber Gewinne aus der landesseitigen LbMV intern partiell weiter. Zum einen werden mit den hinzugewonnenen Geldern Erfolge durch die Prämierung guter Lehre oder die Finanzierung von Overheadkosten bei Forschungsprojekten belohnt. Zum anderen werden bestimmte Maßnahmen finanziert, wie z. B. die Einführung eines „International Curriculum“ in englischer Sprache zur Förderung der Internationalität. • Die FHTW gibt zwei Drittel der Gewinne und Verluste aus der landesseitigen LbMV direkt an die Fachbereiche weiter, wobei derselbe Kriterienkatalog wie bei der landesseitigen LbMV zugrunde gelegt wird. Daneben erfolgt eine Grundbudgetierung nach Lehrleistung. Darüber hinaus schließt die Hochschule seit 2005 jährliche Zielvereinbarungen mit ihren Fachbereichen ab; im Bereich Frauenförderung wurden Zielvereinbarungen bereits zuvor praktiziert. • Da die FHW erst seit 2006 aus zwei Fachbereichen besteht, erfolgt erst seit 2007 eine interne leistungsbezogene Mittelvergabe auf der Basis der Kriterien der landesseitigen LbMV. Zunächst wurden die Gewinne und Verluste aus der landesseitigen LbMV nur zu einem Drittel an die Fachbereiche weitergegeben. Da die Anreizwirkung hierdurch noch zu schwach erschien, erfolgt die Weitergabe im Jahr 2008 erstmals zu 100%. • Die TFH schließt mit ihren Fachbereichen jährlich budgetwirksame Zielvereinbarungen ab, wobei 50% der vergebenen Mittel auf Indikatoren aus der landesseitigen LbMV abstellen. Diese wurden geringfügig modifiziert: Aufgrund der geringen Fallzahlen wird auf den Neuberufungsindikator im Bereich Gleichstellung verzichtet, im Bereich Lehre stellt die Berechnung der Auslastungs- und der Erfolgsquote auf Plananfängerzahlen ab. Die interne leistungsbezogene Mittelvergabe umfasst nur Sach-, nicht aber Personalmittel. • Die einzige Berliner Fachhochschule ohne leistungsbezogene interne Mittelvergabe ist derzeit die FHVR. Der Grund dafür ist in der kleinteiligen Struktur der Fachbereiche zu sehen, die es aus Sicht der Hochschule erschweren, Indikatoren der LbMV sinnvoll auf die Fachbereichsebene herunterzubrechen. Gleichwohl setzt auch die FHVR interne Zielvereinbarungen ein, um die Werte einiger Indikatoren der landesseitigen leistungsbezogenen Mittelvergabe zu verbessern. Insgesamt berichten die Fachhochschulen übereinstimmend, dass die leistungsbezogene Mittelvergabe eine beachtliche Anreizwirkung entfalte und sich die Sensibilität für Fragen der Leistungs- und Ergebnisorientierung deutlich erhöht habe. Bis in die Fachbereiche hinein sei eine starke Konzentration auf die Verbesserung der für die LbMV relevanten Indikatoren festzustellen, beispielsweise durch besondere Bemühungen um Drittmitteleinwerbungen und die Veröffentlichung von Publikationen. Die ASFH berichtet, dass bei Berufungen nun verstärkt auf eine internationale Ausrichtung der neuen Professoren geachtet werde. An der FHW werden eingeworbene Drittmittel und abgeschlossene Verträge über internationale Kooperationen für die Beurteilungen im Rahmen der W-Besoldung herangezogen. 94 | Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner Hochschulen

