12.01.2014 Aufrufe

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die Berliner ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bewertung des Verfahrens<br />

• Mit einem nachfrageorientierten Indikator wird <strong>der</strong> Akzent stärker auf den Aspekt <strong>der</strong> Mobilität<br />

und <strong>der</strong> Vernetzung gelegt. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> Programmstu<strong>die</strong>renden, da <strong>die</strong>se<br />

häufig ohne Abschlussabsicht kommen. Anzumerken ist zudem, dass das L<strong>an</strong>d aus dem<br />

Hochschulpakt Geld für jeden Stu<strong>die</strong>renden im ersten Hochschulsemester erhält. Vor <strong>die</strong>sem<br />

Hintergrund könnte eine Fokussierung <strong>der</strong> Anreizsetzung auf den Nachfrageaspekt sinnvoll<br />

sein.<br />

• Mit einem absolventenbezogenen Indikator bezieht sich <strong>der</strong> Anreiz stärker auf <strong>die</strong> Qualität<br />

<strong>der</strong> Betreuung <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>renden in <strong>der</strong> jeweiligen Hochschule. Letzteres k<strong>an</strong>n auch durch empirische<br />

Hinweise auf massive Probleme im Bereich des Stu<strong>die</strong>nerfolgs ausländischer Stu<strong>die</strong>ren<strong>der</strong><br />

(vgl. z. B. Kirchgessner 2008) begründet werden.<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> Modelltr<strong>an</strong>sparenz stellt sich allenfalls <strong>die</strong> Frage, ob hochschulartenübergreifend<br />

eine einheitliche Abgrenzung erreicht werden k<strong>an</strong>n. Angesichts <strong>der</strong> herausgestellten hochschulpolitischen<br />

Ziels, Anreize gerade auch für eine stärkere Nachfrageorientierung zu setzen,<br />

erscheint es naheliegend, in allen drei Verteilkreisen auf den Anteil <strong>der</strong> ausländischen Stu<strong>die</strong>renden<br />

abzustellen. Mit Blick auf <strong>die</strong> konkrete Abgrenzung sollte in <strong>die</strong>sem Falle <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausländischen<br />

Stu<strong>die</strong>renden <strong>an</strong> allen Stu<strong>die</strong>renden jeweils in <strong>der</strong> RSZ her<strong>an</strong>gezogen werden. Die bei<br />

<strong>der</strong> RSZ-Quote praktizierte zusätzliche Einbeziehung von Personen, welche <strong>die</strong> RSZ bereits um ein<br />

bzw. zwei Semester überschritten haben, erscheint hier nicht sinnvoll, da es sich – <strong>an</strong><strong>der</strong>s als bei<br />

<strong>der</strong> RSZ-Quote – um Stu<strong>die</strong>renden- und nicht um Absolventenzahlen h<strong>an</strong>delt.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Kennzahlen für Internationalität stellt sich im Fächergruppendurchschnitt<br />

je nach Verteilkreis uneinheitlich dar (vgl. Abb. 27 in Abschnitt 7.1, Anh<strong>an</strong>g): Bei den Universitäten<br />

ist insbeson<strong>der</strong>e seit 2005 ein kontinuierlicher Anstieg des Anteils ausländischer Absolventen zu<br />

verzeichnen. Bei den Fachhochschulen fällt zunächst <strong>die</strong> starke Abnahme <strong>der</strong> Quote von 2005 auf<br />

2006 auf, <strong>die</strong> vermutlich im Zusammenh<strong>an</strong>g damit zu sehen ist, dass im Jahr 2003 <strong>die</strong> Berufsakademie<br />

in <strong>die</strong> FHW eingeglie<strong>der</strong>t worden war und <strong>die</strong> FHW ab 2006 erstmals auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> LbMV in<br />

<strong>der</strong> Fächergruppe TWG teilnahm. Ab 2006 ist allerdings auch hier ein leicht <strong>an</strong>steigen<strong>der</strong> Trend zu<br />

beobachten. Im Verteilkreis <strong>der</strong> künstlerischen Hochschulen ist bei zwei <strong>der</strong> drei Fächergruppen<br />

ein tendenziell <strong>an</strong>steigen<strong>der</strong> Effekt über den Gesamtzeitraum (2005-2008) festzustellen.<br />

Zum Hinweis <strong>der</strong> TFH ist <strong>an</strong>zumerken, dass <strong>die</strong> Hochschulen insofern den Anteil von ausländischen<br />

Stu<strong>die</strong>renden auch bei NC-Stu<strong>die</strong>ngängen beeinflussen können, als sie hier eine Vorabquote<br />

für Bildungsauslän<strong>der</strong> vorsehen können. Auch <strong>die</strong> TFH hat davon Gebrauch gemacht und<br />

am 7. Dezember 2006 eine „Ordnung für <strong>die</strong> Durchführung von Auswahlverfahren <strong>an</strong> <strong>der</strong> TFH Berlin<br />

(AuswahlO)“ erlassen, <strong>die</strong> bezogen auf <strong>die</strong> Bachelorstu<strong>die</strong>ngänge eine Vorabquote von fünf<br />

Prozent für Bildungsauslän<strong>der</strong> vorsieht (vgl. TFH Amtliche Mitteilungen 8/2007). Die Attraktivität<br />

einer Hochschule für ausländische Stu<strong>die</strong>rende k<strong>an</strong>n zudem durch weitere Maßnahmen, z. B. Austauschprogramme<br />

und Betreuung, gezielt geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Einbeziehung auch von Outgoing-Stu<strong>die</strong>renden in den Internationalitätsparameter ist<br />

konform zu den hinter <strong>die</strong>sem Indikator stehenden Zielstellungen und damit in inhaltlicher Hinsicht<br />

als grundsätzlich sinnvoll zu bewerten. Die Pflege internationaler Kontakte und Kooperationen<br />

und <strong>die</strong> Schaffung guter Rahmenbedingungen für Stu<strong>die</strong>rende, <strong>die</strong> ins Ausl<strong>an</strong>d gehen wollen,<br />

können wünschenswerte Leistungen einer Hochschule sein, für <strong>die</strong> im Rahmen <strong>der</strong> LbMV ein<br />

Anreiz gesetzt werden sollte. Allerdings ist folgendes zu bedenken:<br />

• Stu<strong>die</strong>rende müssen ihren Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt bisl<strong>an</strong>g nicht verpflichtend vorher <strong>an</strong>kündigen,<br />

und es gibt auch keinen formalen Einschreibestatus für <strong>die</strong>sen Sachverhalt. Ob vor <strong>die</strong>-<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>leistungsbezogenen</strong> <strong>Mittelvergabe</strong> <strong>an</strong> <strong>die</strong> <strong>Berliner</strong> Hochschulen |<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!