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Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

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Bewertung des Verfahrens<br />

Bezogen auf den Indikator zur Internationalität hält <strong>die</strong> FU <strong>die</strong> Einbeziehung von DAAD-Stipendiaten<br />

für sinnvoll, sobald <strong>der</strong> DAAD in <strong>der</strong> Lage ist, hierzu verlässliche und vergleichbare Daten<br />

für alle Universitäten zu liefern.<br />

Beurteilung<br />

Das <strong>der</strong>zeitige Kennzahlenset liefert eine valide Basis für eine differenzierte Erfassung von Forschungsleistungen.<br />

Es wird damit eine umfassen<strong>der</strong>e Berücksichtigung des Leistungsspektrums<br />

sichergestellt, als es in den Vergabeverfahren <strong>an</strong><strong>der</strong>er Bundeslän<strong>der</strong> zumeist üblich ist.<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> Leistungsentwicklung im Fächergruppendurchschnitt über den Zeitraum seit<br />

Einführung <strong>der</strong> LbMV zeigt sich, dass <strong>die</strong> Drittmittelausgaben pro besetzter Professur über den<br />

gesamten Zeitverlauf hinweg kontinuierlich und deutlich <strong>an</strong>gestiegen sind; bei <strong>der</strong> Fächergruppe<br />

GSW ist sogar fast eine Verdopplung zwischen 2002 und 2008 festzustellen (vgl. Abb. 28 in Abschnitt<br />

7.1, Anh<strong>an</strong>g). Die niedrigen Fallzahlen <strong>der</strong> Alex<strong>an</strong><strong>der</strong>-von-Humboldt-Stipendiaten schlagen<br />

sich in einer größeren Schw<strong>an</strong>kungsbreite <strong>die</strong>ser Kennzahl nie<strong>der</strong> (vgl. Abb. 29 in Abschnitt<br />

7.1, Anh<strong>an</strong>g). Bei den Promotionszahlen ist nur im geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich<br />

eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung zu erkennen, während <strong>die</strong> Fächergruppe Natur- und<br />

Ingenieurwissenschaften keinen klaren Trend aufweist (vgl. Abb. 30 in Abschnitt 7.1, Anh<strong>an</strong>g).<br />

Bei aller Differenziertheit des Kennzahlensets fällt gleichwohl auf, dass eine dem Aufgabenbereich<br />

Lehre vergleichbare Outputorientierung im Forschungsbereich bisher nicht umgesetzt<br />

werden konnte. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> hoch gewichtete Drittmittelindikator stellt eher einen Inputals<br />

einen Outputindikator dar, auch wenn mit ihm unzweifelhaft Aspekte des Erfolgs in <strong>der</strong> Forschung<br />

erfasst werden. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund erscheint <strong>die</strong> auch hochschulvertraglich fixierte<br />

Aufnahme einer Kennzahl für wissenschaftliche Publikationen sinnvoll. Diese könnte auf zweierlei<br />

Weise erfolgen:<br />

• Zum einen könnte sie als rein qu<strong>an</strong>titative Erfassung <strong>der</strong> Publikationszahlen je Hochschule<br />

ohne weitere Gewichtung umgesetzt werden, wie <strong>die</strong>s bereits im LbMV-Modell für <strong>die</strong> Fachhochschulen<br />

und hochschulintern auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> TU Berlin praktiziert wird. Es stellt sich aber <strong>die</strong><br />

Frage, ob eine solche pragmatische Vorgehensweise <strong>der</strong> zentralen Bedeutung von Publikationen<br />

für <strong>die</strong> Reputation und das Selbstverständnis von Universitäten gerecht wird und <strong>an</strong> allen<br />

Universitäten intern vermittelbar wäre. Auch vor dem Hintergrund, dass Fin<strong>an</strong>zierungsformeln<br />

naturgemäß stark auf Leistungsmengen fokussieren, wäre eine <strong>die</strong> qualitativen Aspekte<br />

berücksichtigende Gewichtung prinzipiell <strong>an</strong>gemessen.<br />

• Die Erfassung von Veröffentlichungen unter Her<strong>an</strong>ziehung eines differenzierten und wissenschaftlich<br />

begründeten Gewichtungsschemas wäre inhaltlich das Mittel <strong>der</strong> Wahl. Sie ist aber<br />

mit einem vergleichsweise hohen Erhebungsaufw<strong>an</strong>d verbunden. Dies bezieht sich zum einen<br />

auf <strong>die</strong> Entwicklung eines für alle Universitäten konsensfähigen Verfahrens und zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

auf <strong>die</strong> regelmäßige Erhebung und Umsetzung <strong>der</strong> Berechnungen. Möglicherweise<br />

ergeben sich zudem Konflikte mit den <strong>an</strong> einigen Universitäten bereits intern praktizierten<br />

Erfassungs- und Gewichtungsverfahren.<br />

Ein Beispiel für eine differenzierte und qualitative Aspekte berücksichtigende Erfassung von Veröffentlichungen<br />

stellt das von <strong>der</strong> HU erwähnte Verfahren dar, das am Centre for Science <strong>an</strong>d Technology<br />

Stu<strong>die</strong>s (CWTS) <strong>der</strong> Universität Leiden (NL) entwickelt und <strong>an</strong> <strong>der</strong> ETH Zürich für Zwecke<br />

<strong>der</strong> bibliometrischen Analyse verwendet wird. Bei <strong>die</strong>sem Verfahren werden sämtliche Publikationen,<br />

<strong>die</strong> Wissenschaftler <strong>der</strong> ETH Zürich in den verg<strong>an</strong>genen zehn Jahren in so gen<strong>an</strong>nten ISI-Zei-<br />

48 | <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen

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