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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

dass <strong>die</strong> Leistungen <strong>der</strong> Hochschulen immer weniger vergleichbar sind. Zudem ist das<br />

Ausmaß <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten und vertraglich fixierten engen Kooperationen – das in <strong>die</strong>ser<br />

Ausprägung bei den Universitäten und Fachhochschulen nicht <strong>an</strong>zutreffen ist – nur bedingt<br />

mit <strong>der</strong> Implementierung eines stark wettbewerblich wirkenden Instruments vereinbar.<br />

• Berechnungspraxis: Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass <strong>die</strong> Universitäten und Fachhochschulen<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> Mittelverteilung stärker „in <strong>der</strong> H<strong>an</strong>d haben“<br />

als <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen. Die Universitäten berechnen <strong>die</strong> LbMV für ihren Verteilkreis<br />

eigenhändig und können in <strong>die</strong>sem Prozess mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> Rücksprache halten. Die Fachhochschulen<br />

stimmen zentrale Indikatoren, z. B. <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Veröffentlichungen und <strong>der</strong> internationalen<br />

Kooperationsprojekte, unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> ab und haben ein System <strong>der</strong> wechselseitigen<br />

Anerkennung ihrer Leistungsdaten entwickelt, bei dem Verh<strong>an</strong>dlungsspielräume bestehen.<br />

Für <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen bestehen keine vergleichbaren Strukturen.<br />

Einige <strong>der</strong> aufgelisteten Aspekte sind im Rahmen einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> LbMV verän<strong>der</strong>bar.<br />

Dies gilt allerdings nicht für das dominierende Problemfeld <strong>der</strong> geringen Vergleichbarkeit <strong>der</strong><br />

Hochschulen in Verbindung mit <strong>der</strong> geringen Größe des Hochschulsystems (je Fächergruppe nur<br />

zwei Wettbewerber). Auch bei einer erfolgreichen methodischen Weiterentwicklung dürfte <strong>die</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> LbMV bei den künstlerischen Hochschulen ein Trade-off zwischen einer einheitlichen<br />

Verfahrensweise in allen Hochschularten und einer adäquaten Anreizsetzung im Bereich<br />

<strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen bleiben.<br />

Empfehlung<br />

Eine Fortsetzung <strong>der</strong> LbMV für <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen in <strong>der</strong> bisher praktizierten Form<br />

k<strong>an</strong>n nur bedingt und nur bei einer subst<strong>an</strong>tiellen methodischen Weiterentwicklung – unter Her<strong>an</strong>ziehung<br />

<strong>der</strong> in den Abschnitten 3.1 bis 3.8 formulierten Empfehlungen – <strong>an</strong>geraten werden. Wie<br />

unter 3.2 dargelegt, ist eine Weiterführung <strong>der</strong> Kappungsgrenze auch mittelfristig unbedingt erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Es ist aber darauf hinzuweisen, dass durch Verbesserungen auf Ebene <strong>der</strong> Indikatordefinitionen<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>er Modellelemente das Problem <strong>der</strong> starken Heterogenität im System <strong>der</strong><br />

künstlerischen Hochschulen in Berlin letztlich nicht gelöst werden k<strong>an</strong>n. Eine den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Hochschularten<br />

vergleichbare Erzielung von Anreizeffekten k<strong>an</strong>n bei einer Fortsetzung <strong>der</strong> LbMV im<br />

Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen daher nicht erwartet werden.<br />

Als grundlegende Alternative zu einer kennzahlenbasierten Fin<strong>an</strong>zierung im Rahmen <strong>der</strong> LbMV<br />

kommt für <strong>die</strong> künstlerischen Hochschulen <strong>die</strong> Aufnahme konkreter – d. h. ggf. auch qu<strong>an</strong>titativ<br />

unterlegter – Zieldefinitionen in <strong>die</strong> vertragliche Steuerung in Betracht, <strong>an</strong> <strong>die</strong> erfolgsabhängige<br />

Fin<strong>an</strong>zierungszusagen geknüpft werden. Mit einem solchen Ansatz könnten auch in einem System<br />

mit stark unterschiedlichen Hochschulen (vgl. Bremen) Leistungs<strong>an</strong>reize gesetzt werden. Allerdings<br />

würde mit einem solchen Ansatz <strong>die</strong> hochschulartenübergreifende Einheitlichkeit <strong>der</strong><br />

LbMV aufgegeben werden. Weiterhin wäre eine Kompatibilität mit den in Berlin umgesetzten<br />

Hochschulverträgen erst noch herzustellen.<br />

3.9.2 Tr<strong>an</strong>sparenz <strong>der</strong> LbMV<br />

Problemlage<br />

Wie in Abschnitt 2.1 ausgeführt, besteht eines <strong>der</strong> wesentlichen mit <strong>der</strong> LbMV verfolgten hochschulpolitischen<br />

Ziele darin, Tr<strong>an</strong>sparenz bei <strong>der</strong> staatlichen Hochschulfin<strong>an</strong>zierung sicherzustel-<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

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