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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Die Einführung eines entsprechenden Indikators im Verteilkreis <strong>der</strong> Universitäten bedarf damit in<br />

methodischer Hinsicht noch weiterer Entwicklungsarbeit. Sie sollte aber mit Nachdruck weiterverfolgt<br />

werden, weil davon eine erhebliche Steigerung <strong>der</strong> Aussagekraft des <strong>der</strong>zeitigen Kennzahlensets<br />

erwartet werden k<strong>an</strong>n.<br />

Der von <strong>der</strong> TU vorgeschlagene zusätzliche Indikator für Patente und Lizenzen ist stark am<br />

Profil und den Stärken <strong>der</strong> eigenen Hochschule orientiert. Er sollte darum nicht für alle drei Universitäten<br />

eingeführt werden.<br />

Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Diskussion um eine Erweiterung des Indikatorensets ist <strong>die</strong> Anregung<br />

<strong>der</strong> FU zur Einbeziehung <strong>der</strong> von Auslän<strong>der</strong>n abgelegten Promotionen aufzugreifen (vgl.<br />

Abschnitt 3.5.5). Angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass das Angebot zur Promotion einen wesentlichen<br />

Kernbereich in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung wissenschaftlichen Nachwuchses <strong>an</strong> Universitäten darstellt und<br />

<strong>die</strong> Erfassung <strong>der</strong> Promotionen für <strong>die</strong> LbMV bisl<strong>an</strong>g problemlos erfolgt ist, erscheint <strong>die</strong>se Anregung<br />

sinnvoll und auch administrativ umsetzbar. Sofern eine solche Anreizsetzung hochschulpolitisch<br />

gewollt ist, könnte eine entsprechende Quote gleichgewichtig neben den Anteil <strong>der</strong> Alex<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

von Humboldt-Stipendiaten treten und mit einem Gewicht von fünf Prozent in <strong>die</strong> LbMV<br />

eingehen. Gleichwohl ist aber festzustellen – und <strong>die</strong>s gilt generell für Diskussionen um <strong>die</strong> Ausweitung<br />

des Indikatorensets –, dass <strong>die</strong> zusätzliche Einbeziehung weiterer Indikatoren den Modellaufw<strong>an</strong>d<br />

erhöht und insbeson<strong>der</strong>e <strong>an</strong>gesichts des bereits jetzt sehr breiten Indikatorenspektrums<br />

zu einer Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Modelltr<strong>an</strong>sparenz führt.<br />

Die Herabgewichtung <strong>der</strong> ingenieurwissenschaftlichen Drittmittel <strong>der</strong> TU erfolgt aufgrund<br />

<strong>der</strong> Annahme, dass – unabhängig von <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> einzelnen Akteure – das Volumen <strong>der</strong> je<br />

Professor eingeworbenen Drittmittel in den Ingenieurwissenschaften höher ist als in den Naturwissenschaften,<br />

u. a. weil bei den ingenieurwissenschaftlichen Drittmitteln häufiger Mittel für<br />

aufwendige Geräte enthalten sind. Da <strong>die</strong> FU und <strong>die</strong> HU nicht über ingenieurwissenschaftliche<br />

Fakultäten bzw. Fachbereiche verfügen, käme <strong>die</strong> uneingeschränkte Berücksichtigung <strong>der</strong> ingenieurwissenschaftlichen<br />

Drittmittel einem einseitigen Vorteil für <strong>die</strong> TU gleich. In den Jahren 2002<br />

bis 2004 wurde <strong>der</strong> Abgewichtungsfaktor unter Her<strong>an</strong>ziehung des jeweiligen Verhältnisses <strong>der</strong><br />

Drittmittelausgaben je Professor in den Natur- und Ingenieurwissenschaften <strong>der</strong> TU jährlich neu<br />

ermittelt. Seit 2005 wird invari<strong>an</strong>t ein Wert von 0,8 (Durchschnittswert <strong>der</strong> Jahre 2002-2004) verwendet.<br />

Wie allerdings Abb. 09 <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von seitens <strong>der</strong> TU zur Verfügung gestellten Daten zeigt,<br />

hat sich <strong>die</strong>se Relation in den Jahren von 2004 bis 2006 sukzessive dem Wert 1 <strong>an</strong>genähert, d. h.<br />

<strong>die</strong> Höhen <strong>der</strong> Drittmittelausgaben pro Professor in den Bereichen Ingenieurwissenschaften und<br />

Mathematik/Naturwissenschaften <strong>der</strong> TU gleichen ein<strong>an</strong><strong>der</strong> immer weiter <strong>an</strong> (zu dem gleichem<br />

Ergebnis kommt auch eine entsprechende Auswertung auf Basis von Daten aus dem HIS-Ausstattungs-,<br />

Kosten- und Leistungsvergleich). Die Ursachen hierfür sind in erster Linie im überdurchschnittlich<br />

hohen Drittmittelaufkommen des Bereichs Mathematik/Naturwissenschaften <strong>der</strong> TU<br />

zu sehen: Die Drittmittelausgaben je Professor liegen hier <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU in den Jahren 2002 und 2004<br />

jeweils um mehr als 30% über denen im Bundesdurchschnitt, während hingegen <strong>die</strong> ingenieurwissenschaftlichen<br />

Drittmittel je Professor sogar unterdurchschnittlich hoch ausfallen. Entsprechend<br />

ist im Bundesdurchschnitt auch keine Annäherung <strong>der</strong> Drittmittelausgaben in Bezug auf<br />

<strong>die</strong> gen<strong>an</strong>nten zwei Fächergruppen nachweisbar.<br />

50 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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