Auswirkungen des Verfahrens 4.3.4 Interne Mittelvergabe und Steuerungswirkungen an den künstlerischen Hochschulen Die vier künstlerischen Hochschulen Berlins haben intern noch keine differenzierten Modelle einer leistungsorientierten Mittelzuweisung implementiert. Seitens der Hochschulen werden verschiedene Gründe hierfür angeführt: So möchte die UdK zunächst weitere Erfahrungen mit dem Landesmodell sammeln, während die HfM die Ausrichtung eines internen Wettbewerbs aufgrund der stark unterschiedlichen Struktur ihrer Abteilungen nicht für sinnvoll hält. Die HfS weist darauf hin, dass sie nur über eine finanzielle Minimalausstattung verfüge und Bereiche mit guten Leistungen nicht belohnt werden könnten, ohne dass zugleich ein anderer Teilbereich der Hochschule schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müsse. Gleichwohl werden auch an den künstlerischen Hochschulen Leistungskriterien bei der internen Mittelsteuerung berücksichtigt. So weist die KHB den Fachbereichen die Mittel für Studienmaterial und Studienreisen im Rahmen der Budgetierung der Fachgebiete nach der Zahl der RSZ-Studierenden zu. Auch an der HfM werden ein Teil der Finanzmittel für die Abteilungen budgetiert und anreizbezogene Budgetvereinbarungen getroffen (z. B. Prämien pro Diplomabschluss und pro Wettbewerbserfolg, 50 Cent pro eingeworbenen Drittmitteleuro bis zu einer bestimmten Summe). An der UdK sind im Jahr 2007 erstmals etwa 75.000 Euro aus Gewinnen der landesseitigen LbMV zum Teil nach einer Formel in dezentrale Budgets eingeflossen. Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner Hochschulen | 95

Auswirkungen des Verfahrens<br />

4.3.4 Interne <strong>Mittelvergabe</strong> und Steuerungswirkungen <strong>an</strong> den künstlerischen<br />

Hochschulen<br />

Die vier künstlerischen Hochschulen Berlins haben intern noch keine differenzierten Modelle einer<br />

leistungsorientierten Mittelzuweisung implementiert. Seitens <strong>der</strong> Hochschulen werden verschiedene<br />

Gründe hierfür <strong>an</strong>geführt: So möchte <strong>die</strong> UdK zunächst weitere Erfahrungen mit dem<br />

L<strong>an</strong>desmodell sammeln, während <strong>die</strong> HfM <strong>die</strong> Ausrichtung eines internen Wettbewerbs aufgrund<br />

<strong>der</strong> stark unterschiedlichen Struktur ihrer Abteilungen nicht für sinnvoll hält. Die HfS weist darauf<br />

hin, dass sie nur über eine fin<strong>an</strong>zielle Minimalausstattung verfüge und Bereiche mit guten Leistungen<br />

nicht belohnt werden könnten, ohne dass zugleich ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er Teilbereich <strong>der</strong> Hochschule<br />

schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müsse.<br />

Gleichwohl werden auch <strong>an</strong> den künstlerischen Hochschulen Leistungskriterien bei <strong>der</strong> internen<br />

Mittelsteuerung berücksichtigt. So weist <strong>die</strong> KHB den Fachbereichen <strong>die</strong> Mittel für Stu<strong>die</strong>nmaterial<br />

und Stu<strong>die</strong>nreisen im Rahmen <strong>der</strong> Budgetierung <strong>der</strong> Fachgebiete nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

RSZ-Stu<strong>die</strong>renden zu. Auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> HfM werden ein Teil <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zmittel für <strong>die</strong> Abteilungen budgetiert<br />

und <strong>an</strong>reizbezogene Budgetvereinbarungen getroffen (z. B. Prämien pro Diplomabschluss<br />

und pro Wettbewerbserfolg, 50 Cent pro eingeworbenen Drittmitteleuro bis zu einer bestimmten<br />

Summe). An <strong>der</strong> UdK sind im Jahr 2007 erstmals etwa 75.000 Euro aus Gewinnen <strong>der</strong> l<strong>an</strong>desseitigen<br />

LbMV zum Teil nach einer Formel in dezentrale Budgets eingeflossen.<br />

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